Menschen, Vögel, Katzen KI spürt Nazca-Geoglyphen in Peru auf
14.12.2022, 16:00 Uhr
Viele Motive sind eindeutig zu erkennen, wie diese Katze.
(Foto: Yamagata University)
Die Nazca-Linien von Peru faszinieren Archäologen seit Jahrhunderten. Ein japanisches Forschungsteam macht nun weitere der Geoglyphen aus. Die Basis der Entdeckung sind Luftaufnahmen, die eine Künstliche Intelligenz auswertet.
Ein japanisches Forschungsteam hat gemeinsam mit einheimischen Expertinnen und Experten in der peruanischen Nazca-Wüste 168 neue Geoglyphen entdeckt. Die neu entdeckten Zeichnungen zeigen der Mitteilung der Yamagata Universität zufolge Menschen, Kameliden, Vögel, Schwertwale, Katzen und Schlangen. Bei einigen handelt es sich nur um einfache Linien oder trapezförmige Muster.
Auf Fotos, die dazu veröffentlicht wurden, sind einige der neuen Entdeckungen zu sehen. Den Bildern wurden dabei Linien hinzugefügt, um die ursprüngliche Darstellung zu komplettieren, die aufgrund der Erosion verblasst ist.
Für ihre Forschung waren die Archäologinnen und Archäologen von Juni 2019 bis Februar 2020 in der Nähe der Stadt Nazca und erstellten hochauflösende Luftbilder und Drohnenbilder. Die Universität arbeitete dafür mit dem IBM Thomas J Watson Research Center in New York zusammen, das die Luftbilder mit künstlicher Intelligenz (KI) scannte. Es wird angenommen, dass die KI Markierungen in der Landschaft erkennen kann, die das menschliche Auge sonst übersehen würde.
Zeichen für die Götter?
Addiert man die neu entdeckten 168 Geoglyphen zu den 190 bis 2018 entdeckten, ergibt sich eine Gesamtzahl von inzwischen 358. Sie zeigen Menschen, Kameliden, Vögel, Orcas, Katzen und Schlangen. Andere Motive, die bereits identifiziert wurden, sind ein Hund, ein Kolibri, ein Kondor, ein Affe, eine Spinne und ein mythisches Tier, das seine Zunge herausstreckt.
Die aktuelle Forschung legt nahe, dass es zwei Arten von Geoglyphen gibt: eine lineare und eine Reliefart. Von den in dieser Studie entdeckten Zeichnungen gehören nur fünf zum ersteren Typ, während 163 zum letzteren Typ gehören. Die meisten Geoglyphen des letzteren Typs sind eher klein, weniger als 10 Meter im Durchmesser. Die Expertengruppe geht laut einer Mitteilung davon aus, dass die neu entdeckten Geoglyphen zwischen 100 v. Chr. und 300 n. Chr. entstanden sind.
Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Linien auf vielfältige Weise interpretiert. Die häufigste Erklärung ist, dass sie für Götter im Himmel bestimmt waren, die auf Menschen herabblickten. Eine andere populäre Theorie besagt, dass die Figuren und Muster für rituelle astronomische Zwecke gezeichnet wurden und die Sterne widerspiegeln sollen.
Quelle: ntv.de, sba