WHO untersucht Fälle "Krankheit X" vielleicht Folge von Malaria oder Covid-19
08.12.2024, 23:50 Uhr Artikel anhören
Viele der Patienten, die Symptome der "Krankheit X" aufweisen, sind Kleinkinder unter fünf Jahren.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
In einer entlegenen Region im Kongo grassiert eine Krankheit mit grippeähnlichen Symptomen, die für Betroffene tödlich enden kann. Die WHO hält es für möglich, dass bekannte Krankheiten die Auslöser sind.
Die mysteriöse "Krankheit X", die im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo ausgebrochen ist, könnte nach einer Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO auch auf bekannte Ursachen zurückzuführen sein. Anhand der Symptome würden "werden akute Lungenentzündung, Influenza, COVID-19, Masern und Malaria als mögliche Ursachen in Betracht gezogen", teilte die WHO mit. Es handle sich um eine undiagnostizierte Krankheit - nicht unbedingt um eine unbekannte.
In der abgelegenen Region Panzi in der Provinz Kwango seien inzwischen 406 Fälle gemeldet worden. 31 Menschen seien gestorben. Überwiegend seien Kinder betroffen, besonders Säuglinge und Kleinkinder unter fünf Jahren. Alle seien schwer unterernährt. Die Gesundheitsbehörden der betroffenen Provinz hatten schon vor Tagen von mehr als 130 verstorbenen Patienten gesprochen - anders als etwa im Bericht des dortigen Gesundheits-Krisenzentrums sind dabei auch Menschen erfasst, die ohne ärztliche Behandlung zu Hause starben, aber die gleichen Symptome aufwiesen.
Die Symptome der Krankheit ähneln denen einer Grippe. Die Betroffenen leiden unter Atembeschwerden, Fieber, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen. Mindestens zehn Erkrankte starben nach offiziellen Angaben an schwerer Anämie.
"Malaria ist eine in diesem Gebiet weit verbreitete Krankheit, die möglicherweise die Fälle verursacht oder zu ihnen beiträgt", berichtete die WHO. "Derzeit werden Labortests durchgeführt, um die genaue Ursache zu ermitteln. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es auch möglich, dass mehr als eine Krankheit zu den Fällen und Todesfällen beiträgt."
Nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministers Roger Kamba sind die Behörden in höchster Alarmbereitschaft. Die Region ist sehr abgelegen. Neben der Zentralregierung hat auch die WHO Teams geschickt, um die Lage zu untersuchen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa