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Brände, Benzin, Wiederaufbau Krieg in der Ukraine emittiert so viel CO2 wie Belgien

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15 Prozent der CO2-Emissionen der Ukraine gehen auf Brände zurück.

15 Prozent der CO2-Emissionen der Ukraine gehen auf Brände zurück.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Krieg ist schmutzig, auf vielerlei Art. Forschern zufolge stoßen die Folgen der Kämpfe derart viel CO2-Äquivalente aus wie Belgien. Dafür sind der hohe Spritverbrauch von Panzern, die zahlreichen Brände, aber auch der geplante Wiederaufbau verantwortlich.

Russlands Angriffskrieg in der Ukraine hat einer Berechnung zufolge allein im ersten Jahr etwa so viele klimaschädliche Emissionen verursacht wie ein Land der Größe Belgiens im gleichen Zeitraum. Das errechnete der niederländische Klimaforscher Lennard de Klerk, der seine Ergebnisse bei den UN-Klimaverhandlungen am heutigen Mittwoch in Bonn vorstellen will. Gemeinsam mit einem internationalen Team errechnete er systematisch die direkten und indirekten Emissionen des Krieges.

Demnach hat der Ukraine-Krieg allein im ersten Jahr etwa so viele Emissionen verursacht wie ein Land wie Belgien im gleichen Zeitraum - nämlich 120 Millionen Tonnen CO2-Emissionen-Äquivalente. Das bedeutet, dass die Emissionen anderer klimaschädlicher Treibhausgase - wie etwa Methan - in CO2-Emissionen umgerechnet werden, um besser vergleichen zu können.

"Es ist zuallererst natürlich eine menschliche Tragödie", sagte de Klerk. "Doch es gibt auch einen großen Umweltschaden." Die Experten schätzen den Anteil der Emissionen, der durch das direkte Kampfgeschehen verursacht wird, auf 19 Prozent des Gesamtausstoßes - der Großteil kommt demnach durch den Spritverbrauch vor allem russischer, aber auch ukrainischer Truppen zustande. Ähnlich hohe Emissionen entstehen de Klerk und seinen Kollegen zufolge auch durch Feuer, die oft nahe der Frontlinie ausbrechen - der Schätzung zufolge machen sie 15 Prozent aus.

Den größten Teil der Emissionen - nämlich rund 50 Millionen Tonnen - veranschlagt die Berechnung für den Wiederaufbau nach dem Krieg, wenn Kraftwerke, Industrie und Gebäude neu errichtet werden müssen. Darüber hinaus werden in der Rechnung auch die Lecks an den Nordstream-Pipelines sowie die Emissionen berücksichtigt, die Flugzeuge durch ihre weiträumigen Umwege über Asien verursachen, seit die Sanktionen gegen Russland gelten.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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