Viel Zeit bleibt nicht mehr, um der Erderwärmung effektiv entgegenzuwirken, sagt Klimaaktivistin Greta Thunberg. Dabei nimmt sie ausdrücklich Länder wie Deutschland in die Pflicht. Den scheidenden US-Präsidenten Donald Trump wird sie hingegen nicht vermissen.
80 Millionen Tonnen CO2 spart Deutschland im vergangenen Jahr ein - und übertrifft damit ein längst abgeschriebenes Klimaschutz-Ziel. Das liegt in erster Linie an der Corona-Krise. Experten mahnen allerdings: Eine Pandemie kann keine Klimapolitik ersetzen.
Im abgelaufenen Jahr sind die Einnahmen des Staats aus Verschmutzungsrechten leicht zurückgegangen. Doch jetzt beginnt eine neue Phase des Emissionshandels, in der nicht mehr nur Unternehmen, sondern auch die Verbraucher zur Kasse gebeten werden.
Die Zukunft bleibt ungewiss. So viel ist sicher. Abgesehen davon stehen aber auch im neuen Jahr viele Neuerungen und Gesetze an. Diese Änderungen aus den Bereichen Energie und Umwelt werden wichtig.
Die Investitionen in Erneuerbare Energien zahlen sich aus: In diesem Jahr sinkt nicht nur der deutsche Energieverbrauch deutlich, auch der CO2-Ausstoß nimmt spürbar ab. Zwar deutet sich ein Kurswechsel an, Hauptgrund für den Rückgang ist jedoch die Corona-Krise.
Vor einem "katastrophalen Temperaturanstieg" warnt UN-Generalsekretär Guterres. Auf dem digitalen Klimagipfel fordert er alle Länder auf, den "Klima-Notstand" auszurufen. Zudem mahnt er Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen ein. Ambitioniert äußert sich der künftige US-Präsident Biden.
Die Europäische Union will den CO2-Ausstoß bis 2030 deutlich stärker senken als bislang geplant. Um mindestens 55 Prozent soll dieser unter den Wert von 1990 sinken. Die Einigung kommt nach einer durchverhandelten Nacht - Kritikern gehen die Pläne aber nicht weit genug.
In der Corona-Krise fahren ganze Volkswirtschaften herunter, der weltweite Verkehr kommt zwischenzeitlich nahezu zum Erliegen. Das Jahr bringt damit eine positive Nachricht mit sich: Die CO2-Emissionen gehen stärker zurück als je zuvor. Ausruhen kann sich die Menschheit darauf jedoch nicht.
Die Unterzeichner-Staaten des Pariser Abkommens wollen bis 2030 die Erderwärmung auf unter zwei Grad halten. Ein Ziel, welches nach derzeitigen Prognosen krachend zu scheitern droht. Ausgerechnet die Corona-Krise bietet laut der UN noch eine Chance - wenn die richtigen Prioritäten gesetzt werden.
Heizöl und Erdgas werden ab 2021 deutlich teurer: Die Bundesregierung führt den CO2-Preis ein, um klimafreundliche Alternativen schmackhaft zu machen. Das bedeutet aber auch höhere Kosten fürs Heizen. Nach Auskunft des Deutschen Mieterbunds soll der Vermieter die Extrakosten zahlen. Er nennt dafür einige Gründe.
Gute Nachrichten aus Brüssel: Die Europäische Union sieht sich für 2020 bei zwei von drei Klimazielen auf der Zielgeraden. Dabei sind die Rückgänge der Pandemie-Zeit noch nicht eingerechnet. Deutschland darf allerdings nicht mitfeiern: Besonders im Verkehrssektor liegt das Land hinter den Erwartungen.
Durch das Lahmlegen vieler Wirtschaftsbereiche infolge der Corona-Krise gibt es dieses Jahr tatsächlich weniger Treibhausgas-Emissionen. Aber verlangsamt das den Klimawandel? Die Weltwetterorganisation warnt: Die CO2-Konzentration beeinträchtigt das nur minimal.
Wenn der Planet Erde mitwählen könnte, er würde Joe Biden wählen. Der ist zwar kein reiner Klimapolitiker, könnte aber zusammen mit China und Europa den Kampf gegen die Klimaerwärmung retten. Trump ist dagegen ein Totengräber aller internationalen Bemühungen.
Es wird ernst: Deutschland soll bis 2050 klimaneutral werden. Doch dafür sind erhebliche Anstrengungen nötig, moniert eine Studie von Umwelt-Denkfabriken. Etwa müsse sich der Zubau an erneuerbarer Energie in den kommenden zehn Jahren verdreifachen. Denn Strom wird dann sogar mehr benötigt als heute.
Die Europäische Union will ihre Klimaziele unter anderem mit Vorgaben für die Emissionen neuer Pkw erreichen. Autohersteller müssen hohe Strafen zahlen, wenn ihre Flotte den Genzwert überschreitet. Genau das droht Ford. Schuld ist ausgerechnet ein Hybridmodell des Konzerns.
Derzeit ist Gas verhältnismäßig günstig. Doch das wird sich nach Ansicht eines Vergleichsportals im kommenden Jahr ändern. Dafür gibt es mehrere Gründe.