Seit erstem Virus-Nachweis 2020 Mehr als 6300 Schweinepest-Fälle in Deutschland
02.12.2024, 11:02 Uhr Artikel anhören
Eine Impfung gegen die tödliche Schweinepest gibt es nicht.
(Foto: picture alliance/dpa)
6330 Fälle bei Wildschweinen und 19 Ausbrüche in Schweinehaltungen: Das ist die Bilanz der Afrikanischen Schweinepest seit ihrem ersten Nachweis vor vier Jahren in Deutschland auf. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Für die Tiere endet eine Infektion hingegen fast immer tödlich.
Seit dem ersten Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland im September 2020 sind nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) mehrere Tausend Fälle in verschiedenen Bundesländern nachgewiesen worden. Insgesamt gab es 6330 Fälle bei Wildschweinen und 19 Ausbrüche in Schweinehaltungen, wie das FLI mitteilte.
Der erste Fall trat am 10. September 2020 in Brandenburg nahe der Grenze zu Polen auf. Aktuell gibt es nach FLI-Angaben Fälle in Brandenburg und Sachsen sowie in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Zwischenzeitlich waren demnach auch Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern betroffen.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen, die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine Impfung zu schützen. Für andere Tierarten und für Menschen ist die Krankheit nicht ansteckend oder gefährlich.
Auch Menschen verbreiten das Virus
In Deutschland werden nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes (DJV) jährlich mehrere Hunderttausend Wildschweine erlegt. Da sich die Schweine schnell vermehren, wird der Bestand dennoch auf mehr als eine Million Tiere geschätzt.
Laut DJV verbreitet sich das ASP-Virus vorrangig über den direkten Kontakt zu infizierten Schweinen, tierischen Produkten oder Speiseabfällen und Blut. "Die Gefahr ist sehr groß, dass der Mensch das ASP-Virus an Kleidern, Schuhen oder über Fahrzeuge verbreitet."
An vielen Rastplätzen in Deutschland stehen zwar Mülltonnen und Hinweisschilder, wie Rohprodukte aus Schweinefleisch für Wildschweine unzugänglich zu entsorgen sind. "Diese bringen aber nichts, wenn das angebissene Salamibrötchen neben der Tonne landet", sagte eine FLI-Sprecherin.
Quelle: ntv.de, hny/dpa