Tödliches Virus in Wildschwein Hessen meldet ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest
16.06.2024, 03:45 Uhr Artikel anhören
Verhaltensauffällige oder tote Wildschweine sollten umgehend der Polizei gemeldet werden.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Afrikanische Schweinepest verläuft bei Haus- und Wildschweinen fast immer tödlich. In Deutschland tritt die Viruserkrankung nur selten auf. In einem erlegten Wildschwein kann der Jagdverband von Hessen die Krankheit nachweisen. Verbreitet wurde sie mutmaßlich von Menschen.
In Hessen ist die Afrikanische Schweinepest bei einem Wildschwein nachgewiesen worden - es handelt sich um den ersten Fall in dem Bundesland. Nachdem das sterbende Tier im Landkreis Groß-Gerau erlegt worden war, fiel die B-Probe eines Tests positiv aus, wie der Sprecher des Deutschen Jagdverbandes, Torsten Reinwald, mitteilte. Der Landkreis hat bereits ein Jagdverbot auf alle Wildarten für das gesamte Kreisgebiet ausgesprochen, wie er auf seiner Webseite mitteilte.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen, die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter durch den Menschen übertragen werden. Für Menschen und andere Tierarten ist die Krankheit nicht ansteckend oder gefährlich.
Reinwald zufolge wurde das Virus vermutlich vom Menschen verbreitet, beispielsweise durch Wurstabfälle. Das Kreisveterinäramt und zahlreiche Jäger suchen nach weiteren betroffenen Tieren. Dafür werden auch Drohnen eingesetzt.
Reinwald appellierte an Bürgerinnen und Bürger, verhaltensauffällige oder tote Wildschweine umgehend der Polizei zu melden. Zudem solle man sich von ihnen fernhalten, um das Virus nicht beispielsweise über die Schuhsohlen zu verbreiten. Die Hauptgebiete der Ausbreitung in Deutschland waren dem Jagdverbands-Sprecher zufolge bisher Sachsen und Brandenburg, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg kam es demnach schon zu einzelnen Fällen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa