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So groß wie ein Dackel Messel-Fund entpuppt sich als Urpferdchen

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Das Bild zeigt das aufwendig rekonstruierte Urpferd im Hessischen Landesmuseum Darmstadt.

Das Bild zeigt das aufwendig rekonstruierte Urpferd im Hessischen Landesmuseum Darmstadt.

(Foto: Andreas Arnold / dpa)

Der Fund aus der Grube Messel wird vom Grabungsleiter als spektakulär bezeichnet. Ganz konkret bezieht sich der Experte auf den Mageninhalt des Säugetiers. Dieser liefert nämlich gleich mehrere Hinweise auf eine Art, die vor rund 50 Millionen Jahren in Mitteleuropa lebte.

Bei dem im Sommer in der Grube Messel entdeckten Fossil eines Säugetiers handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein weiteres Urpferdchen. "Die Präparation ist noch nicht komplett fertig", sagte Grabungsleiter Torsten Wappler vom Hessischen Landesmuseum in Darmstadt. Es sei ein relativ kleines Tier. "Das war ein Jungtier, in jedem Fall." Das Fossil war im Sommer in der UNESCO-Welterbestätte entdeckt und von Wappler als "spektakulärer Fund" bezeichnet worden.

Spektakulär sei an dem Fund der Mageninhalt. "Wir haben im Magen vier Zähne gefunden, möglicherweise Milchzähne des Tieres", sagte Wappler. Das sei so in Messel noch nicht vorgekommen. Die Zähne würden wie die eines Urpferdchens aussehen. Es komme auch heute vor, dass Huftiere Zähne verschlucken. "Die Urpferdchen sind eigentlich Pflanzenfresser gewesen." Wappler zufolge sind in Messel bislang rund 60 komplett erhaltene Urpferdchen im Ölschiefer entdeckt worden.

Seit 50 Millionen Jahren in Mitteleuropa

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Urpferde sind ein ausgestorbener Zweig innerhalb der Pferde. Sie lebten vor etwa 50 Millionen Jahren in Mitteleuropa und wurden nicht viel größer als Dackel. Die Grube Messel in Südhessen mit ihren bedeutenden Fossilienfunden ist 1995 zum ersten UNESCO-Weltnaturerbe in Deutschland ernannt worden.

Die Funde sind Zeugnis einer Welt lange nach dem Aussterben der Dinosaurier und lange bevor die Evolutionsgeschichte Neandertaler oder den modernen Menschen hervorbrachte. Die größte Sammlung an Messel-Fossilien besitzt das Landesmuseum.

Quelle: ntv.de, jaz/dpa

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