Meteorstrom der Leoniden Schnellste Sternschnuppen des Jahres rasen auf die Erde zu
15.11.2023, 18:19 Uhr Artikel anhören
Mit einer Geschwindigkeit von mehr als 250.000 Kilometern pro Stunde dringen die Meteore der Leoniden in die Erdatmosphäre ein.
(Foto: Getty Images/iStockphoto)
Wenn sich die Wolken am Wochenende verziehen, lohnt sich ein Blick in den Himmel: Die Leoniden blitzen wieder am Nachthimmel. Bis zu 25 Sternschnuppen kann man dann jede Stunde sehen. Wo das am besten in Deutschland möglich ist, verrät ntv-Meteorologe Pfaff.
Die schnellsten Sternschnuppen des Jahres erleuchten am kommenden Wochenende den Himmel über Deutschland. Die Rede ist von den Leoniden, einem Meteorstrom dessen Umlaufbahn die Erde jedes Jahr im November kreuzt. Bei den Meteoren handelt es sich um Trümmerstücke des Kometen 55P/Temple-Tuttle. Dieser Himmelskörper wurde erstmals 1865 entdeckt.

Die beste Zeit für die Beobachtung der Leoniden-Sternschnuppen ist das Morgengrauen.
(Foto: iStock, m-gucci)
Schon seit Anfang November treten Bruchstücke des Kometen in die Erdatmosphäre ein, wo sie als Feuerbälle verglühen. An diesem Freitag und Samstag erreichen sie ihren Höhepunkt. Dann werden jede Stunde etwa 10 bis 25 der Sternschnuppen am nächtlichen Himmel zu sehen sein.
Was macht das Wetter zum Höhepunkt?
Doch was nützen die schönsten Sternschnuppen, wenn das Wetter nicht mitspielt? ntv-Meteorologe Carlo Pfaff hat kaum gute Nachrichten: "Es sieht nicht wirklich gut aus. In der Nacht auf den 17. November sind vielleicht an der Nordsee und an den Alpen mal ein paar Wolkenlücken drin, da muss man aber auch schon Glück haben. In der Nacht auf den 18. gibt es in einem Streifen von der Nordsee über Hessen bis nach Niederbayern größere Wolkenlücken, in den anderen Regionen sieht es weiterhin nicht gut aus." Geduld und etwas Glück sind also nötig, um die Himmelsflitzer auch sehen zu können.
Zum Höhepunkt sind zwar nur maximal 25 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen, die Aktivität unterliegt jedoch starken Schwankungen. Etwa alle 33 Jahre, wenn sich der Komet Temple-Tuttle selbst der Erde nähert, erhöht sich die Anzahl dramatisch. Stündlich erleuchten dann 300 bis 500 Meteore den Nachthimmel. Das wird jedoch erst wieder 2033 und den darauffolgenden Jahren der Fall sein. Hin und wieder sind es sogar mehrere Tausend. Wenn die Erde durch eine besonders dichte Wolke des Meteorschauers wandert, können es mehr als 1000 Sternschnuppen sein. Dies wird jedoch erst im Jahr 2094 erwartet.
Es kommt allerdings nicht nur während der Reise des Kometen ins Innere des Sonnensystems vor, dass mehr Sternschnuppen zu sehen sind. Im vergangenen Jahr beispielsweise gab es zum Höhepunkt stündlich bis zu 250 Meteore am Himmel zu sehen. Meteorforscher haben kalkuliert, dass im Jahre 1733 eine große Trümmerwolke vom Hauptstrom der Leoniden durch den Sonnenwind und gravitative Effekte abgespalten wurde. Die war im Jahr 2022 zu sehen.
Leoniden flitzen der Erde entgegen
Ein besonderes Merkmal, das die Leoniden auszeichnet, ist ihre hohe Geschwindigkeit. Sie gelten als die schnellsten Sternschnuppen unter den großen Meteorschauern. Mit beeindruckenden 71 Kilometern pro Sekunde (rund 255.600 Kilometer pro Stunde) rasen sie übers Firmament. Möglich ist diese Geschwindigkeit der Leoniden dadurch, dass sie sich entgegen der Erdbahn bewegen.
Ihren Namen verdanken die Leoniden übrigens dem Sternbild Löwe, aus dessen Richtung sie sich der Erde nähern. Die beste Sichtbarkeit besteht nach Mitternacht bis zum Morgengrauen, wobei das Morgengrauen sich am besten eignet.
Quelle: ntv.de