Dreckige Luft verkürzt Leben Stadtbewohner atmen viele Schadstoffe ein
07.12.2021, 14:53 Uhr
Ein großer Teil der schlechten Luft kommt vom Verkehr in den Städten.
(Foto: PantherMedia / Khunkorn Laowisit)
Obwohl die Emissionen während der Pandemie abgenommen haben, sind die Menschen in Städten der EU nach wie vor durch Schadstoffe belastet. Vor allem die Konzentrationen von Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon sind zu hoch. Das erklärt die Umweltagentur der EU.
Die große Mehrheit der städtischen Bevölkerung in Europa ist nach Angaben der EU-Umweltagentur EEA noch immer einer gesundheitsschädigenden Menge an Schadstoffen in der Luft ausgesetzt. 97 Prozent der urbanen Bevölkerung in den 27 EU-Mitgliedstaaten seien einer Feinstaubkonzentration in der Umgebungsluft ausgesetzt, die über den neuen Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation WHO liege, teilte die EEA in Kopenhagen mit. 94 beziehungsweise 99 Prozent der Stadtbewohner lebten zudem mit Belastungen durch Stickstoffdioxid und bodennahes Ozon, die jeweils ebenfalls höher als von der WHO empfohlen seien.
Wie es in einem neuen EEA-Bericht hieß, sind menschliche Aktivitäten die Hauptursache hinter diesen gefährlichen Schadstoffkonzentrationen. Die Feinstaubbelastung wird demnach zum Beispiel von den Emissionen aus dem Energieverbrauch, Straßenverkehr, der Industrie und Landwirtschaft befeuert, das Stickstoffdioxid in erster Linie durch den Straßenverkehr.
Dreckige Luft verkürzt das Leben
Der Bericht stellt eine Erweiterung einer Analyse zur europäischen Luftqualität dar, die die EEA Mitte November veröffentlicht hatte. Darin hatte die Umweltagentur unterstrichen, dass die Luftqualität in Europa zwar über die Jahre immer besser werde. Trotzdem starben 2019 durch die Luftbelastung mit Feinstaub noch schätzungsweise 307.000 Menschen in der EU vorzeitig, darunter Zehntausende in Deutschland.
Mehr als die Hälfte dieser vorzeitigen Sterbefälle - etwa 178.000 - hätten demnach theoretisch verhindert werden können, hätten alle Mitgliedstaaten die neuen Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation eingehalten. Die WHO hatte ihre empfohlenen Grenzwerte für Schadstoffe in der Luft im September deutlich strenger gefasst. Das, was die Organisation für gesundheitlich vertretbar hält, liegt damit noch deutlicher unter den auch in Deutschland derzeit geltenden EU-Richtwerten.
Quelle: ntv.de, jaz/dpa