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Welchen Einfluss hat Omikron? Studie: Neue Corona-Ära mit weniger Long Covid

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Das Risiko von Long Covid nach einer Corona-Infektion ist in der Omikron-Ära deutlich gesunken, so eine aktuelle Studie.

Das Risiko von Long Covid nach einer Corona-Infektion ist in der Omikron-Ära deutlich gesunken, so eine aktuelle Studie.

(Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Die Pandemie ist lange vorbei, aber Corona bleibt der Menschheit erhalten - auch in Deutschland grassiert das Virus weiter. Doch es ist nicht mehr wie früher: Eine Studie findet heraus, dass das Risiko von Long Covid deutlich abgenommen hat. Das hat mindestens zwei verschiedene Gründe.

Eine kleine Corona-Welle macht sich seit Wochen in Deutschland breit - vor allem im Abwasser finden sich die Spuren des Virus. Zugleich stellt das Robert-Koch-Institut (RKI) eine für die Jahreszeit starke Verbreitung von Atemwegserkrankungen fest. Grund dafür seien vorwiegend Rhinoviren und SARS-CoV, heißt es im jüngsten Wochenbericht.

Die gute Nachricht im RKI-Bericht: "Die Zahl schwer verlaufender Atemwegsinfektionen bleibt insgesamt auf einem niedrigen Niveau." Dass mit der Dominanz der Omikron-Variante und der Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe ein anderes, vergleichsweise weniger Schrecken verbreitendes Corona-Zeitalter angebrochen ist, darauf deutet auch eine aktuelle Studie hin.

Rückgang von Long-Covid-Häufigkeit

Forscher haben in den USA über einen längeren Zeitraum mehr als 440.000 Veteranen des US-Militärs untersucht, die sich mit Corona infiziert hatten. Sie stellten fest, dass zwischen Beginn der Pandemie und dem Auftauchen der Variante Delta etwas mehr als zehn Prozent ungeimpfte Menschen auch in dem Jahr nach einer Infektion unter Symptomen litten, die auch als Long Covid bekannt sind. Als Omikron auftauchte, waren es nur noch rund acht Prozent.

CoronavirusErgebnisse der Abwassersurveillance in Berlin

Unter Geimpften sank der Anteil von Long Covid von etwas mehr als 5 Prozent zur dominanten Zeit der Delta-Variante auf 3,5 Prozent während der Omikron-Ära. Damit nahm die Häufigkeit von Long Covid im Laufe der Pandemie und dem Auftauchen der Omikron-Variante messbar ab, so die Autoren. Allerdings betonen sie, dass auch mit der Omikron-Variante weiterhin ein "erhebliches" Risiko bestehe, nach einem Infekt an Long Covid zu leiden.

Variante selbst hat einen Anteil

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Was den Rückgang des Risikos für Geimpfte betrifft, so geht dieses laut der Studie zwar zum Großteil auf den Effekt der Impfung zurück. Immerhin von einem Viertel bis zu einem Drittel sei jedoch die Omikron-Variante der Grund, schreiben die Forscher im Fachjournal "The New England Journal of Medicine". Gleichzeitig betonen die Autoren, dass ihre Studie vorwiegend an älteren Männern europäischer Abstammung vorgenommen wurde - und daher nicht ohne weiteres auf die generelle Bevölkerung übertragbar sei.

Die Corona-Variante Omikron weist zum Vergleich zu ihren Vorgängern zahlreiche Mutationen auf. Bereits frühere Studien hatten der Variante eine geringere Gefährlichkeit attestiert. So wurde bei einer Studie in Italien aus dem Jahr 2023 ein gesunkenes Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs ermittelt - und das unabhängig vom Impfstatus. Eine weitere Untersuchung aus dem Jahr 2022 verzeichnete mildere Symptome sowie eine kürzere Dauer der Erkrankung bei einem Omikron-Infekt.

Quelle: ntv.de, kst

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