
Für Pierre Gasly ist das Abenteuer Red Bull vorerst zu Ende. Der 23-Jährige muss zurück zu Toro Rosso, Max Verstappen bekommt in Alexander Albon einen neuen Teamkollegen.
(Foto: imago images / HochZwei)
Die Sommerpause der Formel 1 ist kaum eine Woche alt, da gibt es den ersten Kracher: Red Bull tauscht Pierre Gasly aus. Der Teamkollege von Max Verstappen muss zurück zu Toro Rosso, dafür rückt F1-Neuling Alexander Albon vom Schwesterteam auf.
Formel-1-Pilot Max Verstappen bekommt einen neuen Teamkollegen. Wie der Red-Bull-Rennstall mitteilt, übernimmt mit sofortiger Wirkung Alexander Albon das zweite Cockpit. Der 23-jährige Thailänder fuhr als F1-Neuling bislang für das Schwesterteam Toro Rosso und wird nun befördert. Den umgekehrten Weg muss dafür Pierre Gasly antreten: Der 23 Jahre alte Franzose, erst vor dieser Saison von Toro Rosso zu Red Bull aufgerückt, muss nun zurück ins zweite Glied. Wie Red Bull erklärte, sollen Albons Leistungen in den verbleibenden neun Rennen genau betrachtet werden, um eine "sachkundige Entscheidung" zu fällen, wer in der Saison 2020 neben Verstappen fährt.
Für Gasly geht das Abenteuer Red Bull damit deutlich schneller zu Ende, als es noch vor wenigen Tagen schien - da hatte Motorsportchef Helmut Marko verlauten lassen, dass Gaslys Platz für den Rest der Saison sicher sei. Nun ist bereits nach zwölf Rennen Schluss, in denen er im teaminternen Vergleich gegen das zwei Jahre jüngere Formel-1-Wunderkind Max Verstappen chancenlos war.
Verstappen dominiert das Duell mit Gasly

Einmal tauschen, bitte: Alexander Albon (links) wechselt von Toro Rosso zu Red Bull, für Pierre Gasly geht es in die andere Richtung.
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Während der 21 Jahre alte Niederländer beim Heimrennen des Teams in Österreich und beim Chaosrennen in Deutschland zwei Siege feierte und kein Rennen schlechter als Platz fünf beendete, gelang Gasly letzteres überhaupt nur zwei Mal. In Monaco holte er den fünften Platz und in Großbritannien Rang vier - es war zugleich das einzige Mal, dass er vor Verstappen ins Ziel kam.
Während Verstappen als WM-Gesamtdritter mit 181 Punkten Druck auf Mercedes-Pilot Valtteri Bottas (188) macht und derzeit als einziger ernsthafter Herausforderer für den deutlich führenden Titelverteidiger Lewis Hamilton (Mercedes/250) gilt, liegt Gasly mit nur 63 Punkten auf Rang sechs als abgeschlagener Letzter des Dominatoren-Trios Mercedes, Ferrari und Red Bull. Der vor ihm liegende Charles Leclerc (Ferrari) hat mit 132 Zählern fast doppelt so viele wie Gasly.
Red Bull kämpft mit Ferrari
Dass der junge Franzose gegenüber dem formstarken Verstappen so abfällt, wird vor allem in der Konstrukteurswertung sichtbar: Red Bull liegt mit 244 Punkten auf Rang drei, Ferrari mit 288 Punkten auf dem zweiten Rang. Um in den verbleibenden Rennen die Vizemeisterschaft hinter dem Überteam Mercedes anzugreifen, brauchen die Österreicher um Teamchef Christian Horner zwei Piloten, die um das Podium mitfahren. Aber ist Alex Albon dazu schon in der Lage?
Der Thailänder, der auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, fährt seine erste Saison in der Formel 1. Im Vorjahr noch fuhr in der Formel 2, landete dort in der Endabrechnung auf Platz drei. Hinter zwei Fahrern, die ebenfalls den Schritt in die Königsklasse wagten: George Russell fährt jetzt für Williams, Lando Norris pilotiert einen McLaren. Wirklich aufgedrängt für die Beförderung hat sich F1-Neuling Albon jedoch nicht.
Gasly ereilt das gleiche Schicksal wie Kwjat

In Hockenheim siegte Max Verstappen (rechts) im Red Bull, Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat fuhr als Dritter sensationell aufs Podium.
(Foto: imago images / HochZwei)
In zwölf Rennen fuhr er fünfmal in die Punkte und aktuell ist er WM-15. mit 16 Zählern. Toro-Rosso-Stallgefährte Daniil Kwjat führt im internen Duell mit 27 Punkten. Der Kwjat übrigens, der 2016 erst von Toro Rosso zu Red Bull befördert, dann durch Max Verstappen ersetzt und schließlich entlassen wurde. Verstappen gewann gleich sein erstes Rennen für Red Bull und wurde als damals 18-Jähriger zum jüngsten Sieger der Formel-1-Historie.
Damals zahlte sich der Tausch also sofort aus, wenn auch nicht für Kwjat. Dessen Selbstvertrauen schien so angeknackst, dass er auch bei Toro Rosso nicht überzeugen konnte und zum Ende der Saison 2017 durch Gasly ersetzt wurde. Jetzt fahren die beiden in einem Team und müssen ihre zweite Chance nutzen, wenn sie die 2020er Vakanz neben Verstappen füllen wollen. Zunächst aber bekommt Albon ab dem Großen Preis von Belgien am 1. September (RTL und im Liveticker bei n-tv.de) die Chance, sich zu beweisen. Dass er dort schon mit dem jungen Niederländer mithalten kann, ist allerdings nicht zu erwarten.
Quelle: ntv.de