Fußball

VfB siegt erstmals, RB patzt Bayer kontert erste Pleite mit beeindruckendem Torfestival

Florian Wirtz traf für Bayer Leverkusen vom Punkt.

Florian Wirtz traf für Bayer Leverkusen vom Punkt.

(Foto: IMAGO/Michael Weber)

Meister Bayer Leverkusen schüttelt die erste Bundesliga-Pleite seit mehr als einem Jahr gegen Hoffenheim locker ab und siegt vor allem dank Victor Boniface. Leipzig lässt gegen Union Berlin nach einem verschossenen Elfer Punkte liegen, Stuttgart und Frankfurt feiern Auswärtssiege, Freiburg dreht das Spiel gegen Bochum.

1899 Hoffenheim - Bayer 04 Leverkusen 1:4 (1:2)

Bayer Leverkusen hat die erste Punktspiel-Niederlage nach 15 Monaten gut weggesteckt. Angeführt von "Scorerkönig" Victor Boniface gewann der Doublegewinner am 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga 4:1 (2:1) bei der TSG Hoffenheim. Vor der Länderspielpause hatte Bayer 2:3 gegen RB Leipzig verloren.

Boniface (30./75.), Neuzugang Martin Terrier nach Vorarbeit des Nigerianers (17.) und Florian Wirtz per Foulelfmeter (72.) trafen für die Leverkusener, die am Donnerstag zum Auftakt der Champions League bei Feyenoord Rotterdam antreten müssen. Die TSG kassierte die zweite Pleite in Folge. Daran änderte auch das Tor von Mergim Berisha (37.) nichts.

Die 30.150 Zuschauer in der ausverkauften Sinsheimer Arena sahen zu Beginn klar überlegene Gäste. Die Hoffenheimer schafften es kaum über die Mittellinie. Nach einer knappen Viertelstunde kam die TSG besser ins Spiel, den Treffer markierte allerdings die Werkself. Terrier hatte nach Vorarbeit von Boniface keine Mühe und erzielte aus kurzer Distanz sein erstes Bundesliga-Tor. Nach der Führung kontrollierten die Leverkusener die Partie. Die Hoffenheimer, die unter anderem ohne den Ex-Leverkusener Adam Hlozek, Grischa Prömel, Ihlas Bebou, David Jurasek und Ozan Kabak auskommen mussten, reagierten nur noch.

Boniface hatte den zweiten Bayer-Treffer auf dem Kopf, scheiterte aber an Baumann (28.). Kurz darauf entschied der Angreifer dasselbe Duell für sich und traf per Rechtsschuss. Von einer Vorentscheidung konnte aber keine Rede sei. Berisha, der Hoffenheim lange aufgrund eines Kreuzbandrisses gefehlt hatte, brachte die Kraichgauer zurück in die Begegnung. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte vergaben Boniface (45.+2) und Alejandro Grimaldo (45.+4) zwei große Chancen auf weitere Tore.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs ließ es Leverkusen etwas schleifen. Erst in der 67. Minute sorgte Boniface mit einem Kopfball wieder für Gefahr. Kurz darauf ließ sich Wirtz vom Punkt nicht zweimal bitten. Dennis Geiger hatte Grimaldo gefoult. Boniface schraubte das Ergebnis nur wenig später in die Höhe.

Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart 1:3 (1:1)

Das Warten hat ein Ende: Angeführt von Doppelpacker Ermedin Demirovic hat Vizemeister VfB Stuttgart den ersten Saisonsieg geholt. Durch das 3:1 (1:1) bei Borussia Mönchengladbach tankte das Team von Trainer Sebastian Hoeneß am dritten Spieltag zudem Selbstvertrauen für den schweren Champions-League-Auftakt bei Real Madrid am Dienstag.

Nationalspieler Deniz Undav (21.) und Neuzugang Demirovic mit einem Doppelschlag (57./61.) trafen für den erst nach der Pause starken VfB. Für die Borussia markierte am 80. Geburtstag der Vereinslegende Günter Netzer der Franzose Alassane Plea (27.) den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Die VfB-Fans waren schon vor dem Anstoß mit dem Kopf in Madrid. "Stuttgart international - nach all der Scheiße geht's auf die Reise", stand auf einem riesigen Spruchband. Hoeneß hatte Konzentration auf Gladbach gefordert, Gedanken an Real aber zugelassen. "Das ist ja wie der pinke Elefant, an den man nicht denken darf", so der VfB-Trainer.

VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt 1:2 (0:1)

Eintracht Frankfurt hat dank seines neuen Zauberduos Omar Marmoush und Hugo Ekitiké Kurs auf eine erfolgreiche Saison genommen. Die Hessen feierten am Samstag mit 2:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg den zweiten Saisonsieg und konnten sich dabei erneut auf die Qualitäten ihrer Angreifer verlassen. Marmoush traf gegen seinen Ex-Klub doppelt - erst nach Ekitikes Vorarbeit (30.), dann nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ridle Baku (76.) per Handelfmeter zur Entscheidung (82.).

Wolfsburg musste dagegen die zweite Saisonniederlage und einen weiteren Stimmungsdämpfer einstecken. Trainer Ralph Hasenhüttl hatte zuletzt mit seinem "Friedhof"-Spruch in Richtung der Wolfsburger Fans für eine Kontroverse gesorgt. Seine Absicht, gegenüber den Fans nun "in Vorleistung" zu gehen und "zu zeigen, was die Leute hier sehen wollen", konnte der VfL nur phasenweise umsetzen.

RB Leipzig - 1. FC Union Berlin 0:0

RB Leipzig hat im kuriosen Duell ohne Cheftrainer unnötig Punkte gelassen und vor dem Champions-League-Auftakt einen kleinen Dämpfer kassiert. Fünf Tage vor dem mit Spannung erwarteten Highlight-Spiel bei Atlético Madrid kamen zu harmlose Leipziger in einem lange mauen Spiel nur zu einem 0:0 gegen Union Berlin. Nach zwei Erfolgen nacheinander war es der erste Punktverlust in der neuen Saison für die Sachsen.

Spät vergab Loïs Openda (74.) die große Gelegenheit zum Sieg, als er per Foulelfmeter an Union-Torhüter Frederik Rönnow scheiterte. Für RB geht es nun am Donnerstag (21 Uhr/DAZN) mit dem Start in die neue Champions-League-Ligaphase in der spanischen Hauptstadt weiter.

Für Gesprächsstoff hatten im Vorfeld die beiden Trainer gesorgt - ohne überhaupt am Spiel beteiligt zu sein. Oder gerade deswegen. Während Co-Trainer Alexander Zickler den gesperrten RB-Coach Marco Rose nach dessen Gelb-Roter Karte beim 3:2-Sieg bei Bayer Leverkusen ersetzen musste, fiel Union-Trainer Bo Svensson kurzfristig wegen eines Infektes aus. Anstelle des Dänen betreute Assistent Babak Keyhanfar die Mannschaft.

SC Freiburg - VfL Bochum 2:1 (0:1)

Der VfL Bochum blickt ungemütlichen Zeiten entgegen. Auch am dritten Spieltag verpasste es der Ruhrpott-Klub, die ersten Punkte der Saison einzufahren - beim SC Freiburg verlor das Team am Samstagnachmittag trotz Führung mit 1:2 (1:0). Damit bildet Bochum zumindest vorübergehend das alleinige Schlusslicht in der Tabelle.

Im Freiburger Europa-Park-Stadion hatte Myron Boadu (45.) den VfL vor 34.100 Zuschauern zunächst überraschend in Führung gebracht. In Hälfte zwei aber drehte Junior Adamu (58., 61.) für Freiburg die Partie, nachdem die Breisgauer schon in den ersten 45 Minuten das bessere Team gewesen waren.

Der SCF bewies nach dem überzeugenden 3:1-Auftaktsieg gegen Vizemeister Stuttgart und der 0:2-Niederlage bei Bayern München damit erneut Heimstärke. Mit dem Erfolg schieben sich die Breisgauer zunächst wieder in die vorderen Tabellenregionen vor.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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