Fußball

Wer geht, wer kommt, wer bleibt? Tuchel spricht über Neuer, Kane, Goretzka und Mané

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Zum Start ins Trainingslager dominieren die Transfer-Debatten das Geschehen beim FC Bayern. Trainer Thomas Tuchel äußert sich ausführlich dazu, kommentiert etwa die Personalien Manuel Neuer, Leon Goretzka, Sadio Mané und Min-Jae Kim. Bei Harry Kane wird Tuchel dagegen grundsätzlich.

Bei Kaiserwetter am schönen Tegernsee fiel Thomas Tuchel das Lachen leicht. Selbstverständlich hatte sich der Trainer von Bayern München auf die Top-Frage nach Harry Kane eingehend vorbereitet: Er parierte sie freundlich und souverän, ohne auch nur das Geringste zu verraten. Brisantes hatte Tuchel zum Trainingslager-Start in Rottach-Egern dennoch zu berichten - aber über Manuel Neuer und Leon Goretzka.

Der Nationaltorhüter, so berichtete Tuchel, werde den Saisonstart beim deutschen Meister sehr wahrscheinlich verpassen. "Es ist ein sehr enger Zeitplan fürs erste Spiel, wir brauchen Zeit und Geduld - und die Zeit kriegt er auch", betonte er, und er schob einen Satz über die Bedeutung des 37-Jährigen hinterher: "Immerhin ist das Manuel Neuer!"

Dieser werde "weiter ein individuelles Programm" absolvieren, sagte Tuchel, daher werde Neuer nicht mit auf die Asienreise (24. Juli bis 3. August) gehen. "Er wird weiter pendeln zwischen individuellem Athletik- und individuellem Torwarttraining. Der Plan ist, dass er nicht mit nach Asien fährt, sondern danach teil-integriert wird ins Mannschaftstraining", sagte Tuchel. Der FC Bayern startet am 18. August bei Werder Bremen in die Saison, ein Einsatz dabei oder im Supercup gegen Rasenballsport Leipzig sechs Tage zuvor erscheine "zu ambitioniert", betonte Tuchel.

Für Sadio Mané wird es ziemlich schwierig in München

Der Trainer weiß, dass sein jetziger Kader "höchstwahrscheinlich" nicht jener sein wird, den er Mitte August zur Verfügung haben wird. Um Starstürmer Harry Kane von Tottenham Hotspur und den Südkoreaner Min-Jae Kim von der SSC Neapel kämpfen die Münchner noch, und auch auf der Abgabenseite könnte sich etwas tun: auch bei überraschenden Namen.

Die Zukunft von Leon Goretzka liegt, dafür musste nicht groß zwischen den Zeilen gelesen zu werden, nicht sicher beim FC Bayern. "Es ist noch zu früh in der Transferperiode, um da eine endgültige Aussage zu treffen", sagte Tuchel. Goretzka habe ein "unbefriedigendes Ende der Saison" erlebt: "Nicht nur im letzten Spiel, sondern in der letzten Phase. Für sich selbst und für uns auch."

Tuchel betonte, der 28-Jährige sei "einfach von seinem Status, von seinem Vertrag, von seinem Alter jemand, von dem wir viel erwarten. Da ist viel Luft nach oben, unsere Aufgabe ist es, ihm dabei zu helfen." Allerdings könnten während der Transferzeit "immer Situationen entstehen, wie auch bei Lucas Hernandez, bei denen Spieler andere Pläne haben. Das habe ich von Leon jetzt nicht gehört, aber es ist auch erst der Anfang der Vorbereitung." Goretzkas Vertrag besitzt Gültigkeit bis 2026.

Auch zu Sadio Mané äußerte sich der Coach. Der im Vorjahr als vermeintlicher Königstransfer verpflichtete Stürmer konnte die Erwartungen nicht erfüllen und steht laut Tuchel vor einer schweren Ausgangslage: "Die Konkurrenzsituation ist extrem hoch für ihn mit Kingsley Coman und Serge Gnabry." Das sei eine "Konstellation, die es für Sadio sehr schwer macht", so Tuchel weiter: "Das weiß der Spieler auch, er kennt meine Meinung und die Meinung des Klubs." Mané wird mit Klubs aus Saudi-Arabien in Verbindung gebracht. Das Portal "Ariadhiah" berichtete unter Berufung auf ungenannte Quellen von Verhandlungen mit Al-Nassr, dem Arbeitgeber von Superstar Cristiano Ronaldo. Dabei sollen die Bayern 30 Millionen Euro als Ablöseforderung aufgerufen haben.

Harry Kane ist erstmal nach Asien abgereist

Geld, das der FC Bayern womöglich gut zu investieren wüsste, sollte sich eine Einigung mit Tottenham Hotspur über den Wechsel von Harry Kane finden lassen. Tuchel allerdings pendelte die Frage nach der heißesten Personalie des Transfersommers aus wie ein Boxer die Schläge des Gegners. Er gebe eine "ganz langweilige Antwort: Ich gebe keinen Kommentar ab zu Spielern, die nicht bei uns unter Vertrag sind. Das gilt auch für diesen Spieler."

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Etwas Einblick gewährte der 49-Jährige dann allerdings doch in die Überlegungen: Selbstverständlich, sagte Tuchel, generell sei der Verein auf der Suche nach einer "Nummer neun", die sportlich wie charakterlich perfekt ins Profil passe. "Wir sind bereit, voll einzusteigen, wenn wir von einem Spieler sehr überzeugt sind", sagte er. Ergebe sich nichts, "dann vertrauen wir den Spielern, die wir haben".

Medienberichten zufolge haben die Münchner in einem zweiten Angebot 80 Millionen Euro plus Bonuszahlungen geboten, Tottenham Hotspur soll jedoch mindestens 100 Millionen Euro fordern. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft war am Freitag wie erwartet mit seinem Klub zu einer Werbe-Tour in den asiatisch-pazifischen Raum aufgebrochen.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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