Nach Kabinen-Eklat mit Sané FC Bayern suspendiert Superstar Sadio Mané
13.04.2023, 15:39 Uhr
Sadio Mané und der FC Bayern, das war bislang keine Erfolgsgeschichte.
(Foto: AP)
Sadio Mané war im vergangenen Sommer der große Hoffnungsträger des FC Bayern. Der Weltklassestürmer kam mit viel Applaus für die Münchner Bosse vom FC Liverpool. Doch nach seiner jüngsten Verfehlung zieht der Rekordmeister jetzt Konsequenzen - und verzichtet vorerst auf den Senegalesen.
Superstar Sadio Mané ist vom FC Bayern für seinen tätlichen Angriff gegen Teamkollege Leroy Sané vorläufig suspendiert worden. Wie der Verein mitteilte, steht der Senegalese in der Bundesliga-Partie gegen TSG Hoffenheim am kommenden Samstag nicht im Kader. Zudem verhängt der deutsche Fußball-Rekordmeister eine Geldstrafe, über die Höhe ist nichts bekannt. Der Stürmer hatte den DFB-Spieler nach der niederschmetternden Niederlage bei Manchester City (0:3) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League Medienberichte zufolge nach einem Streit ins Gesicht geschlagen.
Mané, der bei der Wahl zum Ballon d'Or im vergangenen Jahr noch Zweiter hinter Real-Star Karim Benzema geworden war, war erst vergangenen Sommer für 32 Millionen Euro vom FC Liverpool nach München gewechselt. Dort hatte er Robert Lewandowski als Chef im Sturm ersetzen sollen. Das gelang nicht.
Dabei liest sich die Bilanz des 31-Jährigen nicht schlecht. In 32 Pflichtspielen bei den Bayern erzielte er elf Tore und legte zudem Treffer auf. Doch nach einem vielversprechenden Start in die Saison, unter anderem mit einer starken Leistung am 1. Spieltag beim 6:1-Erfolg bei Eintracht Frankfurt, baute Mané mehr und mehr ab. Sportvorstand Hasan Salihamidžić hatte im Herbst gemutmaßt, dass der Stürmer "zu selbstkritisch" sei: "Davon muss er weg."
Seit der WM gänzlich außer Form
Doch spätestens seit seiner Entzündung am Wadenbeinköpfchen im November, die ihn die WM-Teilnahme in Katar kostete, kam der flexibel einsetzbare Offensivspieler nicht mehr in Form. Seit Wochen schleppt er sich durch, ist nur noch Einwechselspieler. Das frustriert ihn. So soll er wegen seiner kleinen Rolle im Team nach dem Achtelfinalrückspiel in der Champions League gegen Paris St. Germain sogar mit Ex-Coach Julian Nagelsmann in der Kabine verbal aneinandergeraten sein. Wie die "Sport Bild" berichtete, war der Disput so heftig, dass der Trainer danach eingeschüchtert war. Und nun dann eben der nächste Eklat.
Es ist beim FC Bayern indes nicht das erste Mal, dass es zwischen den Stars gehörig kracht. 1999 schlug Bixente Lizarazu im Training Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. 2012 ohrfeigte Franck Ribéry in der Halbzeitpause des Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid Arjen Robben. Das Verhältnis zu Ribéry, sagte Robben danach einmal, sei danach "noch besser geworden". Immerhin: Mané und Sané trainierten am Donnerstagvormittag gemeinsam mit der Mannschaft und sollen den Konflikt übereinstimmenden Berichten zufolge beigelegt haben.
Die Frage, was mit dem Königstransfer los ist, beschäftigt den Verein seit Monaten. Einzig eine Antwort fanden sie nicht. "Es steht außer Frage, dass Sadio ein absoluter Top-Spieler ist", sagte der neue Trainer Thomas Tuchel zuletzt: "Es gibt keinerlei Zweifel an seiner Qualität und was er uns bringen kann." Ein Vereinswechsel könne, so bekannte Tuchel, "immer dazu führen, dass man Zeit braucht und sich akklimatisiert. Dinge, die über Jahre eingeschliffen sind, müssen neu justiert werden. Es ist eine Frage der Zeit." Einen Erklärungsansatz, warum es nicht wie gewünscht läuft, hatte zuletzt auch Vorstandschef Oliver Kahn geliefert. Bei Liverpool wäre Mané oft über die Außenpositionen gekommen. In München herrsche da aber "großer Konkurrenzkampf. Das kennt er so nicht und ist es vielleicht nicht gewohnt", sagte Kahn bei Sky90. Deshalb suche sich Mané "noch selbst".
Quelle: ntv.de, tno