Wenn Sie das erste Mal ein Fachgeschäft mit der Absicht betreten, einen Gitarren-Röhrenverstärker zu kaufen, werden Sie sich aufgrund der Fülle des Angebots möglicherweise etwas erschlagen fühlen. Bevor Sie Ihren persönlichen Test verschiedener Röhrenverstärker starten, sollten Sie wissen, dass nicht jedes dieser Modelle für Sie infrage kommt.
3.1. Unterschiedliche Leistung für unterschiedliche Zwecke
Zunächst einmal gibt es Verstärker, die für bestimmte Musikrichtungen besonders gut geeignet sind. Rock verlangt beispielsweise geradezu nach einem kräftigen, verzerrten Klang, wohingegen ein Jazz-Musiker genau diesen überhaupt nicht gebrauchen kann und eher einen Röhrenverstärker für natürliche Klänge und Töne benötigt.
Wollen Sie einen Amp kaufen, um zu Hause zu üben, reicht bereits ein 5-Watt-Röhrenverstärker. In Ihren Test können Sie aber auch Modelle einschließen, die eine Leistung von 10 Watt haben.
Leistungsstärkere Amps eignen sich in der Regel für diesen Verwendungszweck nicht, da eine allzu hohe Lautstärke in Ihrer Wohnung üblicherweise nicht erstrebenswert ist. Je höher die Ausgangsleistung eines Röhrenverstärkers ist, desto lauter muss er auch eingestellt sein, um einen satten Sound zu erzeugen.
Muss sich Ihre Gitarre im Proberaum etwa gegen das Schlagzeug und den Sänger durchsetzen, muss auch Ihr Amp eine höhere Leistung pro Kanal bringen. Orientieren Sie sich bei Ihrem Röhrenverstärker-Test für die Gitarre daher an Modellen mit einer Leistung von 15 bis 50 Watt.
In der Regel können Sie den Röhrenverstärker mit hoher Ausgangsleistung, der im Proberaum zum Einsatz kommt, auch bei Konzerten in kleinen Clubs verwenden. Auf einer großen Bühne kann sich so ein Amp in der Regel aber nicht behaupten. Hierfür sollte er etwa 50 bis 100 Watt aufweisen.
Je mehr Watt ein Verstärker hat, desto mehr kann er das Gitarrensignal verstärken. Bis zu welcher Lautstärke das sauber möglich ist, hängt ebenfalls von der Leistung ab. Manche Röhren haben aber einen zuschaltbaren Powersoak, mit dem die Leistung verringert werden kann.

Gute und stabile Röhrenverstärker müssen der Gitarre ermöglichen, sich gegen andere Instrumente in der Band durchsetzen zu können.
3.2. Welcher Gehäusetyp bewährt sich?
Wollen Sie verschiedene moderne Röhrenverstärker für die Gitarre einem persönlichen Test unterziehen, werden Ihnen hauptsächlich zwei unterschiedliche Bauarten auffallen: Verstärker mit integriertem Lautsprecher und Modelle ohne eigenen Lautsprecher.
Die erste Variante ist als sogenannter Combo-Verstärker oder kurz Combo bekannt, da alle Bauteile in einem Gehäuse kombiniert werden. Ist so ein Amp sehr groß, kann er daher schwer zu transportieren sein. Abgesehen von den Einstellungsmöglichkeiten über die unterschiedlichen Kanäle wird der Klang eines Combo-Verstärkers auch dadurch beeinflusst, ob er eine geschlossene oder eine offene Rückseite hat.
Wollen Sie in Ihrem Röhrenverstärker-Test nur Modelle mit geringeren Abmessungen begutachten, die Sie problemlos transportieren können, sollten Sie sich auch nach sogenannten Mini-Verstärkern umsehen. Diese Combo-Amps sind nicht nur sehr klein, sondern auch sehr leicht. Sie eignen sich hervorragend, wenn Sie etwa außerhalb Ihrer Wohnung bzw. Ihres Proberaums mit Freunden jammen wollen.
Eine Steckdose für den Stecker brauchen Sie dafür im Übrigen nicht, denn kabellose Mini-Röhrenverstärker lassen sich in der Regel auch mit Batterien betreiben, oder Sie greifen zu Röhrenverstärkern mit integriertem Akku. Nicht alle Mini-Verstärker haben aber auch eine Mini-Leistung: Sie werden Modelle mit 1 Watt ebenso finden wie Mini-Amps mit 20 Watt.
Neben Combos gibt es sogenannte Topteile. Bei diesen Modellen sind Verstärker und Lautsprecherbox getrennt. Werden Sie aufeinandergestapelt, spricht man von einem Half-Stack, wenn der Verstärker auf einem Lautsprecher steht. Steht er auf zwei Boxen, handelt es sich um einen Full-Stack. Topteile sollten Sie in Ihren Röhrenverstärker-Test einbinden, wenn Sie Wert darauf legen, einzelne Komponenten austauschen zu können.

In der Regel bilden Vor- und Endstufe im Verstärker eine Einheit. Sie können beide aber auch getrennt voneinander kaufen. Sie werden dann meist in Racks montiert.
» Mehr Informationen 3.3. Gewicht und Anzahl der Audioeingänge: Worauf es noch ankommt
Die besten Geräte in Röhrenverstärker-Tests bieten mehrere Anschlussmöglichkeiten, die wir Ihnen nachfolgend auf N-TV.de vorstellen:
- Röhrenverstärker mit Cinch-Eingang (Audio): An einem Röhrenverstärker mit Cinch-Eingang können Sie unter anderem Schallplattenspieler, Tonbandgeräte und CD-Player anschließen. Während günstige Röhrenverstärker in der Regel nur über einen Cinch-Eingang verfügen, überzeugen hochwertige Röhrenverstärker mit bis zu fünf Cinch-Eingängen.
- Röhrenverstärker mit Klinken-Eingang: Mobile Audiogeräte oder Laptops können an den Klinken-Eingang des Röhrenverstärkers angeschlossen werden. Gehört nicht immer zum Standard.
- Röhrenverstärker mit Kopfhöreranschluss: Ein Röhrenverstärker mit Kopfhöreranschluss muss über einen 3,5 mm Klinken-Eingang-Anschluss verfügen. Wollen Sie Lautsprecher anschließen, achten Sie auf 4 Ohm oder 8 Ohm Lautsprecheranschlüsse.
- Röhrenverstärker mit USB-Anschluss: inzwischen gibt es auch Röhrenverstärker mit USB-Anschluss, die PC-kompatibel sind. Diese Art von Röhrenverstärker kann über Bluetooth ebenso verbunden werden.
Es ist besonders dann wichtig, dass Sie zwischen verschiedenen Anschlüssen wählen können, wenn Sie mehr als nur ein Gerät oder Instrument mit dem Röhrenverstärker verbinden wollen. So lässt sich neben einer Gitarre beispielsweise auch ein Synthesizer oder ein Keyboard verbinden.
In Sachen Gewicht bewegen sich Röhrenverstärker zwischen 1 und 15 kg, wie Sie auch unserer N-TV.de-Vergleichstabelle entnehmen können. Damit sind die meisten Modelle leicht zu transportieren.
Röhrenverstärker mit Klinke auf Cinch-Adapter: Manche Röhrenverstärker werden mit Klinke auf Cinch-Adapter-Kabel geliefert. Dieses Feature sorgt dafür, dass analoge Signale ohne Minderung der Qualität vervielfältigt werden können.

Retro- und Vintage-Look sind bei Röhrenverstärkern gerade total im Trend.