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NABU lässt Vögel zählen Bestand der Blaumeisen erholt sich

Nach dem Einbruch im vergangenen Jahr sieht es bei den Blaumeisen wieder sehr viel besser aus.

Nach dem Einbruch im vergangenen Jahr sieht es bei den Blaumeisen wieder sehr viel besser aus.

(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/McPhoto-Vorbu)

Seit dem vergangenen Wochenende zählen Naturfreunde auf Initiative des Naturschutzbundes Singvögel in ihrer Umgebung. Eine erste Zwischenbilanz zeigt Erfreuliches bei den Blaumeisen. Gewinner des Jahres dürfte aber ein anderer Vogel werden.

Rege Beteiligung trotz kühlen Regenwetters: Die Umweltschutzorganisation NABU hat eine erste positive Zwischenbilanz ihrer alljährlichen Vogelzählung gezogen. Vom langen Himmelfahrtswochenende wurden seit dem vergangenen Wochenende bundesweit zweieinhalb Millionen Vögel aus Gärten und Parks gemeldet, wie der hessische NABU-Landesverband in Wetzlar mitteilte. Allein in Hessen hätten über 9300 Beobachter fast 199.000 Vögel gezählt.

Der Bestand des Stieglitz halbierte sich in den vergangenen Jahren auf 300.000 bis 500.000 Brutpaare.

Der Bestand des Stieglitz halbierte sich in den vergangenen Jahren auf 300.000 bis 500.000 Brutpaare.

(Foto: Patrick Pleul/zb/dpa)

Dabei handelt es sich um vorläufige Zahlen, da noch bis zum 24. Mai Beobachtungen zur Aktion "Stunde der Gartenvögel" gemeldet werden können. Mit einem Endergebnis werde für Ende Mai gerechnet. Ersten Zwischenergebnissen zufolge belegten Haussperling und Amsel - wie bisher in jedem Jahr seit Beginn der Aktion - den ersten beziehungsweise zweiten Platz der am häufigsten gemeldeten Gartenvögel. Die Amsel wurde laut Nabu in über 92 Prozent aller Zählungen entdeckt.

Auch für die Blaumeise, deren Zählergebnisse nach einem bakteriell bedingten Massensterben im Frühjahr 2020 mit Spannung erwartet wurden, gab es gute Nachrichten. "Die Blaumeise hat sich vom Einbruch im vergangenen Jahr gut erholt", erklärte der hessische NABU-Landesvorsitzende Gerhard Eppler. "Offenbar konnten erfolgreiche Bruten die Verluste weitgehend ausgleichen."

Favorit auf Gewinner des Jahres

Insgesamt seien pro Garten wieder mehr Vögel entdeckt worden. "Besorgniserregend" sei hingegen die Entwicklung bei den Mauerseglern, Mehlschwalben, Grünfinken und dem Zaunkönig. Eine Trendwende sei bei diesen Arten nicht in Sicht.

Positiv entwickelt hätten sich dagegen die Bestände von eigentlich im Wald beheimateten Vögeln wie der Ringeltaube und dem Buntspecht. Gewinner des Jahres könnte laut NABU der Stieglitz werden: Für den farbenfrohen Vogel, der seine Jungen vegetarisch ernährt, verdoppelte sich die Zahl der Sichtungen seit Beginn der Aktionstage.

Die Teilnehmerzahlen zur "Stunde der Gartenvögel" war im vergangenen Jahr stark gestiegen. Die Corona-Pandemie habe das Interesse an der Natur vor der eigenen Haustür so sehr gesteigert, dass im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr mehr als doppelt so viele Vogelbeobachter teilgenommen hätten. Mehr als 161.000 Menschen machten 2020 demnach mit und meldeten aus rund 107.000 Gärten mehr als 3,2 Millionen Vögel.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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