Schnellanalyse von Forschern Klimawandel machte Sturm "Helene" deutlich gefährlicher
09.10.2024, 09:26 Uhr Artikel anhören
Die Wahrscheinlichkeit von Stürmen wie "Helene" ist durch den Klimawandel erhöht.
(Foto: dpa)
Mehr als 230 Tote und schlimmste Verwüstungen: Dass der Sturm "Helene" in den USA derart wütetet, hängt Forschern zufolge auch mit dem Klimawandel zusammen. Dadurch falle er um zehn Prozent heftiger aus - was für die Schäden eine große Veränderung bedeute.
Die Regenfälle und Winde des Sturms "Helene", der Ende September über den Südosten der USA hinwegfegte, sind nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern durch den Klimawandel um zehn Prozent heftiger ausgefallen. Dies geht aus einer Schnellanalyse der Forschungsinitiative World Weather Attribution (WWA) hervor. Deren Mitbegründerin, die deutsche Klimatologin Friederike Otto, erklärte, ein Wert von zehn Prozent könne "niedrig erscheinen", doch bedeute "eine kleine Veränderung in Bezug auf die Gefahr eine große Veränderung in Bezug auf die Auswirkungen und die Schäden".
"Helene" war am 26. September in Florida auf Land getroffen und hatte dort und in mehreren weiteren Bundesstaaten im Südosten der USA eine Schneise der Zerstörung hinterlassen. Mindestens 230 Menschen kamen bei der Unwetterkatastrophe ums Leben.
Die WWA-Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass die fossilen Brennstoffe als Hauptverantwortliche für den globalen Klimawandel die Wahrscheinlichkeit von Stürmen wie "Helene" in der Region um das Zweieinhalbfache erhöht haben. Rechnerisch bedeute dies, dass mit solchen Stürmen statt alle 130 Jahre nun alle 53 Jahre zu rechnen sei, hieß es weiter.
Die WWA-Forscher konzentrierten sich bei der Untersuchung von "Helene" auf drei Aspekte: die Niederschläge, die Winde und die Wassertemperatur im Golf von Mexiko, die ein Schlüsselfaktor bei der Entstehung des Hurrikans waren. "Alle Aspekte dieses Ereignisses wurden durch den Klimawandel in unterschiedlichem Ausmaß verstärkt", sagte der Co-Autor Ben Clarke vom Imperial College in London. "Und wir werden weitere Phänomene dieser Art erleben, wenn sich der Planet weiter erwärmt."
Derzeit nähert sich Florida der als extrem gefährlich eingeschätzte Hurrikan "Milton". Den Vorhersagen zufolge wird er in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag das US-Festland erreichen.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP