"Außerplanmäßige Situation" Moskau meldet Problem mit Mondsonde "Luna-25"
19.08.2023, 20:51 Uhr Artikel anhören
Irgendetwas stimmt nicht mit "Luna-25".
(Foto: picture alliance/dpa/Roscosmos)
Vor mehr als einer Woche startet Mondsonde "Luna 25" ins All. Am Montag soll sie ihr Ziel erreichen und auf dem Erdtrabanten landen. Doch ob das klappt, ist offen: Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos kann ein für die Landung notwendiges Manöver nicht ausführen.
Zwei Tage vor der geplanten Landung auf dem Mond hat es an der russischen Raumsonde "Luna-25" nach Angaben aus Moskau einen unerwarteten Zwischenfall gegeben. In Vorbereitung auf das baldige Aufsetzen auf der Mondoberfläche sollte die Sonde um 14.10 Uhr Moskauer Zeit (13.10 Uhr MESZ) in eine neue Umlaufbahn des Erdtrabanten eintreten, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilt. "Während der Operation kam es an Bord der automatischen Station zu einer außerplanmäßigen Situation, die es nicht erlaubt hat, das Manöver unter den vorgegebenen Parametern auszuführen."
Nach Angaben von Roskosmos sind Spezialisten damit beschäftigt, den Vorfall zu untersuchen und die Ursache zu ermitteln. Weitere Details gab die Raumfahrtbehörde nicht bekannt. Das Aufsetzen auf dem Mond war für den kommenden Montag geplant. Ob es dabei bleibt, ist unklar.
Suche nach einem Landeplatz
"Luna-25" ist Teil des russischen Mondprogramms, das die Errichtung einer eigenen Raumstation auf dem Himmelskörper bis 2040 vorsieht. Die Sonde ist vor mehr als einer Woche ins All gestartet und war am vergangenen Mittwoch in die Umlaufbahn des Mondes eingetreten. Seitdem sucht der 1800 Kilogramm schwere Flugkörper russischen Angaben zufolge nach einem geeigneten Landeplatz. Am Donnerstag präsentierte Roskosmos ein Foto der Mondoberfläche, das die Sonde aufgenommen habe.
Eigentlich hätte "Luna" schon lange unterwegs sein sollen. Der erste geplante Starttermin einer Mondsonde war 2012. Im vergangenen Jahr dann wurde für Mai erneut ein Start anvisiert, der sich dann aber wegen technischer Probleme wieder verzögerte. Ursprünglich arbeitete Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA an dem Mondprogramm. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 beendete die ESA jedoch die Zusammenarbeit mit Moskau.
Quelle: ntv.de, chr/dpa