Kurz vor Mondlandung "Odysseus" schickt Selfie aus dem All
19.02.2024, 09:30 Uhr Artikel anhören
Wenn die Mission namens IM-1 glückt, wäre es die erste US-Mondlandung seit dem Ende des Apollo-Programms vor mehr als 50 Jahren.
(Foto: Intuitive Machines)
Seit vier Tagen ist die private US-Landesonde "Odysseus" unterwegs Richtung Mond. Jetzt schickt sie erste Aufnahmen zur Erde zurück. Läuft alles nach Plan, dürften die nächsten Bilder vom Erdtrabanten kommen.
Bisher verläuft der Flug nach Plan: Die private Mondlandemission IM-1 ist seit mehreren Tagen in Richtung des Erdtrabanten unterwegs. Der Mondlander "Odysseus" hob am vergangenen Donnerstag mit einer SpaceX-Trägerrakete vom Kennedy Space Center in Florida ab. Jetzt schickt die Sonde erste Bilder aus dem Weltall: Es sind Selfies mit der Erde im Hintergrund.
"Odysseus" wurde von dem US-Unternehmen Intuitive Machines konstruiert und startete an Bord einer Falcon-9-Trägerrakete von SpaceX zum Mond. Die rund 2,5 Tonnen wiegende, sechseckige Sonde ist rund vier Meter hoch, 1,50 Meter breit und hat mehrere wissenschaftliche Instrumente der NASA, aber auch privater Anbieter an Bord. Die Sonde soll am 22. Februar auf dem Mond landen. Als Landeplatz ist ein Einschlagkrater in rund 300 Kilometer Entfernung vom Südpol auserkoren worden.
"Erneut sind wissenschaftliche Instrumente der NASA auf dem Weg zum Mond", sagte NASA-Administrator Bill Nelson. Man werde damit zwar keine neuartige Forschung betreiben, die Mission diene aber als Vorbereitung für die bemannte "Artemis"-Mission und stütze die künftige kommerzielle Raumfahrt.
Mondlandung ist eine Herausforderung
Mit dem "Artemis"-Programm sollen erstmals seit mehr als einem halben Jahrhundert wieder Menschen auf dem Mond landen - darunter auch der erste nicht weiße Mensch und die erste Frau. Das langfristige Ziel von "Artemis" ist die Errichtung einer permanenten Mondbasis als Grundlage für Missionen zum Mars. Die eigentlich für November 2024 geplante bemannte Mondumrundung "Artemis 2" musste die NASA allerdings gerade wegen Problemen mit Rakete und Raumschiff auf September 2025 verschieben, die geplante bemannte Mondlandung "Artemis 3" auf September 2026.
Eine weiche Mondlandung ist eine große Herausforderung. Erfolgreiche Landungen sind bisher nur den USA, der Sowjetunion, China, Indien und zuletzt Japan gelungen. Einem Privatunternehmen ist ein solches Unterfangen noch nie geglückt.
Erst im vergangenen Monat war die US-Firma Astrorobotic mit einer ähnlichen Mission gescheitert. Ihr Mondlander musste sich wegen eines Treibstofflecks vor Erreichen des Erdtrabanten selbst zerstören. Die Nasa fördert Mondflüge von Privatunternehmen, um sie später für Frachtflüge zu nutzen. Mit ihrer Hilfe will sie den Mond als Zwischenstation für künftige Flüge zum Mars rüsten.
Quelle: ntv.de, hny