Private Landemission unterwegs Start geglückt: "Odysseus" soll Mond erobern
15.02.2024, 15:30 Uhr Artikel anhören
Bisher sind private Mondlandemissionen gescheitert. Das US-Unternehmen Intuitive Machines unternimmt einen neuen Versuch, muss aber einen Dämpfer hinnehmen und den Start zunächst verschieben. Nun glückt er. Die Landung soll pünktlich erfolgen - und sie wäre ein Meilenstein.
Mit einem Tag Verspätung ist eine private US-Mondlandemission in Richtung des Erdtrabanten gestartet. Der Mondlander "Odysseus" hob mit einer SpaceX-Trägerrakete vom Kennedy Space Center in Florida ab. Wenn die Mission glückt, wäre es die erste US-Mondlandung seit mehr als 50 Jahren.
Die Rakete mit dem Mondlander des US-Privatunternehmens Intuitive Machines hob um 01.06 Uhr (07.06 Uhr MEZ) vom Kennedy Space Center ab, wie auf einem Live-Video der US-Raumfahrtbehörde NASA zu sehen war. Später teilte diese mit, dass sich "Odysseus" erfolgreich von der Rakete getrennt habe "und seinen Flug zum Mond fortsetzt". Wenn die Mission namens IM-1 glückt, wäre es die erste US-Mondlandung seit dem Ende des Apollo-Programms vor mehr als 50 Jahren. Es wäre außerdem die erste Mondlandung eines privaten Raumfahrtunternehmens.
Der Start war ursprünglich für Mittwoch geplant gewesen. Er musste da aber wegen "Methan-Temperaturen außerhalb des Nominalwerts" abgesagt werden. Der Mondlander wird mit einer Mischung aus heruntergekühltem Methan und Sauerstoff angetrieben, sodass das Raumfahrzeug sein Ziel schnell erreichen kann und nicht zu lange der hohen Strahlung in der Erdatmosphäre ausgesetzt ist.
Mondlandung soll pünktlich erfolgen
Das gut vier Meter lange Raumfahrzeug, das Messinstrumente der NASA und private Fracht wie ein Mond-Kunstwerk von Jeff Koons an Bord hat, soll trotz des um einen Tag verzögerten Starts wie ursprünglich geplant am 22. Februar auf dem Mond aufsetzen. Als Landeplatz ist ein Einschlagkrater in rund 300 Kilometer Entfernung vom Südpol auserkoren worden.
Erst im vergangenen Monat war die US-Firma Astrorobotic mit einer ähnlichen Mission gescheitert. Ihr Mondlander musste sich wegen eines Treibstofflecks vor Erreichen des Erdtrabanten selbst zerstören. Die NASA fördert Mondflüge von Privatunternehmen, um sie später für Frachtflüge zu nutzen. Mit ihrer Hilfe will sie den Mond als Zwischenstation für künftige Flüge zum Mars rüsten.
Eine weiche Mondlandung ist eine große Herausforderung. Erfolgreiche Mondlandungen sind bisher nur den USA, der Sowjetunion, China, Indien und zuletzt Japan gelungen. Einem Privatunternehmen ist ein solches Unterfangen noch nie geglückt.
Quelle: ntv.de, als/AFP