Bürger sollen Forschung helfen Wer hat Igel und Maulwurf gesehen?
14.09.2023, 18:27 Uhr Artikel anhören
Bis zum 24. September sollen Bürger die Tiere fotografieren und online auf einer Plattform hochladen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Igel und Maulwürfe sind äußerst nützliche Tiere. Denn auf ihrem Speiseplan stehen Schädlinge wie Schnecken und Regenwürmer. Doch die Bestände beider Arten gehen nach neuesten Informationen immer weiter zurück. Nun sind die Bürger gefragt.
Forscher wollen mehr über Igel und Maulwürfe in Deutschland herausfinden. Bürger sind deshalb dazu aufgerufen, Begegnungen mit den beiden Insektenfresser-Arten in der Zeit vom 15. bis 24. September mit Foto festzuhalten und auf einer Online-Plattform hochzuladen. Das teilte das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin zum Auftakt des deutschlandweiten Monitorings mit. Auch verunglückte Tiere sollen gemeldet werden.
Beim Maulwurf reiche die Dokumentation von Hügeln. Ziel sei es, erstmals flächendeckend belastbare Zahlen zu Igel- und Maulwurf-Beständen zu ermitteln. Auf der Grundlage sollen effektive Maßnahmen zum Schutz der Tiere entwickelt werden.
Auch wenn sich etliche Menschen an den kleinen Häufchen im Garten stören: Maulwürfe sind sehr nützliche Tiere, wie der NABU erklärt, denn sie ernähren sich von Regenwürmer und Raupen und beseitigen Schädlinge wie Schnecken, Engerlinge und Schnakenlarven. Überall wo sie auftauchen, kann man sich zudem sicher sein, dass der Boden gesund ist. Auch Igel ernähren sich von Insekten, Regenwürmern, Spinnen, Schnecken bis hin zu Fröschen und Mäusen. Als Einzelgänger sind sie überwiegend in der Nacht aktiv.
"Trockenheit und Nahrungsmangel"
Die Anzahl der Tiere nimmt jedoch anscheinend ab: "Soweit es die bisherigen Informationen vermuten lassen, gehen die Bestände beider Arten in Deutschland zurück", teilte das Leibniz-IZW mit. Vermutet wird, dass dies mit dem Insektenschwund, zunehmender Trockenheit und Nahrungsmangel zu tun hat. Zudem seien die Tiere tödlichen Gefahren wie Autos, elektrischen Gartengeräten und Giften ausgesetzt.
Vorbild für die Beteiligung von Bürgern bei der Igelbeobachtung ist laut Mitteilung Großbritannien, wo Igel auf diese Weise schon seit mehr als 20 Jahren überwacht würden. Beim deutschen Projekt sind künftig zweimal jährliche Aktionszeiträume geplant, im Mai und September. Ähnliche Vorhaben gibt es hierzulande auch schon für andere Tiergruppen wie Vögel und Insekten.
Quelle: ntv.de, can/dpa