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Raus damit - jetzt! Vorsicht, Ambrosia! So wird der Garten zur allergenfreien Zone

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Der beste Zeitpunkt, um Ambrosia zu bekämpfen, ist vor der Blüte im späten Frühling und Frühsommer.

Der beste Zeitpunkt, um Ambrosia zu bekämpfen, ist vor der Blüte im späten Frühling und Frühsommer.

(Foto: Getty Images/iStockphoto)

Die Ambrosiapflanze ist ein hinterhältiger Störenfried im Garten. Nicht nur breitet sie sich schnell aus, sie ist auch eine Gefahr für Allergiker. Hier ein Überblick, wie man Ambrosia erkennt, am besten frühzeitig bekämpft und was dabei zu beachten ist.

Ambrosia, insbesondere das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia), ist weit mehr als nur ein Unkraut. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, hat diese Pflanze ihren Weg über den großen Teich gefunden und fühlt sich in europäischen Gärten pudelwohl. Das Problem? Die Pollen sind extrem allergieauslösend.

In den Monaten von Juli bis September, wenn Ambrosia blüht, werden Pollen freigesetzt, die bei vielen Menschen sehr heftige Reaktionen wie Heuschnupfen oder Asthma auslösen können.

Wo und wann welche Pollen fliegen, lesen Sie hier.

Bekämpfung - wann und wie?

Der beste Zeitpunkt, um Ambrosia zu bekämpfen, ist vor der Blüte im späten Frühling und Frühsommer, da die Pflanze nach der Blüte Millionen von Pollen freisetzt, die sich über weite Strecken verbreiten können. Das gründliche Ausreißen der Pflanze samt Wurzel ist hierbei die effektivste Methode. Wichtig dabei ist, Handschuhe zu tragen, um Hautkontakt zu vermeiden. Sollten die ersten Blüten schon unterwegs sein, ist eine FFP2-Maske Mindestausstattung; eine Atemmaske, die auch die Augen abdeckt, wäre noch besser.

Für größere Flächen oder bei starkem Befall kann man auch den gesamten Boden abdecken oder gezielt Herbizide einsetzen, wobei Letztere mit viel Bedacht und unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte verwendet werden sollten. Ambrosia gedeiht besonders gut auf brachliegenden Flächen und bevorzugt sonnige, offene Standorte. Es ist also ratsam, solche Bereiche besonders im Auge zu behalten.

Verwechslungsgefahr mit heimischen Pflanzen

Ambrosia kann leicht mit einigen anderen Pflanzen verwechselt werden, vor allem wegen ihrer ähnlichen Blattformen und Wuchshöhen:

  • Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris): Dies ist wahrscheinlich die häufigste Verwechslung, da beide Pflanzen ähnlich gefiederte Blätter haben. Der Gemeine Beifuß hat jedoch gewöhnlich dunklere und dichtere Blätter und die Pflanze riecht intensiver, wenn man sie reibt.
  • Schafgarbe (Achillea millefolium): Auch die Schafgarbe hat fein zerteilte Blätter, die denen der Ambrosia ähneln können. Schafgarbenblätter sind jedoch meist kleiner und die Pflanze hat charakteristische weiße oder rosafarbene Blütencluster, die sich deutlich von den unscheinbaren Ambrosia-Blüten unterscheiden.
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare): Rainfarn hat ebenfalls fein zerteilte Blätter, aber seine Blüten sind gelb und kugelförmig, ähnlich kleinen Knopfblüten, was ihn von Ambrosia unterscheidet.
  • Wilde Möhre (Daucus carota): Die wild wachsende Form der Karotte kann aufgrund ihrer feingliedrigen Blätter und der Wuchshöhe ebenfalls mit Ambrosia verwechselt werden. Die Blüten der Wilden Möhre bilden jedoch typische flache weiße Schirme, die sehr charakteristisch sind.

Gesundheitliche Risiken und Schutzmaßnahmen für Pollengeplagte

Ambrosia ist nicht nur lästig, sondern auch gefährlich für die Gesundheit. Ihre Pollen können bei Allergikern zu Symptomen führen, die von leichten allergischen Reaktionen bis hin zu schweren Asthmaanfällen reichen. Personen, die bereits zu Allergien neigen, sollten besonders in der Hauptpollenzeit von Ende Juli bis in den September Vorsicht walten lassen. Wer trotz Pollenflug in dieser Zeit im Garten arbeiten möchte, sollte auf das Tragen von Atemschutzmasken, das regelmäßige Wechseln und Waschen von Kleidung und das Duschen nach dem Aufenthalt im Freien, um Pollen zu entfernen, nicht verzichten.

Ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen

Nicht zu unterschätzen sind auch die ökologischen und wirtschaftlichen Folgen, die Ambrosia mit sich bringt. Die Pflanze verdrängt heimische Arten und beeinträchtigt so die Biodiversität. In Italien beispielsweise kämpfen Weinbauern in der Region Venetien gegen die Übermacht von Ambrosia, die Wasser und Nährstoffe von den Reben stiehlt und die Ernteerträge mindert. Gleichzeitig trägt der Klimawandel dazu bei, dass sich Ambrosia noch wohler fühlt und ihre Blütezeit sich verlängert, was die Situation für Allergiker zusätzlich verschärft.

Mehr zum Thema

Die ökologischen Auswirkungen von Ambrosia sind gravierend, da sie einheimische Arten wie die Wiesen-Schafgarbe verdrängt, die vielen Insektenarten als Nahrungsquelle dient. In Regionen, in denen Ambrosia dominant wird, könnten zum Beispiel bestimmte Schmetterlingsarten seltener werden, da ihre Raupen auf spezifische einheimische Pflanzen angewiesen sind.

Und trotzdem gibt es einige generelle Pflanzenfresser oder Opportunisten unter den Insekten, die Ambrosia als Nahrungsquelle nutzen können, wenn ihre bevorzugten einheimischen Pflanzen nicht verfügbar sind. Dazu gehören einige Arten von Blattläusen, bestimmte Käfer und gelegentlich auch Raupen, die nicht besonders wählerisch bezüglich ihrer Nahrung sind. Diese Insekten sind jedoch eher die Ausnahme und spielen keine bedeutende ökologische Rolle.

Quelle: ntv.de

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