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Apfelschnecke macht alles platt Alarmstufe Pink: Leuchtende Eier bedrohen Garten und Balkon

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Findet man die charakteristischen rosa bis pinkfarbenen Eier im eigenen Garten, ist schnelles Handeln gefragt.

Findet man die charakteristischen rosa bis pinkfarbenen Eier im eigenen Garten, ist schnelles Handeln gefragt.

(Foto: Getty Images)

Die Apfelschnecke, eine unscheinbare Bedrohung aus den Tropen, steht vor den Toren deutscher Gärten. Vom Julius Kühn-Institut als potenzielle Gefahr eingestuft, könnte sie durch den Klimawandel auch hierzulande Fuß fassen und ökologische sowie landwirtschaftliche Schäden verursachen.

Während der Name "Apfelschnecke" eher an eine Delikatesse aus der Konditorei erinnern mag, verbirgt sich dahinter eine ernstzunehmende Bedrohung für heimische Ökosysteme und landwirtschaftliche Ernten. Diese Süßwasserschnecken, zu Hause in den Tropen und Subtropen, könnten bald auch in deutschen Gärten ein Problem darstellen. Besonders das Julius Kühn-Institut (JKI) schlägt Alarm: Die Apfelschnecken (Pomacea) haben bereits in anderen Teilen der Welt für massive Ernteschäden gesorgt, vor allem in Reisfeldern. Mit dem Klimawandel im Gepäck könnte sich ihre Präsenz nun auch hierzulande verstärken.

Der Feind im Verborgenen: Pomacea

Mit etwa 175 verschiedenen Arten sind Apfelschnecken anpassungsfähige Überlebenskünstler. Sie haben die bemerkenswerte Fähigkeit, sowohl im Wasser als auch an der Luft atmen zu können. Ihr Name, der sie dank ihrer runden Schale begleitet, mag charmant klingen, doch ihr Potenzial für Zerstörung ist enorm.

Apfelschnecken können zu üblen Schädlingen werden.

Apfelschnecken können zu üblen Schädlingen werden.

(Foto: Getty Images/iStockphoto)

Apfelschnecken sind aufgrund ihrer Größe, die je nach Art variiert, und ihrer oft leuchtenden Farben bei Aquarienliebhabern sehr beliebt. Einige Arten können einen Durchmesser von mehr als 15 cm erreichen, die meisten bleiben jedoch deutlich kleiner.

Apfelschnecken spielen in ihren natürlichen Lebensräumen eine wichtige ökologische Rolle. Sie sind Allesfresser und helfen dabei, die Algenpopulationen zu kontrollieren und organische Abfälle abzubauen. Allerdings können sie in Gebieten, in denen sie eingeschleppt wurden und keine natürlichen Fressfeinde haben, zu üblen Schädlingen werden. Trotz ihres harmlos klingenden Namens sind Apfelschnecken ein ernstzunehmendes Risiko für die Biodiversität und Landwirtschaft. Ihre mögliche Ausbreitung aufgrund des Klimawandels ist für unsere heimischen Arten gefährlich.

Wie landen sie in Deutschland?

Trotz eines europaweiten Verbots der Einfuhr und Züchtung der Gattung Pomacea seit 2019, wegen ihrer zerstörerischen Kraft, finden diese Schnecken immer wieder ihren Weg nach Deutschland. Oft gelangen sie durch illegalen Handel oder unbeabsichtigt als blinde Passagiere in Aquarienpflanzenlieferungen in heimische Gewässer. Während andere Apfelschneckengattungen von dem Verbot unberührt bleiben, ist es gerade die Pomacea, vor der gewarnt wird.

Vermehrung: Ein rosa Problem

Die Fortpflanzung der Apfelschnecken startet bei Temperaturen über 18 Grad. Mit ihrer Fähigkeit, auffällig pinkfarbene Eier außerhalb des Wassers abzulegen, könnten sie sich unbemerkt vermehren. Diese traubenartigen Eier sind nicht nur ein visuelles Signal für eine mögliche Invasion, sondern auch der Startschuss für eine neue Generation hungriger Schnecken, die sich an heimischen Pflanzen gütlich tun.

Die Gefahr der Ausbreitung

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Noch hält das deutsche Klima die Apfelschnecken in Schach, doch der Klimawandel könnte bald für mildere Winter sorgen, die den Tieren ein Überleben und damit eine Ausbreitung auch hierzulande ermöglichen. Das JKI warnt vor den weitreichenden Folgen: massive Schäden an Wasser- und Feuchtlandpflanzen, Verdrängung heimischer Arten und eine Verschlechterung der Wasserqualität.

Was tun bei Funden?

Findet man die charakteristischen rosa bis pinkfarbenen Eier im eigenen Garten, ist schnelles Handeln gefragt. Eine Meldung beim Pflanzenschutzdienst hilft, eine mögliche Invasion frühzeitig zu erkennen und einzudämmen. Durch molekularbiologische Untersuchungen kann sichergestellt werden, dass es sich tatsächlich um Eier der invasiven Apfelschnecke handelt und nicht um harmlose heimische Arten.

Quelle: ntv.de

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