Fußball

"Wo ist der Mut, der Spielwitz?" Ex-Bundestrainer bringt Klopp für DFB ins Spiel

Vogts macht sich "große Sorgen um die Nationalmannschaft".

Vogts macht sich "große Sorgen um die Nationalmannschaft".

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Ernüchternd ist die Bilanz des DFB-Teams in der jüngeren Vergangenheit. Ex-Bundestrainer Berti Vogts sieht wenig Gründe, warum es zur Heim-EM besser werden sollte. Vogts hadert dabei sowohl mit Joshua Kimmich als auch mit Trainer Hansi Flick - und hat schon einen Nachfolger im Sinn.

Der frühere Bundestrainer Berti Vogts hat wenig Hoffnung auf einen Triumph der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Heim-Europameisterschaft im kommenden Jahr. "Ich mache mir große Sorgen um die Nationalmannschaft und das Abschneiden bei der EM. Dabei wäre es nach drei schwachen Turnieren wichtig, wieder erfolgreich zu sein. Aber das sehe ich nicht", sagte der 76-Jährige der "Rheinischen Post".

Vogts, der Deutschland 1996 zum dritten und bislang letzten EM-Titel geführt hatte, vermisst bei der Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick eine Identität. "Wo ist der deutsche Fußball geblieben? Wo ist der Mut, der Spielwitz, wo sind die deutschen Tugenden, über die man lächeln kann, die uns aber immer stark gemacht haben?", erklärte er mit Blick auf die ernüchternde DFB-Bilanz von nur vier Siegen aus den letzten 15 Länderspielen. "So spielt keine deutsche Mannschaft, ich kann nachvollziehen, dass sich die Fans mit diesem Fußball nicht identifizieren können und mit der Nationalmannschaft fremdeln", legte Vogts nach.

"Enttäuscht" von Kimmich

Er sehe "keine Achse, keine Spieler, die Verantwortung übernehmen", sagte Vogts. Besonders "enttäuscht" sei er von Joshua Kimmich: "Er hat die Anlagen, ein Anführer zu sein, wie es früher Lothar Matthäus war. Dafür müsste er sich aber auf das Wesentliche konzentrieren. Ich habe das Gefühl, dass er etwas sein will, was er nicht ist."

Mehr zum Thema

An die Adresse von Flick richtete er vor dem Saisonabschluss-Länderspiel gegen Kolumbien (20.45 Uhr/RTL und im ntv.de-Liveticker) den Appell, mit dem Experimentieren aufzuhören. "Die Zeit bis zur EM ist kurz. Er sollte sich auf 18 bis 22 Spieler festlegen und aus ihnen dann ein Team formen - mit einer klaren Hierarchie", so Vogts, der aber grundsätzlich hoffe, dass Flick "die Wende schafft".

Trotzdem müsse der Deutsche Fußball-Bund Alternativen im Blick haben: "Ich bin mir sicher, dass man Jürgen Klopp für die Nationalelf begeistern könnte, wenn es nötig wäre", sagte Vogts über den Erfolgstrainer des FC Liverpool: "Er würde dem Nationalteam ganz sicher guttun."

Quelle: ntv.de, ara/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen