Auch Radler nutzen GPS
Laut einer Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADAF) haben ein Viertel der befragten Mountainbike-Urlauber schon mal ein GPS-Gerät zur Orientierung während dem Radeln genutzt. Bei den Regio-Radlern waren es dagegen nur 10 %. Bei teuren Modellen lohnt sich ein GPS-Tracker am Fahrrad, um ein gestohlenes Modell wiederzufinden.
Ein GPS-Tracker ist ein kleines Gerät, welches nicht nur einen GPS-Empfänger, sondern auch ein Modul zur Kommunikation mit GMS-Netzen enthält. Die häufig auch als Peilsender bezeichneten Apparate nutzen das Mobilfunknetz, um die eingesammelten GPS-Daten an einen definierten Empfänger zu senden.
Daher besitzen die Geräte einen SIM-Karten-Slot. Konfigurieren müssen Sie die Tracker per SMS oder dem Internet, da sie nur wenige Tasten und kein Display besitzen, wie GPS-Tracker-Tests zeigen. Achten Sie also darauf, genügend Guthaben auf Ihrer SIM-Karte zu haben. Deaktivieren Sie außerdem Ihre Mailbox für die SIM-Karte und die automatische Abfrage der PIN. Falls das nicht funktioniert, konfigurieren Sie diese in einem alten Handy.
GPS steht für Global Positioning System und ist eine Technik, die nicht nur der Navigation und Positionsbestimmung dient, sondern auch zur Zeitbestimmung. Dazu kreisen jeweils 12 Satelliten über der Nord- und Südhalbkugel, während sie ihre Position und Bordzeit Richtung Erde senden. Aus diesen Daten von mindestens drei (bei Bestimmung der Höhe vier) Satelliten wird dann der genaue Standort des GPS-Finders berechnet.
Dabei sendet der Tracker aber keine Strahlung, sondern er arbeitet passiv. Da die Zeitangaben der Satelliten immer gleich sind, die eintreffenden Radiowellen aber aufgrund der unterschiedlichen Distanz der Satelliten zu verschiedenen Zeitpunkten beim GPS-Empfänger ankommen, weiß der Tracker, wie weit er von den Satelliten entfernt ist und berechnet daraufhin seinen eigenen Standort bis auf drei Meter genau.
GPS-Tracker können heute sehr klein gebaut werden, sodass sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im privaten Bereich bieten:
- Navigation
- Ortsbestimmung einer Person oder eines Gegenstands durch Anbringen eines GPS-Trackers an Fahrrad, Auto, Koffer etc.
- Orten des Haustiers durch GPS-Tracker am Halsband
1.1. Verwechslungsgefahr: GPS-Tracker ist nicht gleich GPS-Locker!
Tracking meint in diesem Zusammenhang eine einmalige Lokalisierung, Logging bezeichnet eine dauerhafte Aufzeichnung und Verfolgung von sich bewegenden GPS-Empfängern. Mit ihnen kann auch häufig eine Geschwindigkeitsmessung vorgenommen werden.
Welche Vor- und Nachteile GPS-Tracker im Gegensatz zu GPS-Loggern mit sich bringen, sehen Sie hier in einer Liste von N-TV.de:
Vorteile- leichte Bedienung da kaum Einstellungsmöglichkeiten vorhanden
- bieten praktischere Funktionen für Beobachtungsaufgaben (SOS-Alarm etc.)
- wenige Funktionen kommen einer höheren Akkulaufzeit zugute
Nachteile- interne Datenspeicherung nicht möglich
- Nachverfolgen von Routen nur per Netz oder Apps möglich
- Routen-Nachverfolgung per Netz kostet
1.2. Exkurs: Das europäische Navigationssystem Galileo soll GPS ablösen
Seit Mitte Dezember 2016 ist das europäische Navigationssystem Galileo in einer ersten Version für jeden verfügbar. Das offene System soll spätestens 2020 ohne Einschränkungen funktionieren und damit eine Alternative zu den von den Militärs kontrollierten Systemen, wie z.B. GPS (USA) oder Beidou (China) darstellen.
Doch Galileo-Navigationsgeräte benötigen einen besonderen Chipsatz, den bisher nur wenige Smartphones und Tablets eingebaut haben. Die bisherigen GPS-Geräte können für Galileo nicht genutzt werden.