Begriffe wie Studio-Mikrofon, Gesangsmikrofon, Streaming-Mikrofon oder auch Gaming-Mikrofon sind recht geläufige Bezeichnungen, die Sie sicher auch schon einmal gehört haben. Diese sagen jedoch nur etwas über den Verwendungszweck, nicht über die Beschaffenheit eines Mikrofons aus. Um sich einen detaillierten Überblick zu verschaffen, gilt es, sich über den Aufbau und die technischen Daten eines Mikrofons zu informieren und mit anderen Arten aus Mikrofon-Tests zu vergleichen.

Auch für die Anwendung zuhause kann ein professionelles Mikrofon wertvoll sein.
Es gibt verschiedene Typen von Mikrofonen: das dynamische Mikrofon und das Kondensatormikrofon, wobei beide jeweils noch zwei Variationen haben. Der Name der jeweiligen Art sagt dabei nur etwas über die Art und Weise aus, wie die Umwandlung von Schall zu einer Ausgangsspannung erfolgt. Man spricht hier auch von dem Wandlerprinzip.
1.1. Dynamisches Mikrofon
Eine weit verbreitete Art ist das dynamische Mikrofon. Dieses wandelt Schallwellen in ein elektrisches Signal um. Schallwellen können hier zum Beispiel die Stimme sein. Mit Hilfe von elektromagnetischer Induktion wird das elektrische Signal zu einem Tonsignal weiterverarbeitet.
Es lassen sich zwei Arten von dynamischen Mikrofonen unterscheiden: Tauchspulenmikrofon und Bändchenmikrofon. Der wichtigste technische Unterschied liegt im Aufbau des Mikrofons.
Hinweis: Die Namen geben hier jeweils einen Hinweis darauf, was sich im Inneren verbirgt. Obwohl sich die Funktionsweise der beiden Arten grundsätzlich sehr ähnelt, sind die Klänge grundverschieden.
1.1.1. Tauchspulenmikrofon
Bei dem Tauchspulenmikrofon liegt eine Spule inmitten zweier Magneten, die ein Magnetfeld erzeugen. In diesem bewegt sich die Spule auf und ab, sobald das Mikrofon beschallt wird. Diese Auf- und Abbewegung ist verantwortlich für das elektrische Signal.
Tauchspulenmikrofone haben einen hohen Grenzschalldruck. Das bedeutet, dass sie sich insbesondere für hohe Schallquellen gut eignen, so etwa besonders laute Instrumente wie Blasinstrumente oder das Schlagzeug. Trotz extremen Schalldrucks kann ein dynamisches Mikrofon das Signal sauber verarbeiten. Damit ist es das ideale Mikrofon für die Bühne.
1.1.2. Bändchenmikrofon

Für den professionellen Einsatz im Tonstudio eignen sich nicht alle Mikrofone gleich gut.
Bei dem Bändchenmikrofon befindet sich im Inneren des Magnetfeldes statt der Spule, wer hätte es gedacht, ein Bändchen. Dieses besteht aus Aluminium und ist sehr leicht und einfach in Bewegung zu versetzen. Daher reagieren diese Mikrofone besonders empfindlich und sorgen für einen klaren, natürlichen Sound. Sie sind weniger für extreme Schallwellen geeignet und werden dafür gerne im Tonstudio eingesetzt.
1.2. Kondensatormikrofon
Wieder ist der Name Programm: Das Mikrofon heißt so, weil das elektrische Prinzip, das hier Anwendung findet, von einem Kondensator abhängig ist. Dieser besteht im Normalfall aus einer beweglichen Membran (meist eine Kunststofffolie) und einer unbeweglichen Gegenelektrode.
Wenn die Membran durch Beschallung in Schwingungen versetzt wird, ändert sich der Abstand zur Gegenelektrode. Das führt dazu, dass sich die elektrische Kapazität des Kondensators ändert. Diese Änderung wiederum ist verantwortlich für die Umwandlung des Schalldrucks in das elektrische Signal.
Hinweis: Damit ein Kondensatormikrofon in Betrieb genommen werden kann, braucht es immer eine Spannungsversorgung. Bei einigen Modellen erfolgt dies über eine Batterie, bei vielen über die Phantomspeisung.
Auch in der Kategorie Kondensatormikrofone gibt es zwei Arten, die man unterscheiden muss: Das Großmembran-Mikrofon und das Kleinmembran-Mikrofon.
Eigenschaft | Kleinmembranmikrofon | Großmembranmikrofon |
Membrandurchmesser | ≤ 12,7 mm | ≥ 25,4 mm |
Form | schmale Röhre, Kapsel am vorderen Ende | voluminöseres, breiteres Gehäuse |
Nutzungsweise | frontale Besprechung | seitliche Besprechung |
Hinweis: Bei den Angaben zum Membrandurchmesser handelt es sich eher um eine Faustregel als um feste Maße. Viele Hersteller weichen von diesen Zahlen ab, sodass es auch Kleinmembranmikrofone mit größerem Membrandurchmesser sowie Großmembranmikrofone mit kleinerem Durchmesser als hier angegeben gibt.
Je nach Verwendungszweck eignet sich das eine Mikrofon besser als das andere. Um ein Klangerlebnis möglichst ohrengetreu mit allen Details und ohne Verfärbungen abzubilden, eignet sich ein Kleinmembranmikrofon. Ein Großmembranmikrofon soll den Klang noch etwas ausgefallener gestalten, indem Stimmen und Instrumente verstärkt und hervorgehoben werden.
Die unterschiedlichen Einsatzbereiche beider Mikrofone finden Sie in folgender Tabelle:
Kleinmembranmikrofon | Großmembranmikrofon |
- Piano
- Akustische Gitarre
- Chöre
- Ensembles
- Orchester
| - Gesang
- Sprache
- Soloinstrumente
- Instrumente mit starkem Tieftonanteil
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