Eine Smartwatch lässt sich wohl mit einem kleinen Minicomputer am Handgelenk vergleichen. Sie kommt in der Form einer Digitaluhr mit Touchscreen daher und hat ein eigenes Betriebssystem, das viele verschiedene Funktionen ermöglicht.

Mit den richtigen Apps können Sie verschiedene Funktionen ausführen.
Damit die Smartwatch als Uhr und Weiteres funktioniert und von Ihnen gesteuert werden kann, benötigen Sie eine entsprechende App. Von diesen Smartwatch-Apps gibt es viele unterschiedliche. Achten Sie vor der Installation also darauf, mit welcher App Ihre Smartwatch geliefert wird. Hinweise dazu sollten in der Betriebsanleitung der Smartwatch stehen.
Wenn Sie sich nicht gerade sportlich betätigen und auch sonst keine App geöffnet haben, wird auf dem Display wie bei einer regulären Uhr nur die Uhrzeit angezeigt.
Tipp: Die Vorlage dafür können Sie in den Einstellungen selbst auswählen. So können Sie entscheiden, ob Sie ein modernes Design oder ein klassisches Ziffernblatt angezeigt bekommen.
1.1. Smartwatch für Fitness
Viele nutzen ihre Smartwatch für Fitness-Übungen und Monitoring. Sie können eine Uhr dieser Kategorie etwa beim Joggen tragen und so wesentliche Informationen wie zurückgelegte Strecke, benötigte Zeit und verbrauchte Kalorien sammeln.
Alle Funktionen einer Fitness-Smartwatch finden Sie in der folgenden Tabelle aufgelistet:
Funktion | Erläuterung |
Schrittzähler | - zählt die zurückgelegten Schritte
- nicht jedes Modell kann zwischen Schritten und anderer Bewegung (Arm schütteln, Springen) unterscheiden
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Distanzmessung | - misst die zurückgelegte Strecke
- meist in Kilometern oder Meilen angegeben
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Kalorienverbrauch | - schätzt den Kalorienverbrauch
- dafür werden Aktivitätsdaten und persönliche Benutzerinformationen genutzt
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Herzfrequenzmessung | - überwacht die Herzfrequenz
- sowohl während des Trainings als auch im Ruhezustand aktiv
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Aktivitätstracking | - verfolgt Aktivitäten wie Laufen, Radfahren, Schwimmen
- diese sind dank Aufzeichnung im Nachhinein einseh- und nachvollziehbar
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Schlafüberwachung | - analysiert die Schlafqualität und -dauer
- gibt dem Benutzer Feedback über seinen Schlaf
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Pulsoxymetrie | - misst den Sauerstoffgehalt im Blut, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu überwachen
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Stressüberwachung | - schätzt den Stresspegel des Benutzers
- basierend auf Herzfrequenz und anderen Faktoren
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Trainingsmodi | - spezifische Modi und Statistiken für verschiedene Arten von Workouts
- z. B. Laufen, Krafttraining, Yoga, HIIT
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Fitnessziele | - individuelle Ziele können festgelegt und verändert werden
- für verschiedene Aktivitäten und Funktionen möglich (Schritte, Kalorien etc.)
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Tipp: Als Fitness-Tracker eignet sich dieses Gerät also ideal. Aber es gibt noch viel mehr Funktionen von Smartwatches gegenüber gewöhnlichen Fitnessuhren.
1.2. Smartwatch für Korrespondenz
Eine Smartwatch kann viel mehr als eine gewöhnliche Analoguhr oder ein reiner Fitness-Tracker. So können Sie sie beispielsweise für Ihre persönliche Korrespondenz nutzen, indem Sie mit Ihrer Uhr Textnachrichten empfangen, E-Mails lesen und Telefonate tätigen.
Smartwatch mit Telefonfunktion: Das Telefonieren ist sogar dann möglich, wenn Sie Ihr Handy nicht zur Hand haben und allein über die Uhr selbst telefonieren möchten. Allerdings wird hierfür eine Smartwatch mit Sim-Karte und einem eingebauten Mobilfunkmodul benötigt.

Soziale Medien, Textnachrichten und Anrufe können ganz einfach über die Smartwatch bedient werden.
Zum Empfangen und Lesen von E-Mails brauchen Sie natürlich eine stabile Verbindung. Oft sind Smartwatches vom Smartphone abhängig und können nur online gehen, wenn dieses in der Nähe ist.
Auch deswegen lohnt sich wieder eine Smartwatch mit Sim-Karte: Diese ermöglicht den Zugang zum 4G-Netz. Sie ist deshalb auch als 4G- oder LTE-Smartwatch bekannt, die unabhängig vom Handy online gehen kann.
1.3. Smartwatch zum Überprüfen gesundheitlicher Belange
Nicht nur Ihre für den Sport relevanten Daten können mit der Smartwatch gesammelt werden. Auch für Ihre Gesundheit und medizinische Anforderungen kann eine Smartwatch eine ideale Ergänzung im Alltag darstellen.
Achtung: Eine Smartwatch kann unter Umständen Symptome, Unregelmäßigkeiten oder Anomalien feststellen, ersetzt aber in keinem Fall medizinischen Rat. Sollten Ihnen ungewöhnliche Symptome auffallen, die besorgniserregend sein könnten, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.
1.3.1. EKG-Smartwatch
Mit einigen Modellen können Sie ein Elektrokardiogramm (EKG) durchführen. Dieses zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf. So können Herzrhythmusstörungen und weitere Herzprobleme erkannt bzw. beobachtet werden.
Wie eine solche EKG-Smartwatch arbeitet, sehen Sie in der folgenden Tabelle:
Schritte eines EKGs | Bedeutung |
Eingebaute Elektroden für direkten Hautkontakt | - Auf der Rückseite der Uhr befinden sich elektrische Sensoren
- Diese müssen im direkten Kontakt zur Haut stehen
- Nur so gelingt eine Aufzeichnung der elektrischen Signale
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Aufzeichnung | - Nach Aktivierung des EKGs kann die Smartwatch bei korrekter Positionierung die Herzaktivität messen
- Anhand der elektrischen Impulse der Herzmuskelfasern kann der Herzzyklus bestimmt werden
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Datenverarbeitung | - Die Smartwatch verarbeitet und analysiert die Signale in Echtzeit
- Daraus ergeben sich Informationen zu Herzfrequenz, Herzrhythmus und Anomalien im Herzzyklus
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Anzeige der Ergebnisse | - Das Display zeigt das Ergebnis des EKGs an
- Einige Modelle geben eine Einschätzung bzw. fordern den Benutzer zu einer ärztlichen Untersuchung auf
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1.3.2. Mit der Smartwatch Blutdruck und Blutzucker kontrollieren
Einige wenige Modelle sind laut Smartwatch-Tests schon so weit, dass sich mit ihnen Blutdruck und Blutzucker messen lassen. Dafür müssen sie mit den entsprechenden Sensoren ausgestattet sein.
Die Vor- und Nachteile einer Smartwatch mit Blutdruck-Messung sehen Sie hier:
Vorteile- Messung ohne Oberarmmanschette
- Kein Aufwand mit Anlegen
- Kein Druck auf den Arm
- Messung bei korrekter Durchführung sehr akkurat
Nachteile- Regelmäßiges Kalibrieren erforderlich
- Funktioniert nicht bei allen Nutzern vergleichbar gut
- Korrektes Anlegen der Uhr kann schwierig sein
- Messung ist fehleranfällig
Auch sollen Smartwatches Blutzuckerwerte messen können, ohne dabei invasiv vorzugehen. Vorbei ist es mit separaten Messgeräten und Einstichen, wenn die Uhr diese Aufgabe dank fortschreitender Technologie übernimmt.
Folglich kann eine Smartwatch in Zukunft dabei helfen, vor Unterzuckerungen zu warnen und möglichen Schäden wie Bewusstlosigkeit oder im schlimmsten Fall sogar Tod vorzubeugen.
Hinweis: Mögliche Hersteller, die diese Funktion bei ihren neuesten Smartwatches angekündigt haben, haben bisher noch nichts Genaueres über die Funktionsweise verraten. Es ist aber bekannt, dass es sich um eine nicht-invasive Glukosemessung handelt. Diese Innovation soll über Fotosensoren gelingen und ist derzeit noch in Entwicklung.