Caffè Crema und Espresso Welche Kaffeebohne ist die beste?
13.12.2021, 18:54 Uhr
Der Rohstoff immer derselbe ...
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Ohne Kaffee geht bei den meisten wenig. Das Gute: Der Sucht darf hemmungslos gefrönt werden. Und frisch gemahlen schmeckt Kaffee am besten. Da sollte dann auch die Qualität stimmen. Warentest hat die Bohnen für Caffè Crema und Espresso getestet.
Über 150 Liter Kaffee werden in Deutschland pro Jahr und Kopf getrunken. Und hoffentlich auch genossen. Damit das hinhaut, ist die Qualität der verwendeten Bohne gefragt. Vor allem, da Kaffee frisch gemahlen am besten schmeckt. Da dies kein Geheimnis ist, wird mehr als jedes dritte Kilo Röstkaffee in Deutschland als ganze Bohne verkauft.
Meist kräftig geröstet als Espresso- oder etwas milder als Caffè-Crema-Bohnen. Dabei ist der Rohstoff immer derselbe: die Kaffeebohne. Ob die als Crema oder eben Espresso über die Ladentheke geht, unterscheidet lediglich die Röstdauer. Die Stiftung Warentest hat 21 Produkte beider Varianten getestet. Darunter bekannte Marken wie Eduscho, Illy Lavazza, Melitta, Mövenpick und Tchibo, aber auch Handelsmarken wie Aldi, Lidl oder Rewe. Zu Preisen zwischen 8 und 34 Euro pro Kilo. Erfreulich: Gute Kaffeebohnen gibt es viele, insbesondere zwei italienische können die Tester für den Espresso empfehlen. Der knapp vorneliegende Testsieger schneidet in der Verkostung sehr gut ab und liegt preislich im Mittelfeld. Zudem hat kein Produkt schlechter als "befriedigend" abgeschnitten.
Alle Kaffeebohnen im Test enthalten mindestens Spuren an krebsverdächtigem und erbgutschädigendem Acrylamid. Der Stoff entsteht bei der starken Erhitzung stärkehaltiger Lebensmittel und findet sich besonders in Backwaren, Kaffee und Kartoffelprodukten. Im Test wurde in den Produkten aber nur in sehr geringen Mengen nachgewiesen. Gleiches gilt für andere Schadstoffe.
Unterschiede bei der Röstung
Bevor Ross und Reiter genannt werden, hier eine kleine Warenkunde. Espressobohnen werden lange und dunkel geröstet, dadurch wird Säure abgebaut. Daraus gebrühter Espresso ist kräftig, hat starke Röst- und oft Schokonoten. Verwendet werden Bohnen der Sorte Arabica, oft gemischt mit Robusta – vor allem in Italien. Robusta enthält mehr Koffein und sorgt für kräftigen Geschmack. Das ist etwa bei Spezialitäten mit Milch wichtig. Bei den Espressobohnen im Test ragen zwei geschmacklich heraus.
Crema-Bohnen sind hingegen oft heller geröstet als Espressobohnen. Sie bieten mehr Fruchtigkeit und Säure, ähneln damit im Geschmack Kaffees für Filterzubereitung. Meist sind nur Arabica-Bohnen enthalten, die oft in höheren Lagen angebaut werden und säurearm sind, teils auch ein Robusta-Anteil. Im Test unterscheiden sich die Crema-Bohnen geschmacklich wenig voneinander.
Oft werden die Bohnen für Kaffeevollautomaten genutzt, sie eignen sich aber für viele Zubereitungsarten. Das funktioniert für den beliebten Caffè Crema - eine große Tasse starker Kaffee mit feinem Schaum, der durch hohen Druck beim Brühen entsteht. Mit weniger Wasser lässt sich aus Crema-Bohnen Espresso brühen. Doch mit dem Boom von Kaffeevollautomaten und Siebträgermaschinen werden auch immer mehr Heißgetränke auf Espressobohnenbasis zu Hause gebrüht. Am meisten werden die Bohnen in Deutschland aus Brasilien, Vietnam und Honduras importiert.
Gut und ziemlich günstig
Nachdem das geklärt ist, hier nun die Testsieger: Beim Espresso überzeugen mit der Bestnote 1,0 in der Verkostung der "Lavazza Espresso Italiano Cremoso" (15 Euro pro Kilogramm, Gesamtnote 1,8) und der "Segafredo Intermezzo" (9 Euro, 1,9). Auch "Eduscho Gala Espresso" (12 Euro, 2,0) ist sehr gut im Geschmack.
Die Caffè-Crema-Bohnen unterscheiden sich geschmacklich wenig voneinander. Sie sind alle "gut". Knapp vorn und dazu bio oder mit Nachhaltigkeitssiegel: "Netto Marken-Discount Cafèt" und "Aldi Nord Moreno" (je 8 Euro, 2,0 beziehungsweise 2,1 ) sowie "Speicherstadt Kaffee" für 27,60 Euro.
Quelle: ntv.de, awi