Eigentor zerstört Wirtz-Gala Kane trifft gegen Kritiker und FC Bayern straft Konkurrenz ab
25.01.2025, 17:26 Uhr
(Foto: dpa)
Die Bundesliga-Konferenz am Samstagnachmittag hat es in sich. Während der FC Bayern in Freiburg triumphiert, verpasst Bayer Leverkusen trotz eines herausragenden Florian Wirtz den Sieg in Leipzig. Der 1. FSV Mainz 05 bleibt derweil auch gegen den VfB Stuttgart auf Europapokal-Kurs.
SC Freiburg - FC Bayern 1:2 (0:1)
Bayern München hat seine deprimierende Königsklassen-Pleite einigermaßen weggesteckt und hält in der Fußball-Bundesliga Kurs Richtung Titelgewinn. Drei Tage nach dem 0:3 in der Champions League bei Feyenoord Rotterdam gewann der Rekordmeister am 19. Spieltag 2:1 (1:0) beim SC Freiburg.
Harry Kane (15.) und Min-Jae Kim (54.) trafen für die Bayern, die seit knapp zehn Jahren nicht mehr gegen Freiburg in der Liga verloren haben. Das Tor von Matthias Ginter (68.) war zu wenig für den SC. Am Mittwoch (21 Uhr/DAZN und im Liveticker bei ntv.de) müssen die Münchner zum Abschluss der Ligaphase in der Königsklasse gegen Slovan Bratislava gewinnen, um ihre vage Chance auf die direkte Qualifikation für das Achtelfinale zu wahren.
Die Münchner mussten kurzfristig auf Innenverteidiger Dayot Upamecano verzichten. Der Franzose laborierte an muskulären Problemen. Neben den zentralen Abwehrspielern Kim und Eric Dier lief Joshua Kimmich auf der rechten Seite der Viererkette auf. Vor 34.700 Zuschauern im ausverkauften Freiburger Stadion passierte in den ersten zehn Minuten nicht viel. Die Gäste, bei denen neben Upamecano der gesperrte Konrad Laimer sowie Alphonso Davies und Hiroki Ito fehlten, kontrollierten das Geschehen. Chancen kamen dabei aber nicht heraus.
In der 13. Minute wurde es zum ersten Mal gefährlich für die Freiburger, deren Trainer Julian Schuster seinen Kapitän Christian Günter sowie Routinier Vincenzo Grifo nach den beiden Pleiten zuletzt auf die Bank gesetzt hatte. Jamal Musiala traf mit seinem Schuss den Pfosten.
Der zuletzt kritisierte Kane machte es kurz darauf besser, ließ SC-Verteidiger Philipp Lienhart schlecht aussehen und traf erstmals seit zwei Monaten wieder aus dem Spiel heraus. Nach dem Treffer verwalteten die Münchner ihre Führung. Kurz vor der Pause musste Leon Goretzka angeschlagen raus. Für Goretzka kam Außenverteidiger Josip Stanisic (40.), Kimmich rückte in die Zentrale.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs traten die Gastgeber mutiger als in der ersten Hälfte auf. Belohnt wurde der Ansatz nicht - im Gegenteil: Nach einer Ecke von Kimmich traf Kim per Kopf. SC-Torwart Noah Atubolu sah dabei nicht gut aus und reklamierte vergebens wegen einer angeblichen Behinderung durch Kim. Im Anschluss wackelte die Bayern-Defensive mehrfach, der eingewechselte Ginter verkürzte per Kopf nach einer Ecke von Ritsu Doan.
Rasenballsport Leipzig - Bayer Leverkusen 2:2 (1:2)
Trotz der nächsten Gala-Vorstellung von Florian Wirtz hat Bayer Leverkusen im Meisterkampf Federn gelassen. Bei Rasenballsport Leipzig kam das Team von Trainer Xabi Alonso nach einer 2:0-Führung nicht über ein 2:2 (2:1) hinaus. Wirtz legte beide Tore von Patrik Schick (18.) und Aleix Garcia (36.) auf. Vor allem sein Solo vor dem Führungstreffer brachte die 46.793 Zuschauer, darunter geballte Prominenz um Bundestrainer Julian Nagelsmann, zum Staunen. Durch den Treffer des Leipziger Nationalspielers David Raum per Freistoß (41.) und ein Eigentor von Edmond Tapsoba (86.) ließ Leverkusen nach zuvor acht Liga-Siegen in Serie erstmals seit Anfang November wieder Punkte liegen.
Die Ankündigung der Leipziger, sich an nach der bitteren 1:2-Pleite von Bayer am Dienstag in Madrid an Atleticos "Drecksackfußball" (David Raum) orientieren und "etwas wilder" (Rose) spielen zu wollen, nahm Alonso gelassen - und konnte sich einmal mehr auf seinen Ausnahmekönner Wirtz verlassen. Es beeindruckte, wie der 21-Jährige ab Minute eins das Spiel an sich riss.
In der eigenen Hälfte verpasste er Lukas Klostermann einen gekonnten Beinschuss (2.), beim Führungstreffer ließ Wirtz erst Willi Orban und dann auch noch Arthur Vermeeren ins Leere rutschen. Sein Abschluss landete am Pfosten, Schick musste den Rebound nur noch einschieben. Es war bereits das 13. Tor in den letzten neun Spielen für den Tschechen - acht davon vorbereitet von Wirtz.
Er wirbelte weiter: Erneut ließ der Nationalspieler Klostermann stehen, seinen Schlenzer konnte Gulacsi mit einer Glanztat noch an den Pfosten lenken (29.). An der Außenlinie eroberte Wirtz den Ball gegen Raum, stieg seinem Nationalmannschaftskollegen dabei unglücklich auf die Wade. Schiedsrichter Bastian Dankert ließ weiter laufen, Wirtz dribbelte in den Strafraum und legte mustergültig quer auf Garcia - 2:0.
Doch Leipzig gab sich nicht auf, probierte es gegen Ende des ersten Durchgangs wie angekündigt mit mehr Härte und Provokationen - und wurde durch das sehenswerte Freistoßtor von Raum aus gut 20 Metern belohnt. Piero Hincapie in der Mauer fälschte den Schlenzer unhaltbar für Lukas Hradecky unter die Latte ab. Gegen den eingewechselten Exequiel Palacios rettete Linksverteidiger Raum dann in letzter Not auf der Linie, eingeleitet wurde die erste gefährliche Aktion nach dem Seitenwechsel - natürlich - von Wirtz. Bayer lauerte auf Konter, Wirtz scheiterte zum zweiten Mal am rechten Pfosten (64.), am Ende sorgte Unglücksrabe Tapsoba per Kopf für das Remis.
Borussia Dortmund - Werder Bremen 2:2 (1:0)
Den Spielbericht zum wilden Debüt von BVB-Interimstrainer Mike Tullberg finden Sie hier.
1. FSV Mainz 05 - VfB Stuttgart 2:0 (1:0)
Der VfB Stuttgart hat einen Dämpfer kassiert und geht ohne zusätzlichen Rückenwind in sein "Endspiel" in der Königsklasse gegen Paris Saint-Germain. Beim heimstarken, aber zuletzt schwächelnden Überraschungsteam FSV Mainz 05 unterlag das Team von Sebastian Hoeneß nach zuletzt vier Pflichtspielsiegen in Serie mit 0:2 (0:1). Die Mainzer feierten den fünften Heimerfolg nacheinander und rückten bis auf einen Zähler an den VfB heran.
Vizemeister Stuttgart behauptete trotz des Rückschlags durch die FSV-Treffer von Nelson Weiper (29.) und Anthony Caci (86.) im Rennen um die Champions-League-Plätze immerhin Tabellenplatz vier. Die Schwaben, am Mittwoch in der Königsklasse daheim gegen Topklub Paris im Duell um die K.o.-Runde gefordert, liegen weiterhin vor Verfolger RB Leipzig, benötigen gegen PSG aber eine klare Leistungssteigerung, damit die europäische Reise in dieser Saison weitergeht. Mainz meldete sich im Rennen um die Europapokal-Ränge nach zwei Niederlagen zurück und darf sogar nach oben schielen.
Mainz-Trainer Bo Henriksen musste erneut auf seinen verletzten Kapitän Jonathan Burkardt verzichten, der Nationalspieler laboriert an einer Oberschenkelverletzung. Für Burkardt stürmte etwas überraschend der 19 Jahre alte Weiper. Und der deutsche Junioren-Nationalspieler stand sofort im Fokus, als er nach nicht einmal drei Minuten frei vor Alexander Nübel die große Chance zur Führung vergab. Der VfB verbuchte deutlich mehr Ballbesitz und suchte die Spielkontrolle, Jacob Bruun Larsen prüfte Robin Zentner aus der Distanz (9.).
Angepeitscht von tausenden mitgereisten Fans schnürte der VfB die Gastgeber in der eigenen Hälfte ein, teilweise mittels minutenlanger Ballstafetten. Am Ende einer solchen vergab Nationalstürmer Deniz Undav (14.) die Riesenchance zur Führung. Doch Mainz befreite sich Stück für Stück vom Stuttgarter Dauerdruck - und traf überraschend. Weiper behielt in seinem zweiten Duell mit Nübel einen kühlen Kopf und brachte den Ball mit etwas Glück unter.
Die Stuttgarter konnten nun ihre Dominanz kaum mehr aufbauen, wirkten verunsichert und fahrig. Die mutigen Mainzer stießen dafür immer wieder gefährlich vor und drückten zeitweise auf das zweite Tor. Beinahe aus dem Nichts bot sich Undav die große Chance zum Ausgleich (67.), doch Zentner hielt. Auf der anderen Seite verpasste Nadiem Amiri (79.) die Vorentscheidung, Caci machte es besser.
FC Augsburg - 1. FC Heidenheim 2:1 (1:0)
Der FC Augsburg hat den Abstiegskampf mit dem dritten Sieg in Folge vorerst hinter sich gelassen. Gegen den 1. FC Heidenheim siegten die Augsburger 2:1 (1:0) und vergrößerten den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf elf Punkte. Den Führungstreffer des von der AS Monaco ausgeliehenen Innenverteidigers Chrislain Matsima (45.+1) glich zwar Patrick Mainka (76.) ebenfalls nach einem Standard aus. Doch Keven Schlotterbeck (90.+3) sicherte dem FCA in der Nachspielzeit noch den Dreier.
Die 30.660 Zuschauer in der ausverkauften WWK-Arena sahen einem mühsamen Beginn, der ohne Strafraumszenen, dafür mit vielen Zweikämpfen daherkam. Erst nach einer guten halben Stunde nahm das Spiel Fahrt auf. Der Abschluss von Alexis Claude-Maurice (29.) war aber leichte Beute für Kevin Müller, der unter der Woche seinen Vertrag beim FCH um zwei Jahre verlängert hatte.
Auf der gegenüberliegenden Seite ging der Fernschuss von Frans Krätzig (34.) ebenso über das Tor wie der akrobatische Volley von Budu Siwsiwadse (36.). Augsburg wiederum vergab gute Chancen durch Matsima (38.), der unbedrängt über das Tor köpfte, und Frank Onyeka (45.), dessen Abschluss aus spitzem Winkel Müller zur Ecke abwehrte.
Im Anschluss fiel der umjubelte Führungstreffer. Im Strafraum kam niemand kontrolliert an den Ball, Matsima behielt im Gewühl den Überblick und brachte den Ball aus kurzer Distanz im Tor unter - sein erster Bundesliga-Treffer. Nach dem Rückschlag kam Heidenheim mit Schwung aus der Kabine. Gegen Adrian Beck (53.) und Krätzig (59.) konnte sich FCA-Keeper Finn Dahmen erstmals richtig auszeichnen. Beim Gegentreffer von Mainka war dann auch der Schlussmann machtlos.
Quelle: ntv.de, tsi/sid