5.1. Gehrungslade positionieren

Die Klingenlängen in mm und die Sägeblatt-Dicke in mm entscheiden über die Leistung der Gehrungssäge.
Bevor man mit dem Arbeiten beginnt, ist es wichtig darauf zu achten, dass die Gehrungslade sicher und fest steht. Einige Laden lassen sich auf ein Holzbrett schrauben, andere sind bereits auf einem Brett. Mit ein paar Schraubzwingen ist die Lade schnell am Tisch fixiert. Sie können sie wahlweise auch gleich auf einer Arbeitsfläche fest verschrauben.
Der Sägespan ist sehr fein und verteilt sich schnell in alle Ritzen und Öffnungen. Wenn Sie drinnen arbeiten, ist daher ein griffbereiter Staubsauger ein guter Staubbändiger.
Zwar kann man eine Kapp- und Gehrungssäge nur zum Kappen von Leisten verwenden, doch der Clou dieser Säge ist der einstellbare Gehrungswinkel. Um eine saubere Gehrung zu sägen, erfordert es eine ruhige Hand. Daher ist es leichter, wenn man sich ganz auf das Sägen konzentrieren kann, ohne dabei zusätzlich das Werkstück festzuhalten.
Meist sind Haltenocken oder Werkstückspanner bei den Gehrungssägen dabei, die diese Aufgabe übernehmen. Aber sie sind nicht immer kräftig genug oder ihre Spannweite reicht nicht. Wenn Sie sich Ihren Gehrungssäge-Testsieger im Bauhaus kaufen, dann schauen Sie, ob es möglicherweise ein paar Schraubzwingen im Angebot gibt. Günstige reichen für diesen Zweck vollkommen aus.
Was tun, wenn’s hakt: Quietscht der Bügel beim Gehrung-Sägen oder gleitet er nur schwerfällig durch die Führung, hilft oft ein Tröpfchen Öl.
5.2. Haltung bewahren – richtig stehen beim Sägen
Bei Gehrungssägen gelten die gleichen Regeln wie bei anderen Sägen auch: Holz splittert schnell, wenn am Anfang zu viel Druck beim Schneiden gegeben wird. Lieber gleichmäßig und rhythmisch. Um Rückenschmerzen zu vermeiden, stellen Sie die Gehrungslade auf einen Tisch oder hohen Hocker. Die Schneidlade sollte ungefähr auf Hüfthöhe platziert sein. Wenn Sie aus einer gebückten Haltung heraus sägen, kann sich das später schmerzlich im Kreuz bemerkbar machen.
Es ist auch möglich, die Schneidlade niedriger zu positionieren, um von oben Kraft in die Sägebewegung zu geben. So kann mit wenig Kraft viel Druck aufgebaut werden. Bei dieser Sägehaltung steht die Schneidlade optimaler Weise auf Kniehöhe (z.B. auf einem Hocker oder einer Bank). Um die Haltung zu verbessern und damit den Rücken zu entlasten, können Sie einen Fuß erhöht absetzen (z.B. auf einer Kiste oder einem Klotz). Jedoch bietet sich bei filigranen Schnitten eher eine aufrechte Sägehaltung an der Werkbank an.
Manchmal braucht es eine Weile, um die beste Sägeposition zu finden. Unerfahrenen Hobbytischlern bietet es sich an, mit einem alten Stück Holz einen Gehrungssägen-Test zu machen. Profihandwerker empfehlen zur Jungfernfahrt ein Kantholz in kleine Stücke zu zersägen und dabei die Schnitte möglichst gerade zu setzen.
Safety first: Legen Sie beim Sägen niemals einen Finger unterhalb der Schnittlinie. Bei kleinen Werkstücken kann es schnell passieren, dass man “nur mal eben kurz” beide Teile festhalten will. Nehmen Sie sich lieber die Zeit, um beide Enden des Werkstücks auf der Schneidlade mit Zwingen zu fixieren. Sägezähne reißen gröbere Verletzungen als beispielsweise die Klinge eines Messers. So können große Narben entstehen.
5.3. Werkstück vorbereiten
Da in den meisten Fällen Holz gesägt wird, folgen hier ein paar Tipps zum Werkmaterial Holz: Außer die Schnittlinie mit dem Bleistift vorzuzeichnen, kann man die Linie auch mit einem Messer nachziehen. Der Schnitt mit dem Messer sollte möglichst so tief sein, dass die obersten Holzfasern durchtrennt sind. Dies verhindert, dass das Holz beim Ansägen zu sehr splittert.
Wenn die ersten Sägebewegungen ruhig und gleichmäßig geführt werden, wird die erste Schnittfurche besonders gerade und sauber. Die Geschwindigkeit kommt automatisch mit der Zeit.
Das Sägegeräusch wird hörbar höher, wenn Sie sich dem Ende nähern. Damit das abgeschnittene Stück nicht herunterfällt und dabei eine unsaubere Bruchkante reißt, ist es sicherer, beide Enden des Werkstücks auf der Lade zu fixieren.