Mittwoch, 09. Februar 2022Der Tag

mit Janis Peitsch
Janis Peitsch
22:32 Uhr

Das war Mittwoch, der 9. Februar 2022

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picture alliance / NurPhoto

Liebe Leserinnen und Leser,

dieser Tag ging irgendwie schneller vorüber, als gedacht. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Bevor hier in der Redaktion die Schotten dicht gemacht werden, möchte ich Ihnen noch folgende Artikel ans Herz legen.

Das war es für heute von mir. Wenn Sie wollen, lesen wir uns morgen wieder. Ich wünsche Ihnen einen entspannten Abend und eine geruhsame Nacht.

21:57 Uhr

Soul-Legende Betty Davis ist tot

Die Soul-Legende Betty Davis ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Das berichtet das Musikmagazin "Rolling Stone" unter Berufung auf eine Freundin von Davis.

Die als Betty O. Mabry geborene Sängerin wuchs in Durham im US-Bundesstaat North Carolina auf. Im Alter von 16 Jahren zog sie nach New York und arbeitet als Model. Dort kam sie mit Musikern wie Jimi Hendrix und Sly Stone in Kontakt. 1967 lernte sie Soul-Legende Miles Davis kennen und lieben. Das Paar heiratete 1968. Die Ehe wurde ein Jahr später geschieden.

1973 veröffentlichte Betty Davis ihr erstes Album "Betty Davis", an welchem viele renommierte Musiker beteiligt waren. Der große kommerzielle Erfolg blieb aber aus. Anfang der 1980er-Jahre verschwand Betty Davis aus der Öffentlichkeit und lebte zurückgezogen in einer kleinen Wohnung in der Nähe von Pittsburgh.

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21:19 Uhr

Nach 27 Jahren: "Die Fallers"-Urgestein Cantieni steigt aus

Die Schwarzwaldserie "Die Fallers" ist die älteste wöchentliche Serie im deutschen Fernsehen. Nun steigt eine Protagonistin der ersten Stunde aus: Die 74 Jahre alte deutsch-schweizerische Schauspielerin Ursula Cantieni verlasse die Serie aus persönlichen Gründen, teilte der SWR am Abend mit.

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(Foto: picture alliance/dpa)

Sie werde bei den Dreharbeiten in diesem Jahr nicht mehr dabei sein. Aber: Da viele Folgen schon längst abgedreht sind, ist Cantieni noch das ganze Jahr 2022 in ihrer Hauptrolle zu sehen.

Cantieni sagte zum Abschied: "27 Jahre hat mich die Figur der Johanna Faller eng begleitet, gemeinsam haben wir die Höhen und Tiefen des Lebens gemeistert." Nun wolle sie neue Wege gehen.

Clemens Bratzler, SWR-Programmdirektor, versprach den Fans, die Serie werde fortgesetzt, "mit spannenden Geschichten rund um den Fallerhof und auch dem einen oder anderen neuen Gesicht."

20:35 Uhr

Telegram sperrt Kanäle von Attila Hildmann

Ärger für Attila Hildmann: Mehrere Kanäle des Rechtsextremisten sind in der Chat-App Telegram nicht mehr verfügbar. Wer die Kanäle besucht, bekommt seit heute einen Hinweis in englischer Sprache: "Dieser Kanal kann nicht angezeigt werden, weil er gegen lokale Gesetze verstößt." Nach Angaben des "Spiegel" sind sieben Kanäle von der Sperrung betroffen.

Die Sperre betrifft allerdings nur Nutzer in Deutschland. Hildmanns Kanäle können beispielsweise in Österreich weiter gelesen werden, wie die Journalistin Ingrid Brodnig auf Twitter schreibt.

Vergangene Woche hatte das Innenministerium mitgeteilt, einen Kontakt zur Konzernspitze von Telegram hergestellt zu haben. Man habe in einem "konstruktiven Gespräch" vereinbart, "den Austausch fortzusetzen und zu intensivieren", sagte Innenministerin Nancy Faeser.

Gegen Hildmann liegt in Deutschland ein Haftbefehl wegen Volksverhetzung vor. Nach eigenen Angaben befindet sich der Verschwörungsideologe und Corona-Leugner in der Türkei.

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19:42 Uhr

Nach mehr als 30 Jahren: Irak tilgt seine Reparationen

Am 2. August 1990 marschierte die irakische Armee in das benachbarte Kuwait ein. Der damalige irakische Machthaber Saddam Hussein erklärte das Emirat zur "19. Provinz" seines Landes. Sieben Monate später wurde die Annexion nach dem Einschreiten einer internationalen Militärkoalition unter Führung der USA ("Operation Wüstensturm") beendet.

Nun, mehr als 30 Jahre nach dem ersten Golfkrieg, hat der Irak alle offenen Kriegsreparationen an Kuwait gezahlt. Eine UN-Kommission legte in Genf einen Bericht vor, nach dem der Irak insgesamt 45,9 Milliarden Euro zahlte.

Das Geld wurde an Privatleute, Unternehmen, Regierungseinrichtungen und andere Organisationen ausgezahlt, die durch die irakische Invasion geschädigt worden waren. Seit dem Golfkrieg wurden 2,7 Millionen Entschädigungsanträge gestellt. Ein Siebtel der beantragten Summen wurden den Antragstellern gewährt.

18:56 Uhr

Rapper Nelly postet privates Sexvideo auf Instagram

Fans von Rap-Musiker Nelly trauten wohl ihren Augen nicht, als sie auf die jüngste Instagram-Story des US-Rappers klickten. Ein dort veröffentlichtes, inzwischen jedoch gelöschtes Video soll den Star laut "The U.S. Sun" beim Oralverkehr mit einer Frau zeigen. Da das Internet aber bekanntlich nicht vergisst, wurde das besagte und rund 55 Sekunden lange Video laut des Berichts seither fleißig im Netz verbreitet.

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(Foto: imago images/MediaPunch)

Gegenüber der Seite "TMZ" entschuldigte sich der Rapper für den peinlichen Vorfall. "Ich entschuldige mich zutiefst bei der jungen Frau und ihrer Familie, das ist ungewollte Aufmerksamkeit für sie. Es handelt sich dabei um ein altes und privates Video, das nie an die Öffentlichkeit dringen sollte."

War die Veröffentlichung des Videos nur ein Missgeschick oder etwa ein billiges Mittel, um Aufmerksamkeit zu bekommen? Laut "TMZ" soll Nellys Team gerade die Möglichkeit eines Hacker-Angriffs prüfen. Um zu verhindern, dass noch weitere heikle Videos und Bilder auf Instagram landen?

18:10 Uhr

Hamburg: 33-Jähriger stirbt nach Polizeieinsatz

Nach einem Polizeieinsatz im Hamburger Stadtteil Bramfeld ist ein Mann gestorben. Der offenbar verhaltensauffällige 33-Jährige sei immer wieder auf eine Straße gerannt und teils vor fahrende Autos gelaufen, berichtete die Polizei in der Hansestadt. Beim Eintreffen von Beamten habe er zu flüchten versucht.

Weil sich der Mann sich "hochaggressiv" verhalten habe, sei er "unter Einsatz körperlicher Gewalt zu Boden" gebracht und gefesselt worden.

Was dann geschah, ist nicht ganz klar: Doch wegen eines unklaren Gesundheitszustands sei der Mann dann mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden, heißt es. Dort musste er reanimiert werden, starb jedoch kurze Zeit später. Das Landeskriminalamt leitete ein Todesermittlungsverfahren ein.

17:20 Uhr

Reichweite bis nach Israel? Iran präsentiert neue Wunderwaffe

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(Foto: via REUTERS)

Die iranischen Revolutionsgarden haben die Fertigstellung einer neuen Boden-Boden-Rakete bekannt gegeben, die möglicherweise das 1500 Kilometer entfernte Israel erreichen könnte. Generalstabschef Mohammed Bagheri sagte, die neue Rakete werde nach einem Sieg des Propheten Mohammed bei einer Schlacht im 7. Jahrhundert "Chejbarschekan" benannt.

Auf der Webseite der Revolutionsgarden heißt es, aufgrund ihrer "Wendigkeit" und "extremen Geschwindigkeit" könne die Rakete Ziele in einem Radius von 1450 Kilometer treffen. Zudem könne sie einen Raketenschutzschild durchschlagen. Zur Erinnerung: Israel verfügt unter dem Namen "Iron Dome" über ein Raketenabwehrsystem.

Im Iran gibt es immer wieder Berichte über neue militärische Errungenschaften. Die meisten können jedoch nicht unabhängig verifiziert werden. Das Land behauptet immer wieder, dass seine Raketen in erster Linie der Verteidigung dienen. Es gibt aus dem Iran jedoch immer wieder Drohungen gegen seinen Erzfeind Israel.

17:00 Uhr

Schlagzeilen zum Feierabend

16:48 Uhr

Athen wirft Türkei Luftraumverletzungen vor

Wegen Streitigkeiten um Hoheitsrechte im Mittelmeer sind die Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei seit Jahrzehnten angespannt.

Nun reicht die Regierung in Athen erneut Beschwerde in Ankara wegen wiederholter Luftraumverletzungen ein. Allein im Januar kam es nach Angaben des griechischen Generalstabes in der Luft über der Ägäis zu 17 Abfangmanövern mit simulierten Angriffen. 18 Mal überflogen türkische Flugzeuge und Drohnen griechisches Territorium, darunter auch bewohnte Inseln. Dies sei "besorgniserregend", sagte der Sprecher des Athener Außenministeriums, Alexandros Papaioannou.

Der Überflug des Territoriums eines Landes gilt als schwere Verletzung der Souveränität eines Staates. Die EU hat wiederholt die Aktionen der Türkei verurteilt - bislang ohne Erfolg.

16:02 Uhr

Für Geburt eines Sohnes - "Heiler" schlägt Frau Nagel in Kopf

Im konservativen Pakistan werden Söhne bevorzugt, da sie in der männerdominierten Gesellschaft mehr soziale und wirtschaftliche Sicherheit bieten. Doch wenn es mit der Geburt eines Sohnes nicht klappt, wenden sich Paare mitunter an religiöse Menschen, um nach "spirituellen Lösungen" zu suchen. Doch diese entpuppen sich oft als Scharlatane - wie im vorliegenden Fall.

Im Nordwesten Pakistans fahndet die Polizei derzeit nach einem selbst ernannten Wunderheiler. Der Grund: Auf Anraten des Mannes wurde einer schwangeren Frau ein Nagel in die Stirn geschlagen - um ihr einen Sohn zu bescheren.

Der Nagel ist in den Schädel eingedrungen, hat aber ihr Gehirn nicht berührt, sagte ein Arzt in einem Krankenhaus in Peshawar. Unklar ist, ob der untergetauchte "Heiler" der Frau den Nagel selbst in die Stirn schlug oder ob eine andere Person dies auf seinen Rat hin tat.

Die Frau hat bereits drei Töchter. Ihr Mann hatte gedroht, sie zu verlassen, wenn sie ein weiteres Mädchen bekommt, zitierte der Arzt Familienmitglieder.

15:23 Uhr

Migranten in "Horrorkiste" nach Österreich geschleust

Schlepper haben Dutzende Migranten während einer mindestens sechsstündigen Fahrt nach Österreich lebensgefährlichen Bedingungen ausgesetzt.

Wie die österreichische Polizei mitteilt, haben Beamte unweit der ungarischen Grenze acht Flüchtlinge in einer Palettenbox entdeckt, die unter einem Sattelschlepper angebracht war.

Bei ihrer Aussage bezeichneten die Flüchtlinge die mehrfach für gleiche Zwecke verwendete Box als "Horrorkiste". Der Grund: Aufgrund der Dauer des Transports und der Temperaturen um den Gefrierpunkt waren die Menschen stark unterkühlt und wurden unter anderem von den Abgasen des Lastwagens bewusstlos.

Der Fahrer des Transporters und ein mutmaßlicher Komplize wurden festgenommen. Der Schlepperlohn pro Person betrug laut Behörden rund 15.000 Euro. Die Polizei geht von 35 bis 40 Menschen aus, die auf diese Weise nach Österreich kamen.

14:39 Uhr

Mann will Freundin beeindrucken und stürzt von Mainbrücke

Schreckliches Unglück im fränkischen Marktheidenfeld: Vor den Augen seiner Freundin ist ein 29 Jahre alter Mann von der Neuen Mainbrücke in den Tod gestürzt.

Der Mann überstieg in der vergangenen Nacht das Brückengeländer, um auf einem etwa 80 Zentimeter breiten Steg zu balancieren, teilte die Polizei in Würzburg mit. Dabei sei er aus etwa zehn Metern in die Tiefe gestürzt.

Rettungskräfte kümmerten sich nach dem Sturz noch um den Mann aus dem Landkreis Main-Spessart, er sei auch noch ins Krankenhaus gebracht worden. Dort sei er dann aber gestorben.

14:12 Uhr

Schichtwechsel

Liebe Leserinnen und Leser,

meine liebe Kollegin Sabine Oelmann verabschiedet sich in den wohlverdienten Feierabend. Nach längerer Abwesenheit übernehme ich mal wieder das Ruder im "Tag" und versorge Sie bis zum Abend mit spannenden Nachrichten aus aller Welt.

Bei Fragen, Anregungen oder Kritik - gerne eine Mail an janis.peitsch[at]nama.de oder dertag[at]n-tv.de.

Los geht's!

13:51 Uhr

Razzia nach Hassposts auf Telegram

Nach Hassposts auf der umstrittenen Plattform Telegram ist ein mutmaßlicher Holocaust-Leugner aus dem bayerischen Rosenheim ins Visier der Ermittler geraten. Die Polizei geht davon aus, dass der 59-Jährige seit Januar 2021 in mindestens 45 Fällen volksverhetzende Texte und strafbare Verschwörungstheorien veröffentlichte. Am frühen Mittwochmorgen wurden Wohn- und Geschäftsräume des Mannes durchsucht, wie das Polizeipräsidium Oberbayern mitteilte.

Er soll der Betreiber einer Telegram-Gruppe mit mehr als 800 Mitgliedern sein, in der beispielsweise der Holocaust geleugnet und zur "Jagd auf das obere Verbrechersystem und dessen Säuberung" aufgerufen wurde. Mehrere Datenträger wurden bei dem Mann, der auf freiem Fuß blieb, gefunden. Die Ermittler werfen ihm neben Volksverhetzung in 45 Fällen versuchte Nötigung in zwei Fällen vor. "Die Leugnung des Holocaust erfüllt den Tatbestand der Volksverhetzung. Dabei handelt es sich um eine gravierende Straftat, die mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft wird", so der Antisemitismusbeauftragte der bayerischen Justiz, Andreas Franck. "Judenfeindliche Straftäter verfolgen wir mit aller Konsequenz - egal, ob im Netz oder analog."

13:31 Uhr

Transgender-Frau kann sich in Geburtsurkunde als zweite Mutter eintragen lassen

In Frankreich kann sich erstmals eine Transgender-Frau, die noch vor ihrer Geschlechtsangleichung und damit offiziell noch als Mann ein Kind gezeugt hatte, in der Geburtsurkunde als zweite Mutter eintragen lassen. Ein Berufungsgericht im südfranzösischen Toulouse gab der Frau nach einem jahrelangen Rechtsstreit Recht.

Die 52-Jährige, deren Fall vor Gericht unter dem fiktiven Namen Claire verhandelt wurde, ist seit Jahren offiziell als Frau registriert, unterzog sich aber erst später einer Geschlechtsangleichung. 2014 zog sie vor Gericht, weil sie der Standesbeamte in der Geburtsurkunde ihrer Tochter nicht als zweite Mutter eintragen wollte. 2018 hatte ein Berufungsgericht in Montpellier der Familie zugestanden, Claire weder als Vater noch als Mutter, sondern als "leibliches Elternteil" eintragen zu lassen - auch das war eine Premiere in Frankreich. Die Familie gab sich damit aber nicht zufrieden. Das Gericht in Toulouse stellte nun abschließend fest, dass Claire in der Urkunde als Mutter eingetragen werden kann, da "in diesem Fall zwei mütterliche Abstammungen festgestellt werden konnten".

Claires Anwältin Clélia Richard sprach von einem wegweisenden Urteil. Die "Einfachheit der Situation" schlage sich endlich auch im französischen Recht nieder. Claires Tochter sei zudem nicht das einzige betroffene Kind.

13:10 Uhr

Wütende Pakistaner töten Leopard

Die Rettungsversuche scheiterten, der Leopard ist tot.

Die Rettungsversuche scheiterten, der Leopard ist tot.

(Foto: REUTERS)

In Pakistan hat eine wütende Gruppe von rund 200 Menschen einen Leoparden getötet. Das Tier hatte seinen gewöhnlichen Lebensraum verlassen und mehrere Dorfbewohner im Jhelum-Tal in der Region Kaschmir angegriffen und verletzt, so die lokale Beamtin Syeda Shaista. Daraufhin sei der Leopard von den Leuten mit Steinen beworfen und zu Tode stranguliert worden. Lokale Wildbeobachter, die zum Schutz der Tiere in der gebirgigen Region patrouillieren, hätten versucht, den Leoparden zu retten - jedoch erfolglos.

Das Tier sei zur Obduktion in das regionale Hauptquartier der Wildbeobachter gebracht worden. Auf mehreren in sozialen Medien geteilten Videos ist zu sehen, wie der Leopard über einen Gebirgshang schlendert und versucht, sich zu verstecken, als Männer beginnen, Steine auf das Tier zu werfen. Die Tageszeitung "Dawn" berichtet, drei Dorfbewohner - zwei Frauen und ein Mann - seien leicht verletzt worden, zwei durch die Krallen des Tieres und eine Frau als sie stürzte, als sie "um ihr Leben lief". Die Frau sagte der Zeitung, der Leopard habe schwach und krank ausgesehen. Die Dorfbewohner seien auch wütend gewesen, weil sie in der jüngeren Vergangenheit Nutztiere verloren hätten. Das Tier sei bereits der zweite getötete Leopard in der Region Kaschmir binnen rund zwei Wochen, so ein lokaler Beamter. Lokale Medien berichteten, ein Leopard sei zuletzt mit sechs Kugeln im Körper tot aufgefunden worden.

Laut dem Chef der Wildbeobachter in Kaschmir sind im Vorjahr mindestens zehn Leoparden in der Region getötet worden, nachdem sie auf der Suche nach Nahrung oder nach Schutz vor harschen Winterbedingungen wie Schneestürmen in menschliche Siedlungen gestreunt seien. Nach Angaben der Vorsitzenden der Wildbeobachtungsstelle in Islamabad, Rina Khan, ist die Population von normalen sowie Schneeleoparden in den vergangenen Jahren gestiegen - aber auch die Fälle von Wilderei nahmen zu.

12:59 Uhr

Natascha Ochsenknecht ist noch immer Single

Eine ganz normale Familie ....

Eine ganz normale Familie ....

(Foto: dpa)

Promi-Mutter Natascha Ochsenknecht hat die Partnersuche mit Tinder ausprobiert. "Ich bin immer noch glücklicher Single", sagt sie bei der Online-Vorstellung der Dokusoap "Diese Ochsenknechts", die sich um das Leben der Promi-Familie dreht. Die Serie startet am 21. Februar auf Sky, sechs Folgen sind geplant. Der Ton sei manchmal forsch, aber sie gingen liebevoll miteinander um. Wilson Gonzalez, Jimi Blue und Cheyenne Savannah wirken mit, genau so wie Urgroßmutter Bärbel, 81 Jahre jung. Vater Uwe Ochsenknecht ist nicht mit von der Partie. Der 66-Jährige habe sein eigenes Leben, sagt Natascha Ochsenknecht über ihren Ex-Mann.

Schauplatz der ersten Folge ist der Bauernhof von Cheyennes Partner Nino in Österreich. Die Haus-Suche auf Mallorca soll später Thema in der Serie sein. Zu den Grenzen der Einblicke ins Familienleben sagte Natascha Ochsenknecht, das sei beim Schlafzimmer. "Es gibt die Tür, und die ist dann zu."

Sky-Unterhaltungschef Christian Asanger betont, die Familie sei nicht anders vor der Kamera als hinter der Kamera. "Langweilig wird es mit denen nicht."

12:38 Uhr

Wirbelsturm in Madagaskar richtet große Schäden an, mindestens 31 Tote

Der tropische Wirbelsturm "Batsirai" hat in Madagaskar noch mehr Schäden verursacht als bisher bekannt. Mindestens 31 Menschen kamen auf der Insel vor Afrikas Ostküste nach Behördenangaben vom Mittwoch ums Leben. Am Montag waren die Behörden noch von mindestens 20 Toten ausgegangen. Laut Schätzungen des Welternährungsprogramms (WFP) könnten bis zu 600.000 Menschen von den Auswirkungen des Wirbelsturms betroffen und 150.000 von ihnen vertrieben worden sein.

Extreme Wetterereignisse wie Wirbelstürme hätten im südlichen Afrika an Häufigkeit und Intensität zugenommen und verschärften dort den Hunger, so das WFP. "Batsirai" hatte die Insel in der Nacht zum Sonntag heimgesucht. Die starken Regenfälle, die der Sturm mit sich brachte, hatten Überflutungen und Schlammlawinen ausgelöst, Tausende Häuser stehen unter Wasser oder wurden komplett zerstört. "Fast 10.000 Schüler können derzeit nicht zur Schule gehen; es wurden 1203 Klassenzimmer völlig zerstört und 53 Basis-Gesundheitszentren beschädigt", teilte die Welthungerhilfe mit, die von knapp 95.000 Verletzten spricht. Viele Ortschaften seien weiter abgeschnitten, der Zugang schwierig.

Die Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger sah bereits vor dem Eintreffen von "Batsira" 1,6 Millionen Menschen angesichts der schlimmsten Dürre seit 30 Jahren von Ernährungsunsicherheit betroffen - das ist gut ein Drittel der Bevölkerung. Da der Zyklon Ackerflächen an der Ostküste zerstört hat, könnte sich die Lage nun verschärfen. Der Tropensturm kam von der Insel Mauritius, wo mindestens ein Mensch ums Leben kam. Der Süden von Afrika befindet sich derzeit in der Zyklon-Saison, die bis März oder April Regen und schwere Stürme mit sich bringen kann. Erst vor zwei Wochen hatte Tropensturm "Ana" in den Staaten Madagaskar, Mosambik, Malawi, Simbabwe und Sambia schwere Schäden angerichtet.

12:21 Uhr

Königin Margrethe mit Coronavirus angesteckt

Nach knapp zwei Millionen ihrer Landsleute hat es auch Königin Margrethe II. erwischt: Die dänische Monarchin hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Sie sei am Dienstagabend positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilt das dänische Königshaus mit. Die Königin zeige lediglich milde Symptome und halte sich nun auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen auf. Ihr geplanter Winterurlaub in Norwegen, der eigentlich am Mittwoch hätte beginnen sollen, wurde abgesagt. Der Hof halte sich an die Vorgaben der Gesundheitsbehörden.

Die 81-jährige Margrethe ist dreifach gegen Covid-19 geimpft. In Dänemark mit seinen knapp sechs Millionen Einwohnern werden derzeit täglich etwa 50.000 neue Corona-Fälle nachgewiesen. Auf den dänischen Intensivstationen liegen dank hoher Impfzahlen sowie milderer Krankheitsverläufe bei Omikron-Infektionen aber nur wenige Patienten. Das nördlichste deutsche Nachbarland hatte aus diesen Gründen Anfang Februar praktisch alle geltenden Corona-Beschränkungen aufgehoben.

12:07 Uhr

Holocaust-Mahnmal in Berlin mit Hakenkreuz beschmiert

Auf eine Stele des Holocaust-Mahnmals in Berlin haben Unbekannte ein Hakenkreuz geritzt. Ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes habe das NS-Symbol bereits am Dienstagnachmittag entdeckt. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen.

Das Denkmal in der Nähe des Brandenburger Tors erinnert an die sechs Millionen von den Nationalsozialisten ermordeten Juden Europas. Es besteht aus mehr als 2700 quaderförmigen Stelen auf rund 19.000 Quadratmetern Grund.

12:00 Uhr

Schlagzeilen zur Mittagspause

11:50 Uhr

Leipziger Buchmesse abgesagt

Die Leipziger Buchmesse ist nun doch auch für 2022 abgesagt worden. Zu viele große Verlage hätten sich in der unsicheren Pandemie-Lage gegen eine Teilnahme an der Messe entschieden. Damit wäre eine Leipziger Buchmesse in ihrer Vielfalt nicht mehr zu machen gewesen. Es ist die dritte Absage der zweitgrößten deutschen Buchmesse seit Beginn der Pandemie. Sie hätte vom 17. bis 20. März veranstaltet werden sollen. In den vergangenen Tagen hatten Branchenberichten zufolge große Verlagsgruppen wie Oetinger und Penguin Random House ihre Teilnahme abgesagt. Allerdings gab es auch ausdrückliche Bekenntnisse zur Messe wie von der Kurt Wolff Stiftung, der Interessenvertretung unabhängiger Verlage.

Die Leipziger Messe hatte sich trotz der anhaltenden Pandemie entschieden, die Buchmesse an ihrem angestammten März-Termin zu planen. Direktor Oliver Zille hatte dies damit begründet, dass 75 Prozent der Aussteller aus Vorkrisen-Zeiten eine Teilnahme für 2022 zugesagt hatten. Aus der sächsischen Landespolitik hatte es positive Signale für die Messe gegeben.

Zum Beginn der Corona-Pandemie 2020 war die Leipziger Buchmesse eine der ersten großen Messen in Deutschland gewesen, die abgesagt worden war. Voriges Jahr hatten sie die Veranstalter in den wärmeren Mai verlegen wollen, doch auch dieser Termin ließ sich nicht halten.

11:24 Uhr

Für Politiker gelten andere Regeln. Oder?

Trotz eines positiven Corona-Tests hat die britische Gesundheitsstaatssekretärin Gillian Keegan einen Termin fortgesetzt. Die konservative Politikerin entschuldigte sich für ihre "Fehleinschätzung". "Ich hätte das Treffen sofort beenden sollen", twitterte Keegan. Ressortchef Sajid Javid habe die Entschuldigung jedoch angenommen und unterstütze Keegan weiterhin.

In der Vergangenheit mussten mehrere britische Politiker und Wissenschaftler wegen Verstoßes gegen Corona-Regeln ihre Ämter niederlegen. Keegan twitterte, sie sei mitten in einem Treffen mit drei Vätern gewesen, die vom Tod ihrer Töchter berichteten, als sie das positive Testergebnis erhielt. "Ich habe ihnen das Resultat mitgeteilt und habe weitere Vorkehrungen getroffen, aber bin mit ihrem Einverständnis noch kurze Zeit geblieben, um ihre Geschichten anzuhören", so die Politikerin. Die Anweisung des Gesundheitsdiensts NHS sieht vor, dass sich Menschen nach einem positiven Testergebnis umgehend isolieren müssen.

11:14 Uhr

Zahl der Todesopfer steigt nach Erdrutsch in Kolumbien

Nach einem Erdrutsch in Kolumbien infolge starken Regens ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als ein Dutzend gestiegen. Mindestens 15 Menschen kamen nach bisherigem Stand ums Leben, wie das Büro des Bürgermeisters von Pereira, Carlos Maya, mitteilt. Mindestens fünf weitere würden in der betroffenen Region im Zentrum des südamerikanischen Landes vermisst.

Ständige Regenfälle und der Anstieg des Flusses Otún hätten zu der Tragödie am frühen Morgen beigetragen. Zunächst hatten die Behörden elf Tote vermeldet. Nach Angaben des Bürgermeisterbüros wurden mindestens 39 Menschen verletzt. In Dosquebradas und Pereira wurden mindestens sieben Häuser zerstört. Dutzende Menschen hätten in Sicherheit gebracht werden müssen, darunter zahlreiche Familien mit Kindern.

Die örtlichen Behörden riefen in Pereira den Notstand aus, die Rettungsarbeiten dauerten weiter an. Medienberichten zufolge steckten noch immer Menschen unter Schutt fest. Wegen der heftigen Regenfälle in den vergangenen Tagen waren im Department Risaralda ein Dutzend Gemeinden in Alarmbereitschaft versetzt gewesen.

10:48 Uhr

Auschwitz-Überlebende danken Gerhard Richter

Zum 90. Geburtstag von Gerhard Richter haben Überlebende des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz dem weltbekannten Maler für sein Werk und besonders den "Birkenau-Zyklus" gedankt. Richter habe mit einer "mutigen und hellsichtigen Auseinandersetzung" eine Welt mit Erinnerungen, Wahrnehmungen und Gefühlen geschaffen, so der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner. Besonders berührt seien die Überlebenden von Richters Birkenau-Bildern, "die für immer als Erinnerung und Menetekel an der Wand der Menschheitsgeschichte leuchten werden".

Bei den 2014 entstandenen Birkenau-Arbeiten Richters handelt es sich um vier großformatige abstrakte Gemälde. Zunächst hatte der Künstler vier Schwarz-Weiß-Fotografien übertragen, die die Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau heimlich aufgenommen hatten und die 1944 aus dem KZ geschmuggelt worden waren. Später übermalte Richter die Bilder mit mehreren Farbaufträgen, sodass die ursprünglichen Motive nicht mehr zu erkennen sind. Richter setze mit diesen Bildern auch dem Mut jener Häftlinge des Sonderkommandos ein Denkmal, die es schafften, die Ermordung und Verbrennung der jüdischen Familien in Auschwitz heimlich zu fotografieren, so Heubner. "Die Überlebenden empfinden deshalb diese Bilder Gerhard Richters nicht nur als Zeichen seiner Empathie mit ihnen und allen in Auschwitz Ermordeten, sondern sehen sie auch als Beleg dafür, dass die künstlerische Auseinandersetzung mit dem, was in Auschwitz geschehen ist, nicht enden wird."

Für die Auschwitz-Überlebenden sei es eine bleibende Geste, dass Richter eine Edition seines Birkenau-Zyklus dem Internationalen Auschwitz Komitee überlassen habe. Für die Bilder werde eine Ausstellungshalle auf dem Gelände der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim/Auschwitz entstehen - vier Kilometer von dem Ort Birkenau entfernt, an dem die Bilder des Malers ihren Ursprung hätten. Derzeit ist der Zyklus im K21 der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf zu sehen.

10:35 Uhr

Mehrere Verletzte bei Messerstechereien in zyprischem Aufnahmelager

Bei schweren Schlägereien und Messerstechereien zwischen Migranten im Aufnahmelager von Pournara auf Zypern werden mehrere Menschen verletzt. Die zyprische Bereitschaftspolizei habe eingegriffen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen, berichtet der staatliche zyprische Rundfunk (RIK). Auslöser der Randale soll ein Basketballspiel zwischen Migranten verschiedener Nationalitäten gewesen sein, das am Dienstagabend stattfand. Bereits da seien die Menschen aneinander geraten, hieß es; am Mittwoch sei die Lage dann eskaliert. Das Aufnahme- und Registrierlager von Pournara im Westen der Hauptstadt Nikosia ist das größte der Insel und restlos überfüllt.

Die Inselrepublik hat die anderen EU-Mitgliedsstaaten wiederholt gebeten, Migranten aufzunehmen. Im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße gehen auf Zypern laut EU-Statistik die meisten Asylanträge in der EU ein. Allein im Januar seien mehr als 1300 neue Migranten angekommen, berichtete das Nachrichtenportal cyprustimes.com.

10:18 Uhr

Berlinale - wird doch heimlich gefeiert?

An diesem Donnerstag werden die Filmfestspiele in Berlin eröffnet. Seit Wochen wird diskutiert, wie die Berlinale trotz Pandemie aussehen kann und ob ein Präsenzfestival eine gute Idee ist: Auch die Festivalverantwortlichen haben sich diese Frage gestellt. Sie haben lange Hygienekonzepte entwickelt.

Wie also soll die Berlinale ablaufen?

  • Es sollen verschärfte Regeln gelten: Nur die Hälfte der Kinoplätze wird besetzt. Zutritt haben nur Menschen, die gegen das Virus geimpft oder genesen sind. Wer noch keine Auffrischimpfung hat, braucht auch einen Test. Im Kino muss man Maske tragen. Tickets gibt es nur online.
  • Der Eröffnungsabend soll kleiner ausfallen als üblich. Erwartet werden rund 800 Gäste und damit etwa halb so viele wie in anderen Jahren.
  • Partys und Empfänge soll es nicht geben. Auch nach der Eröffnung verzichtet die Berlinale auf eine große Party. Geplant sei ein "gesetztes Dinner" mit Jurys, Eröffnungsfilmteam, Politik und Festivalleitung.
  • Auf die Frage, wie sie verhindern wollen, dass vielleicht doch heimlich gefeiert wird, sagt die Berlinale-Geschäfstführerin Mariette Rissenbeek: "Also wir feiern nicht heimlich als Festival. Und wir haben auch all unsere Partner gebeten, das entsprechend zu handhaben. Die setzen das auch so um. Die machen vielleicht ein Abend- oder ein Mittagessen für eine kleinere Anzahl von Personen." Aber sie könnten natürlich auch nicht verhindern, dass Menschen in ein Restaurant gingen - vielleicht auch zu zwanzigst.
    Mariette Rissenbeek

    Mariette Rissenbeek

    (Foto: dpa)

  • Einen roten Teppich soll es geben, aber einige Gesichter werden fehlen. Nick Cave wird nicht kommen können, ebenso Sigourney Weaver und Elizabeth Banks. Kommen werden Emma Thompson, Juliette Binoche, Isabelle Huppert und Charlotte Gainsbourg.
  • Die Lage zur An- und Abreise könne sich jeden Tag ändern und Fluggesellschaften hätten ihre Flugangebote reduziert, ein weiteres Hindernis für Teams aus aller Welt.
  • Wäre eine Verschiebung kompliziert gewesen? Seit drei Jahren leiten Chatrian und Rissenbeek die Berlinale. Im vergangenen Jahr hatten sie wegen der Pandemie bereits umplanen müssen. Damals hatten Fachleute im März Filme über eine Plattform online geschaut - für Menschen aus der Filmbranche gibt es diese Möglichkeit auch in diesem Jahr, für Medienleute dagegen nicht. Im Sommer waren dann Filmvorführungen fürs Publikum nachgeholt worden. Dass die Berlinale nur schwer auf einen anderen Termin ausweichen kann, liegt auch daran, dass die Filmwelt durchgetaktet ist.
  • "Die Berlinale ist ein wahnsinnig wichtiges Filmfestival für Deutschland, für Europa, in der ganzen Welt und von großer Bedeutung für unser Kulturleben", sagt Kulturstaatsministerin Claudia Roth. "Bei einer Absage hätten wir wichtige Filme nach Cannes und Venedig verloren, die hätten dann im Sommer auch nicht in Berlin gezeigt werden können. Dadurch hätte die kulturpolitische Bedeutung der Berlinale insgesamt gelitten."
  • Insgesamt 18 Filme gehen ins Rennen um den Goldenen Bären, darunter Andreas Dresens Projekt "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" und der Film "A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe" von Nicolette Krebitz.

Die Bedingungen sind mit den Gesundheitsbehörden abgestimmt, so Rissenbeek. "Wenn man uns gesagt hätte: 'In einer Pandemie kann man kein Festival machen. Vergessen Sie's', dann hätten wir es natürlich nicht gemacht."

09:33 Uhr

Baerbock an der Front, Scholz mit gestutzten Flügeln

Die Ministerin macht sich ein Bild vor Ort.

Die Ministerin macht sich ein Bild vor Ort.

(Foto: via REUTERS)

Anerkennendes Geraune für Außenministerin Annalena Baerbock: Sie besuchte das Krisengebiet in der Ostukraine, wo prorussische Separatisten Teile des Landes kontrollieren und dabei von Russland unterstützt werden. Baerbock sprach nach ihrem Besuch an der sogenannten Kontaktlinie in der Nähe von Mariupol von sehr bedrückenden Bildern und Gefühlen. Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland könne nur diplomatisch gelöst werden, betont die Ministerin. Wichtig sei, dass die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vor Ort ihre Arbeit machen könne.

Kanzler Scholz dagegen bekommt gerade nicht so gute Noten von unseren Nachbarn: Scholz falle es schwer, so der Zürcher "Tages-Anzeiger", seiner Partei beizubringen, dass sie einer Lebenslüge aufgesessen ist: "Nord Stream 2, gebaut erst, nachdem Russland begonnen hatte, die Ukraine mit kriegerischen Mitteln zu destabilisieren, (...) ist ein zusätzlicher Hebel in der Hand Putins, den dieser zu nutzen gewillt ist. Russland ist unter seiner Führung kein Partner mehr, sondern eine eklatante Gefahr für die Sicherheit Europas. Solange Scholz diese Wahrheiten nicht ausspricht und dabei auch das Wort Nord Stream in den Mund nimmt, bleibt er in seiner selbst gebauten Falle gefangen."

Die "Neue Zürcher Zeitung" geht noch weiter: Biden hätte Scholz bei seinem Antrittsbesuch bei aller Verbindlichkeit aufgezeigt, was er von dessen "strategischer Ambiguität" mit Blick auf Nord Stream 2 hält: nichts. "Für den Fall einer russischen Invasion der Ukraine würden die USA ihre Sanktionsmacht nutzen, um das Pipelineprojekt zu beenden. Scholz, der sich zu dieser Position nur unter Einsatz vieler rhetorischer Nebelkerzen bekennt, kehrt damit im Grunde mit gestutzten Flügeln und ohne Interpretationsspielraum zurück. Das wird antiamerikanische Reflexe in der SPD wiederbeleben oder verstärken."

Vielleicht sollten Baerbock und Scholz vor ihren nächsten Reisen mal reden ...

09:09 Uhr

Blasenkrebs bei Mickie Krause

Inzwischen operiert: Mickie Krause.

Inzwischen operiert: Mickie Krause.

(Foto: TVNOW / Moritz Künster)

Mickie Krause ist an Blasenkrebs erkrankt. Die Diagnose bekam der 51-Jährige im Rahmen der Dreharbeiten zur TV-Show "Showtime of my life", mit der der TV-Sender Vox auf Krebsvorsorge aufmerksam machen will. Das war zwei Tage vor der Aufzeichnung der großen Show, für die er und die anderen Teilnehmer eine Strip-Choreografie erarbeitet hatten. "Am 6. Januar bekam ich die Diagnose Blasenkrebs. Am 8. stand ich im Finale von 'Showtime of my Life', ich habe gemeinsam mit meinen Mitstreitern performt", erzählt der Entertainer. "Ich habe einfach gedacht: Aufgeben kann jetzt keine Option sein. Du musst halt ein bisschen Stärke zeigen."

"Ich bin im Nachhinein sehr dankbar, dass ich diese Vorsorge gemacht habe. (...) Ich stelle mich dieser Geschichte, dieser traurigen Tatsache, dass ich nun mal Krebs habe, aber ich bin ein starker Mensch, ein starker Mann und ich komme da raus", so der Partysänger. Krause soll inzwischen operiert worden sein.

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08:43 Uhr

US-Armee weckt Mainzer mit Schüssen

Die US-Armee schreckt mehrere Menschen in Mainz auf und sorgt für einen Polizeieinsatz: Anwohner hätten am frühen Morgen Schüsse gehört und die Einsatzkräfte alarmiert, teilt ein Sprecher der Polizei mit. Mit neun Streifenwagen habe man daraufhin ein angrenzendes Waldgebiet durchsucht. Vor einem Übungsgelände der amerikanischen Streitkräfte seien die Beamten dann auf vier Militärpolizisten getroffen.

Die Schüsse seien Teil einer Übung gewesen, hätten die Angehörigen der US-Armee erklärt. Laut einem Sprecher der Mainzer Polizei ist es in der dortigen Umgebung eigentlich völlig normal, tagsüber Schüsse zu hören. Gegen 4.00 Uhr morgens sei das hingegen ungewöhnlich.

08:30 Uhr

Brutaler Überfall auf Cathy Hummels

Cathy Hummels wurde am vergangenen Samstag in Thailand überfallen und ausgeraubt. Sie habe von hinten einen Hieb auf den Kopf bekommen und der Täter habe mehrfach auf sie eingeschlagen. "Irgendwann realisierte ich, dass es hier um Leben und Tod geht und ich fing an, mich zu wehren", beschreibt die 34-Jährige die schreckliche Situation im "Bild"-Interview.

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07:55 Uhr

Das wird heute wichtig

Moin moin, herzlich willkommen. Nach ein paar Ferientagen im Tiefschnee betrachtet man die Welt doch durchaus etwas wohlwollender. Mit diesem Blick werde ich Sie heute begleiten - es zumindest versuchen in Anbetracht der Tatsachen - und Sie über Dies und Das auf dem Laufenden halten. Mein Name ist Sabine Oelmann und Sie erreichen mich unter dertag@n-tv.de, wenn Sie mögen.

Darum wird es gehen:

  • Die Bundesregierung will den vereinfachten Zugang zur Kurzarbeit heute nochmals um drei Monate bis Ende Juni verlängern, um die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern. Um Kurzarbeitergeld zu erhalten, reicht es weiter aus, wenn mindestens ein Zehntel der Beschäftigten von Arbeitsausfall betroffen ist. Auch die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes ab dem vierten und dem siebten Monat wird verlängert.
  • Deutschland, Frankreich und Polen wollen in der Ukraine-Krise gemeinsam einen Krieg verhindern. Dies sei oberstes Ziel aller diplomatischer Anstrengungen, sagen Kanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron übereinstimmend vor einem Treffen mit Polens Präsident Andrzej Duda in Berlin beim ersten Treffen des sogenannten Weimarer-Dreiecks auf Chefebene seit elf Jahren.
  • Heute stellt sich die internationale Jury der Berlinale den Fotografen und somit auch dem Publikum vor, das Filmfestival beginnt morgen, am Donnerstag.
  • Fortsetzung im Pariser Terrorprozess, der die Anschlagsserie vom 13. November 2015 aufrollt. 20 Verdächtige müssen sich in dem Verfahren verantworten. Bei der Anschlagsserie hatten Extremisten insgesamt 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt, heute soll erstmals der Hauptangeklagte und einzige Überlebende des Terrorkommandos, Salah Abdeslam, befragt werden.

  • Um 11 Uhr findet die Online-Pressekonferenz der Frauenfußball-Nationalmannschaft mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem Vier-Länder-Turnier in England statt und Karl-Heinz Rummenigge macht sich Gedanken über die Chancen des FC Bayern München, die Bundesliga, DFB, DFL und den Fußball in Corona-Zeiten

07:29 Uhr

Wenn Fürsten, Fußballer und Fernseh-Stars wählen

Am Sonntag wählen zum Beispiel Fußball-Bundestrainer Hansi Flick, Komiker Klaas Heufer-Umlauf und Astronaut Alexander Gerst den neuen Bundespräsidenten. 1472 Mitglieder hat die 17. Bundesversammlung und längst nicht alle sind von Beruf Politiker. Da die erneute Kür des Sozialdemokraten Frank-Walter Steinmeier als sicher gilt, wird es im coronabedingten Ersatz-Wahlort Paul-Löbe-Haus in Berlin eine hohe Dichte an TV-Gesichtern zu sehen geben. Die heimlichen Stars dürften aber die Corona-Helden sein.

Es war die Idee von Theodor Heuss, auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mitstimmen zu lassen, zum Beispiel aus dem Arbeitsbereich Fußball: Da tritt Hansi Flick auch in der Bundesversammlung die Nachfolge von Jogi Löw an. Der Bundestrainer stimmt im Auftrag der Südwest-CDU ab. "Ich habe keine Bedenkzeit gebraucht, denn ich empfinde es als Privileg und als Ehre, den Bundespräsidenten wählen zu dürfen." Tatort-Star Dietmar Bär ist für die NRW-SPD dabei, Komiker Dieter Nuhr für die NRW-FDP. Schauspielerin Fritzi Haberlandt kommt für die Grünen in Brandenburg, Sibel Kekilli wurde von den Grünen in Baden-Württemberg nominiert. Natürlich wird die Corona-Krise auch in der Bundesversammlung sichtbar. Fast aus jedem Land wird jemand mitwählen, der im Gesundheitswesen arbeitet. Ob Charité-Virologe Christian Drosten, seine Kollegin Sandra Ciesek, die Tübinger Ärztin Lisa Federle, Notfallmedizinerin und Bloggerin Carola Holzner - bekannt als Doc Caro - oder auch bisher eher Unbekannte. Ebenfalls dabei: Özlem Türeci, Gründerin von Biontech.

Corona hat Karla Spagerer, 92, übrigens gut überstanden, am liebsten würde sie nun auch noch die AfD überleben. Am Sonntag ist das SPD-Mitglied jedenfalls die älteste Wahlfrau in der Bundesversammlung. Als herrlichster Fauxpas gilt noch immer Glorias - Fürstin von Thurn und Taxis - Wahlentscheidung 2004: sie sorgte bei der CSU für großen Schrecken, als sie nach der Wahl bekannte, nicht für Horst Köhler, sondern für Gesine Schwan gestimmt zu haben. Seitdem werde sie in Bayern bei keinem Empfang der Staatsregierung mehr eingeladen. Fürstlichen Glanz gibt es aber auch diesmal: Niedersachsens FDP schickt Alexander zu Schaumburg-Lippe.

06:58 Uhr

Hätte viel schlimmer enden können - Bergungsarbeiten nach Lkw-Desaster dauern an

Nach der folgenschweren Chaosfahrt eines betrunkenen Lkw-Fahrers gehen die Bergungsarbeiten in Fürth weiter. Der tonnenschwere Sattelzug war am Dienstagabend in etliche geparkte Fahrzeuge gekracht und hinterließ auf mehreren hundert Metern eine Schneise der Zerstörung: 31 Autos wurden beschädigt und gingen teils in Flammen auf, der Fahrer wurde festgenommen. Ob der 50-Jährige ein konkretes Motiv hatte oder aufgrund seines Alkoholpegels unzurechnungsfähig war, war auch Stunden später ungeklärt. "So ein Verwüstungsszenario habe ich noch nie erlebt", so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. "Man kann nur erahnen, mit welcher Wucht der Lkw dort entlang ist. Das hätte ein Horrorszenario werden können, wenn dort mehr Passanten unterwegs gewesen wären." So blieb es bei drei Leichtverletzten - darunter der Fahrer selbst.

Der Sattelzug habe die vielen Autos "gerammt, touchiert, vor sich hergeschoben und in ein Haus gedrückt", so der Sprecher. Mehrere Wagen hätten lichterloh gebrannt. Zudem geriet auch die Fassade eines Wohnhauses in Brand. Fensterscheiben zerbarsten, Rollläden schmolzen. Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten die Flammen schließlich löschen, doch zurück blieb ein heilloses Chaos.

06:50 Uhr

Älteste Wahlfrau der Bundesversammlung: "Schröder soll den Mund halten"

Engagiert sich erst seit dem Tod ihres Mannes so richtig politisch: Karla Spagerer.

Engagiert sich erst seit dem Tod ihres Mannes so richtig politisch: Karla Spagerer.

(Foto: dpa)

Karla Spagerer, Zeitzeugin der Nazi-Zeit, ist stolz darauf, als ältestes Mitglied der Bundesversammlung bei der Wahl des Bundespräsidenten dabei zu sein. Als die SPD ihr die frohe Kunde überbracht habe, sei sie wie vom Donner gerührt gewesen. "Da ist mir die Spucke weggeblieben, das passiert mir nicht oft", erzählt die überzeugte Sozialdemokratin aus dem Mannheimer Arbeiterviertel. Die SPD in Baden-Württemberg habe wohl würdigen wollen, dass sie in ihrem Alter noch immer Schulen besucht und dort über die Schrecken der Nazi-Zeit berichtet.

Dass sie mit Jahrgang 1929 am Sonntag die älteste Wahlfrau sein wird, hat das Tagungsbüro des Bundestags der SPD bestätigt. In der Bundesversammlung sitzen neben den Abgeordneten des Bundestags auch Abgesandte der 16 Landtage. Das können neben Parlamentariern auch Prominente oder andere Menschen mit besonderen Verdiensten sein. Karla Spagerer erzählt, dass sie sich erst seit dem Tod ihres Mannes vor sechs Jahren so richtig politisch einmische. Sie war 68 Jahre lang mit Walter Spagerer verheiratet, der sich bei der IG Metall, der SPD und für den Fußballclub Waldhof Mannheim engagierte. Die Motivation für ihr spätes Eingreifen sei das Erstarken der AfD gewesen, sagt sie.

Zu den derzeitigen Spitzenpolitikern hat die resolute 92-Jährige eine klare Meinung, auch zu Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dem sie ihre Stimme geben will. "Das ist ein sehr angenehmer Mann." Dass das CDU-Mitglied Max Otte als AfD-Kandidat antritt, findet Spagerer unerhört: "Die CDU müsste den hochkant rausschmeißen." Bei Kanzler Olaf Scholz findet die Genossin gut, dass er "ruhig bleibt und nicht so aufgeregt ist". Dass Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) sich in den Ukraine-Konflikt mit Russland einmischt, geht ihr mächtig auf den Geist. "Der soll seinen Mund halten, der hat seine Zeit gehabt."

06:34 Uhr

Menschen haben immer mehr Wohnfläche

Die Menschen in Deutschland wohnen im Schnitt auf immer mehr Raum. Gerade auf dem Land ist die Fläche pro Kopf seit 2015 deutlich gewachsen, heißt es in einer neuen Studie des Immobiliendienstleisters Empirica Regio. Dort ist das Wohnen relativ günstig und Abwanderung treibt die Fläche pro Kopf nach oben. Doch selbst in vielen teuren Großstädten leben die Menschen auf mehr Platz als vor Jahren - trotz stark steigender Immobilienpreise. Die Wohnfläche pro Kopf habe zwischen 2015 und 2020 am stärksten in ländlichen Regionen mit 3,7 Prozent zugelegt, heißt in der Analyse. Am geringsten war der Zuwachs mit 1,5 Prozent in Großstädten. Für die Studie hat Empirica Regio alle deutschen Gemeinden ab 400 Einwohnern untersucht - analysiert wurden knapp 9000 Gemeinden und 107 kreisfreie Städte.

Auf dem Land war demnach die Wohnfläche pro Kopf mit 51,4 Quadratmetern 2020 am höchsten. In Städten lag sie mit 40,9 Quadratmetern deutlich darunter, dazwischen kamen kleinere Städte und Vororte (47). Zahlen für das Jahr 2021 lagen noch nicht vor. "Gerade ländliche Regionen haben noch genügend Bauland und -platz, um neuen Wohnraum zu schaffen. Dort dominieren Einfamilienhäuser mit einem großen Flächenverbrauch pro Kopf", so Jan Grade, Geschäftsführer von Empirica Regio. "In peripheren Räumen führen aber auch zunehmende Alterung, der Wegzug der jungen Menschen und damit steigende Leerstände zu einer erhöhten Pro-Kopf-Wohnfläche."

Die typische Gemeinde mit sehr hoher Wohnfläche von mehr als 65 Quadratmetern pro Kopf habe meist bis zu 1200 Einwohner, liege auf dem Land und leide unter Abwanderung. Den bundesweiten Schnitt für 2020 beziffert Empirica Regio auf knapp 46 Quadratmeter pro Kopf. Das Statistische Bundesamt kam in früheren Angaben auf 47,4 Quadratmeter. In Beuren in der Eifel (75,2) und Aventoft in Schleswig-Holstein (73,6) wohnten die Menschen laut Studie auf besonders viel Fläche. Ganz vorne lagen Sylt und Föhr wegen der vielen Ferienwohnungen auf den Inseln. Kampen auf Sylt stand an der Spitze mit 264 Quadratmetern pro Einwohner, gefolgt von Nieblum (Föhr) sowie Wenningstedt-Braderup (Sylt) mit 121 bzw. 108 Quadratmetern. Am Ende der Liste stehen auch viele Mittel- und Großstädte - etwa Stuttgart (37,6), Frankfurt (37,4) und Offenbach (35). In Berlin und Köln stagniert die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf seit Jahren bei 38,9 Quadratmetern.

06:19 Uhr

Prozess um "NSU 2.0" beginnt in Frankfurt

Die Drohungen richteten sich vor allem gegen Frauen - Frauen, die für Selbstbewusstsein und politisches Engagement standen. Nicht nur sie, teilweise auch ihre Angehörigen wurden vom "NSU 2.0" mit dem Tod bedroht und unflätig beschimpft. Heute ab 10.00 Uhr muss sich der mutmaßliche Verfasser vor dem Frankfurter Landgericht verantworten. Ihm wird Beleidigung in 67 Fällen, versuchte Nötigung und Bedrohung vorgeworfen, außerdem öffentliche Aufforderung zu Straftaten, Volksverhetzung, Besitz kinder- und jugendpornografischer Schriften sowie ein Verstoß gegen das Waffengesetz. Mit der Festnahme des damals 53 Jahre alten Mannes in seiner Berliner Wohnung im Mai 2021 war eine Drohserie zu Ende gegangen, die auch einige Trittbrettfahrer gefunden hatte.

Begonnen hatte alles im Jahr 2018 mit Todesdrohungen gegen die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz und ihre Familie. Die Drohschreiben waren mit "NSU 2.0" unterzeichnet, in Anspielung auf die rechtsextreme Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Basay-Yildiz hatte im Münchner NSU-Verfahren Angehörige der Opfer des rechtsextremen Terrors als Nebenklageanwältin vertreten. Wie sich im Verlauf der Ermittlungen herausstellte, waren kurz zuvor ihre privaten Daten von einem Polizeirechner in einem Frankfurter Revier abgerufen worden. Auch in den Fällen der Linken-Politikerin Janine Wissler und der Kabarettistin Idil Baydar, die ebenfalls Adressatinnen von "NSU 2.0" Drohschreiben waren, war es zu Datenabfragen an Polizeirechnern gekommen. Der Angeklagte soll zwischen August 2018 und März 2021 insgesamt 116 selbst verfasste Drohschreiben verschickt haben - per E-Mail, Fax oder SMS. Dabei habe er regelmäßig die Grußformel "Heil Hitler" verwendet sowie sich selbst "SS-Obersturmbannführer" genannt. Empfänger der Schreiben waren Privatpersonen, Personen des öffentlichen Lebens sowie Behörden und Institutionen. Die Schreiben enthielten massive verbale Beleidigungen wie "Abfallprodukte", "Volksschädling" oder drastische Schimpfwörter gegen Menschen mit türkischen Wurzeln. Gedroht wurde unter anderem mit "Verpiss dich lieber, solange du hier noch lebend rauskommst" oder damit, dass Familienangehörige "mit barbarischer sadistischer Härte abgeschlachtet" würden.

06:00 Uhr

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