"Verwüstungsszenario" in Fürth Betrunkener Lkw-Fahrer richtet Inferno an
09.02.2022, 00:24 Uhr
Ein betrunkener Fahrer eines Sattelzugs verliert im fränkischen Fürth die Kontrolle über sein Fahrzeug. Über hunderte Meter schlägt er eine Schneise der Zerstörung. Am Ende ist eine Hausfassade beschädigt, zahlreiche Autos gehen in Flammen auf.
Nach der folgenschweren Chaosfahrt eines betrunkenen Lkw-Fahrers laufen im fränkischen Fürth die Bergungsarbeiten. Der tonnenschwere Sattelzug war am Dienstagabend gegen 19 Uhr in etliche geparkte Fahrzeuge gekracht und hinterließ auf mehreren hundert Metern eine Schneise der Zerstörung. 31 Autos wurden beschädigt und gingen teils in Flammen auf. Der Fahrer wurde festgenommen. Ob der 50-Jährige ein konkretes Motiv hatte oder aufgrund seines Alkoholpegels unzurechnungsfähig war, ist auch Stunden später ungeklärt.
"So ein Verwüstungsszenario habe ich noch nie erlebt", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. "Man kann nur erahnen, mit welcher Wucht der Lkw dort entlang ist. Das hätte ein Horrorszenario werden können, wenn dort mehr Passanten unterwegs gewesen wären." So blieb es bei drei Leichtverletzten - darunter der Fahrer selbst. Ein Polizeisprecher schätzte den Sachschaden auf etwa 400.000 bis 500.000 Euro.

Der Schaden geht nach einer ersten Schätzung in die Hunderttausende.
(Foto: picture alliance/dpa/vifogra)
Der Sattelzug habe die vielen Autos "gerammt, touchiert, vor sich hergeschoben und in ein Haus gedrückt", so der Sprecher. Mehrere Wagen hätten lichterloh gebrannt. Zudem geriet auch die Fassade eines Wohnhauses in Brand. Fensterscheiben zerbarsten, Rollläden schmolzen. Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten die Flammen schließlich löschen, doch zurückblieb ein heilloses Chaos.
Anwohner wurden aus ihren Wohnungen evakuiert und mussten aufgrund der niedrigen Temperaturen in nahe gelegenen Unterkünften übernachten. Eine ältere Frau wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Der Fahrer, bei dem rund zwei Promille Atemalkohol gemessen wurden, war nach Polizeiangaben wohl bei Rot mit seinem Lkw über eine Kreuzung gefahren und in ein Auto gekracht, dessen Fahrerin leicht verletzt wurde. Dennoch sei er weitergefahren und habe wahrscheinlich noch beschleunigt. Ein Passant habe sich noch in Sicherheit bringen können und sei so mit leichten Verletzungen davongekommen. Der Lastwagenfahrer soll nun einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Möglicherweise kommt er in Untersuchungshaft. Ermittelt wird wegen Unfallflucht und Körperverletzung.
Quelle: ntv.de, ino/dpa