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Nach Crash der ersten Sonde Indien startet neuen Versuch einer Mondlandung

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Der Mond rückt wieder in den Fokus staatlicher und privater Raumfahrt-Missionen.

Der Mond rückt wieder in den Fokus staatlicher und privater Raumfahrt-Missionen.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Bisher ist es erst drei Nationen gelungen, ein Raumfahrzeug sicher auf dem Mond zu landen. Indien will die vierte werden. Der erste Versuch 2019 endete in einem Fiasko. Diesmal soll es klappen: Ziel ist eine bisher wenig erforschte Region des Erdtrabanten.

Die erste Mondlandung war gescheitert - jetzt unternimmt Indien einen zweiten Anlauf: Am Freitag soll um 11.05 Uhr deutscher Zeit eine unbemannte Sonde in Richtung Erdtrabant starten. Ihr Name lautet Chandrayaan-3 - wobei Chandrayaan lediglich "Mondfahrzeug" bedeutet. Gelingt Indien diesmal eine erfolgreiche Landung, wäre es erst das vierte Land, das ein Raumfahrzeug kontrolliert auf dem Mond landen konnte - neben den USA, der Sowjetunion und China. Zuletzt war Japan mit einer Landung gescheitert.

Bereits 2019 war eine indische Mission zum Mond gestartet - die sanfte Landung misslang jedoch.

Bereits 2019 war eine indische Mission zum Mond gestartet - die sanfte Landung misslang jedoch.

(Foto: picture alliance/AP Photo)

Ziel der Mission sei es, zu demonstrieren, dass man erfolgreich landen könne, hieß es von der indischen Raumfahrtorganisation ISRO. Die Mondfähre besteht aus einem Lander mit einem Rover. Das Weltraumfahrzeug soll zudem verschiedene Experimente und Analysen auf der bislang wenig erforschten Südpolregion des Mondes durchführen. Läuft alles nach Plan, wird das indische Mondlandegerät am 23. oder 24. August ankommen.

Im Jahr 2019 misslang der erste Versuch Indiens einer sanften Mondlandung. Bei der Mission Chandrayaan-2 krachte das Landemodul auf die Oberfläche des Erdtrabanten. Später teilte die Weltraumbehörde dem Parlament in Neu Delhi mit, dass es während der Annäherung an den Mond Probleme mit dem Bremsen gab. Zuvor hatte Indien bereits eine andere Mission zum Mond geschickt: Die erste Mondsonde Chandrayaan-1 war 2008 gestartet und hatte den Mond umkreist, ohne auf ihm zu landen.

Auch bemannte Mondlandung geplant

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Indiens Weltraumprogramm begann bereits in den 1960er Jahren. In den ersten Jahrzehnten lag der Fokus vorwiegend darauf, bestimmte Satelliten günstig ins All zu befördern. Diese Satelliten halfen unter anderem bei der Kommunikation und bei Wettervorhersagen. Indien schaffte sich so einen Ruf, vergleichsweise günstig Satelliten ins All zu bringen - auch für andere Länder.

Inzwischen hat das Land größere Pläne. Neben der jetzigen Mondmission sind weitere Projekte geplant, die voraussichtlich ab Ende 2024 starten sollen. So soll es Missionen zur Venus und zum Mars geben. Zudem sollen Astronauten ins All geschickt werden. Die Regierung möchte auch zunehmend auf den Privatsektor setzen, Privatfirmen dürfen die Infrastruktur der Weltraumbehörde nutzen. Kürzlich schoss diese erstmals eine von einem einheimischen privaten Unternehmen entwickelte Rakete ins Weltall.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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