Politik

Kreml löst Truppen aus der Front Ukraine: Russen ersetzen dezimierte Verbände

Nach Angaben des Kreml sind bislang 1351 russische Soldaten in der Ukraine getötet worden.

Nach Angaben des Kreml sind bislang 1351 russische Soldaten in der Ukraine getötet worden.

(Foto: IMAGO/SNA)

Nach vier Wochen Krieg in der Ukraine ordnet die russische Seite wohl erstmals im großen Stil ihre Truppen neu. Nach ukrainischen Angaben löst Moskau abgekämpfte Verbände aus der Front, um sie durch frische Einheiten zu ersetzen.

Die russischen Angreifer in der Ukraine versuchen sich nach ukrainischer Beobachtung wegen ihrer schweren Verluste umzugruppieren. Deshalb seien auch viele russische Verbände in Belarus in Bewegung, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Bericht mit. Ziel sei, geschrumpfte Verbände abzulösen, Nachschub an Lebensmitteln, Treibstoff und Munition zu liefern sowie verwundete und kranke Soldaten abzutransportieren. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Moskau gab erst am Freitag neue Zahlen zu Verlusten der russischen Armee bekannt. Demnach seien 1351 Soldaten getötet und 3825 Soldaten verletzt worden. Experten gehen allerdings von mehreren Tausend toten russischen Soldaten aus, die Ukraine spricht von 16.000 gefallenen Kreml-Soldaten.

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs versuchen russische Truppen weiter, die Stadt Tschernihiw im Norden einzunehmen. Im Südosten dauerten Kämpfe um die Städte Rubischne, Sjewjerodonezk und Mariupol an. Der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Bojtschenko, berichtete von extrem schweren Kämpfen und einem rücksichtslosen Vorgehen des russischen Militärs. "Ihre Aufgabe ist einfach, die Stadt von der Erdoberfläche auszuradieren, samt Bewohnern", sagte er in einem Interview.

Weiter bestätigte der Generalstab die am Samstag gemeldete Rückeroberung des wichtigen Ortes Trostjanez bei Sumy im Nordosten des Landes. Die Russen hätten in der Stadt Waffen, Munition und Ausrüstung hinterlassen, teilte die 93. Brigade der ukrainischen Streitkräfte mit. In den besetzten Gebieten im Süden der Ukraine versuche die russische Nationalgarde den Widerstand der Bevölkerung zu ersticken, hieß es in dem Bericht aus Kiew.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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