Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:46 Türkei heißt russische Oligarchen willkommen +++
25.03.2022, 21:07 UhrRussische Oligarchen sind nach Worten des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu in der Türkei willkommen. Sie müssten sich aber an internationale Gesetze halten, wenn sie Geschäfte tätigen wollten, sagt Cavusoglu. Die Türkei hat zwar den russischen Einmarsch in die Ukraine heftig kritisiert, lehnt aber die von ihren NATO-Verbündeten verhängten Sanktionen ab. "Wenn russische Oligarchen oder Bürger die Türkei besuchen wollen, können sie das natürlich", so Cavusoglu.
+++ 20:25 Ukraine: Russische Soldaten flüchten aus Stadt bei Sumy +++
Ukrainische Soldaten vertreiben eigenen Angaben zufolge russische Truppen aus einer Stadt unweit von Sumy im Nordosten der Ukraine. Die Russen hätten in Trostjanez Waffen, Munition und Ausrüstung hinterlassen, schreiben mehrere Medien unter Berufung auf die 93. Brigade der ukrainischen Streitkräfte. Die Angaben lassen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Zuvor hatte das ukrainische Militär über Kämpfe in Trostjanez berichtet. Die Region Sumy wird seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine vor mehr als vier Wochen angegriffen.
+++ 20:15 Weißes Haus relativiert Biden-Aussage über Putin +++
"Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben, sagt US-Präsident Biden in Warschau über Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Das ist eine starke Aussage. Doch unmittelbar nach Bidens Rede bemüht sich ein ranghoher Vertreter des Weißen Hauses zu betonen, dass der Präsident mit seiner Äußerung nicht direkt zum Sturz Putins aufgerufen habe. "Die Botschaft des Präsidenten war es, dass es Putin nicht erlaubt sein darf, Macht über seine Nachbarn oder die Region zu haben. Er sprach nicht über Putins Macht in Russland oder einen Sturz der Regierung", sagt er weiter.
+++ 19:57 Russische Truppen abgezogen? Aserbaidschan wagt Vorstoß in Berg-Karabach +++
Russland wirft Aserbaidschan vor, in der umkämpften Südkaukasus-Region Berg-Karabach in den Verantwortungsbereich der von Moskau entsandten Friedenstruppen eingedrungen zu sein. Aserbaidschanische Streitkräfte hätten in dem Gebiet, auf das auch Armenien Anspruch erhebt, in den vergangenen Tagen nahe des Ortes Furuch vier Drohnenangriffe durchgeführt, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Aserbaidschan sei aufgefordert worden, seine Truppen zurückzuziehen. Die international nicht anerkannte Republik Berg-Karabach verhängt Medien zufolge vorübergehend den Kriegszustand. Mehrere Medien hatten zuletzt vermutet, dass Russland Soldaten aus Karabach abgezogen habe, um sie im Krieg in der Ukraine einzusetzen. Dies wiederum habe die Lage im Südkaukasus destabilisiert.
+++ 19:31 Biden über Putin: "Dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben" +++
Wladimir Putin sollte nach Ansicht Joe Bidens nicht länger im Amt bleiben. "Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben", sagt der US-Präsident, ohne aber den russischen Präsidenten namentlich zu erwähnen. Stellenweise bezeichnet Biden den russischen Präsidenten schlicht als "Diktator". "Ein Diktator, der ein Reich wieder aufbauen will, kann nie die Liebe der Menschen für die Freiheit auslöschen", so Biden. In der Ukraine werde Putin "nie" einen Sieg erzielen.
An die Menschen in Russland appelliert Biden, sich vom Ukraine-Krieg zu distanzieren. "Ihr, das russische Volk, seid nicht unser Feind", sagt er. Doch die russischen Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine, die Millionen Menschen in die Flucht getrieben hätten, entsprächen nicht einer großen Nation. "Das entspricht nicht dem, was Ihr seid, das ist nicht die Zukunft, die Ihr für eure Familie verdient", so Biden. "Dieser Krieg ist eurer nicht würdig."
+++ 19:13 Türkei sprengt Seemine - vor ukrainischer Küste losgerissen +++
Das türkische Militär bringt nach eigenen Angaben eine vor der Schwarzmeerküste von Istanbul treibende Seemine kontrolliert zur Explosion. Verteidigungsminister Hulusi Akar sagt, es habe sich um eine Mine älteren Typs gehandelt. Er sei deswegen im Kontakt mit russischen und ukrainischen Behörden. Russland hatte am Montag erklärt, vor der ukrainischen Küste hätten sich Minen von Befestigungsseilen gelöst und seien weggetrieben.
+++ 18:52 Tschechien fliegt 18 Monate altes Mädchen aus Ukraine aus +++
Mit Hilfe der tschechischen Armee wird ein Kleinkind mit schweren Verbrennungen aus der Ukraine nach Prag geflogen. Ein Flugzeug bringt das 18 Monate alte Mädchen vom nächstgelegenen polnischen Flughafen in Rzeszow in die tschechische Hauptstadt, wie das tschechische Innenministerium mitteilt. Dort soll das Kind, das Verbrennungen an 60 Prozent seines Körpers erlitten hat, in einer Spezialklinik für Brandopfer behandelt werden. Es wird von seiner Mutter begleitet.
+++ 18:34 Biden zum Ukraine-Krieg: "Wladimir Putin ist schuld" +++
US-Präsident Joe Biden gibt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die Schuld am Krieg in der Ukraine. "Wladimir Putin ist schuld. Ausrufezeichen!", sagte Biden bei einer Rede in Warschau. "Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis. Sie hat sich nie darum bemüht, Russland aufzulösen oder zu zerstören", sagt der US-Präsident. Die NATO habe daran gearbeitet, Putin aufzuhalten. Russland jedoch sei an allen Verhandlungen desinteressiert gewesen. "Es kamen nur Lügen, wie aus einem Automaten." Nichts begründe Russlands Entscheidung für den Krieg, so Biden. Erneut betonte er die Verpflichtung der USA zum Beistand im Rahmen der NATO: "Wir verteidigen jeden Zoll des NATO-Gebiets mit unserer kollektiven Macht." Den Menschen in der Ukraine sichert Biden die Unterstützung der Vereinigten Staaten zu. "Wir halten zu Euch", sagt er.
+++ 18:01 Abtrünnige Region Südossetien schickt Soldaten in Ukraine +++
Die abtrünnige georgische Region Südossetien sendet nach eigenen Angaben Truppen zur Unterstützung ihres Verbündeten Russland in die Ukraine. "Unsere Jungs werden ihre militärische Pflicht mit stolz erhobener Fahne erfüllen", erklärt Machthaber Anatoli Bibilow bei Telegram. Nach seinen Worten "brennen" die Soldaten für den Einsatz. "Sie verstehen genau, dass sie Russland verteidigen werden, dass sie auch Ossetien verteidigen werden", so Bibilow. Im Jahr 2008 hatten sich Russland und Georgien einen kurzen, aber verlustreichen Krieg um Südossetien geliefert. Nach der militärischen Auseinandersetzung erkannte Russland Südossetien und die Separatistenregion Abchasien als unabhängige Kleinstaaten an und stationierte dort Soldaten.
+++ 17:49 Kiew: Bisher fast 60 Gotteshäuser durch russischen Beschuss zerstört +++
Fast 60 Kirchen und Gotteshäuser anderer Religionen in der Ukraine sind nach Kiewer Zählung bislang durch den russischen Angriffskrieg zerstört oder beschädigt worden. Bis Freitag zählte die für Kirchenfragen zuständige Behörde 59 religiöse Stätten, die beschossen wurden. Einen Überblick gibt es hier. Die weitaus meisten getroffenen Objekte seien orthodoxe Kirchen. Schwere Verluste erlitt demnach vor allem die Ukrainische-Orthodoxe Kirche, die zum Moskauer Patriarchat gehört und im Osten des Landes besonders stark vertreten ist. So wurde das Erzkloster Mariä-Entschlafung in Swjatohirsk teilweise zerstört, das zu den heiligsten Klöstern der russischen Orthodoxie gehört.
+++ 17:26 Kreml reagiert auf Bidens "Schlächter"-Kommentar +++
Die neuen Kommentare von US-Präsident Joe Biden über seinen russischen Counterpart Wladimir Putin erschweren laut dem Kreml diplomatische Annäherungen. Dadurch würden die Aussichten auf bessere Beziehungen geschmälert, zitiert die Nachrichtenagentur Tass einen Kreml-Sprecher. Zuvor hatte Biden bei seinem Besuch in Polen Putin wegen der russischen Invasion in die Ukraine als "Schlächter" bezeichnet und daran gezweifelt, dass Russland in dem Krieg einen Strategiewechsel vollzogen hat.
+++ 17:10 Bürgermeister von Tschernihiw beklagt Zerstörungen +++
Der Bürgermeister der nordukrainischen Stadt Tschernihiw beklagt große Zerstörungen durch russische Truppen. "Die Stadt ist komplett verwüstet", sagt Wladyslaw Atroschenko. In den vergangenen Wochen seien in der Stadt, die nahe der russischen und der belarussischen Grenze liegt, mehr als 200 Zivilisten getötet worden. Von den mehr als 285.000 Einwohnern, die Tschernihiw vor dem Krieg zählte, sei demnach mittlerweile nicht einmal mehr die Hälfte übrig. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der Bürgermeister beschreibt aber eine katastrophale humanitäre Lage in seiner Stadt. Russische Soldaten hätten eine Brücke zerstört, die in Richtung Kiew führt. Nun sei es nicht mehr möglich, Fluchtkorridore für Zivilisten einzurichten. Auch die Stromversorgung funktioniere nicht mehr.
+++ 16:53 Holocaust-Mahnmal bei Charkiw beschädigt +++
Am Stadtrand von Charkiw wird laut örtlichen Medien durch russischen Beschuss ein Holocaust-Mahnmal beschädigt. An dem Denkmal in Form eines siebenarmigen Leuchters fehlten zwei Arme, berichtet das Portal "KharkivToday". Es gib keine Angaben, wann das Mahnmal getroffen wurde. Die Gedenkstätte Drobizkij Jar erinnert an 16.000 bis 20.000 Juden und sowjetische Gefangene, die dort 1941/42 von der deutschen Besatzung ermordet wurden. In der zweitgrößten Stadt der Ukraine war vergangene Woche der 96-jährige Holocaust-Überlebende Boris Romantschenko bei einem Bombenangriff getötet worden.
+++ 16:20 Raketenangriff in Lwiw - Einschlag neben Fernsehturm +++
Im westukrainischen Lwiw gibt es mehrere Explosionen. Es habe einen Einschlag neben dem Fernseh- und Kommunikationsturm der Stadt gegeben, berichtet ntv-Reporter Thomas Präkelt vor Ort unter Berufung auf lokale Medien. Drei Raketen sind demnach eingeschlagen, zwei abgefangen worden. Eine offizielle Bestätigung über die Ziele des Angriffs steht noch aus. Auch andere Journalisten berichten über den Angriff. Demnach könnte das Öldepot getroffen worden sein. In Videos in sozialen Netzwerken ist schwarzer Rauch über der Stadt zu sehen.
+++ 16:11 Biden nennt Putin einen "Schlächter" +++
US-Präsident Joe Biden bezeichnet den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf die russische Invasion in der Ukraine als "Schlächter". Bei einem Treffen mit geflüchteten Ukrainern im Warschauer Nationalstadion fragt ein Journalist Biden, was er angesichts des Schicksals der Flüchtlinge von Putin halte. Bidens Antwort fällt äußert knapp aus: "He's a butcher" (Er ist ein Schlächter). Zurückhaltend äußert sich Biden bezüglich jüngster Vermutungen, Russland könne im Ukraine-Krieg einen Strategiewechsel eingeschlagen haben. Er sei sich dessen nicht sicher. Zuletzt gab es Hinweise darauf, dass Russland den Militäreinsatz in der Ukraine weg von der Hauptstadt Kiew in den Donbass im Osten des Landes verlegt.
+++ 16:03 Russland führt Manöver in Kaliningrad und auf Kurilen durch +++
Russland führt in seiner westlichen Exklave Kaliningrad erneut ein Manöver durch. Es habe militärische Übungen mit Boden-Luft-Raketen des Typs S-400 gegeben, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Baltische Flotte. Demnach werden auch Su-27-Kampfjets eingesetzt.
Zudem führt Russland ein Manöver auf von Japan beanspruchten Inseln des Kurilen-Archipels durch, wie japanische Medien berichten. Nachdem sich Japan den Sanktionen wegen der Ukraine-Invasion angeschlossen hatte, zog sich Russland kürzlich aus den Verhandlungen mit der Regierung in Tokio über einen Friedensvertrag zur offiziellen Beendigung des Zweiten Weltkriegs zurück.
+++ 15:52 Russische Truppen versuchen, ins Stadtzentrum von Mariupol vorzudringen +++
Um die Hafenstadt Mariupol wird nach ukrainischen und russischen Angaben weiter heftig gekämpft. Die russische Armee beschieße aus der Luft und mit Artillerie zivile und militärische Objekte, teilt der ukrainische Generalstab in seinem Bericht vom Samstagmittag mit. Am Boden versuchten russische Kräfte, in das Stadtzentrum vorzudringen. Auch der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch spricht von Straßenkämpfen in Mariupol. Von russischer Seite veröffentlicht das Oberhaupt der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, Videos über den angeblichen Einsatz seiner Kämpfer in Mariupol. Die strategisch wichtige Industrie- und Hafenstadt ist der einzige Abschnitt am Asowschen Meer, den Russland noch nicht kontrolliert.
+++ 15:44 Baerbock rechtfertigt Waffenlieferungen +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock rechtfertigt angesichts des russischen Angriffskriegs Waffenlieferungen an die Ukraine. "Wenn die Welt sich wandelt, muss die Politik sich wandeln", sagt die Grünen-Politikerin in Cottbus als Rednerin auf einem Grünen-Landesparteitag. "Wir unterstützen die Ukrainerinnen und Ukrainer, dass sie sich selbst verteidigen können und dass sie für ihre Sicherheit und ihren Frieden kämpfen können." Putins völkerrechtswidrige Aggression sei nicht nur ein Angriff auf die Souveränität der Ukraine und auf 40 Millionen Ukrainer, sondern auch ein Angriff auf die europäische Friedensordnung, mahnt Baerbock. Dennoch könne man nicht direkt in den Krieg eingreifen, weil dies Nachbarstaaten der Ukraine gefährden würde, die Mitglieder der NATO seien.

"Es ist wichtig, dass wir diesen Krieg auf das Schärfste verurteilen und klar und deutlich benennen, wer diesen Krieg beenden kann - und das ist der russische Präsident", sagt Baerbock.
(Foto: dpa)
+++ 15:22 Niedersachsen geht gegen pro-russisches "Z"-Symbol vor +++
Niedersachsen geht gegen das "Z"-Symbol vor, das Zeichen für die Unterstützung der russischen Armee im Ukraine-Krieg. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius erklärt, wer durch das "Z"-Symbol öffentlich Zustimmung zum Angriffskrieg von Russlands Staatschef Wladimir Putin auf die Ukraine zum Ausdruck bringe, der müsse in Niedersachsen mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. "Es ist mir absolut unverständlich, wie das stilisierte 'Z' sogar bei uns dafür genutzt werden kann, um diese Verbrechen gutzuheißen", sagt der SPD-Politiker. Das Innenministerium wies die Polizei an, dass die öffentliche Verwendung des Symbols auf Demonstrationen und die öffentliche Verbreitung Straftaten darstellen können. Grundlage ist Paragraf 140 Nummer zwei des Strafgesetzbuches: Demnach wird ein Verhalten unter Strafe gestellt, das öffentlich zur Schau getragene Billigung von Angriffskriegen zu verstehen und geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören. Möglich sind bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe.
+++ 14:53 Biden nennt Bündnisfall-Artikel der NATO "heilige Verpflichtung" +++
US-Präsident Joe Biden betont bei seinem Polen-Besuch die Entschlossenheit seines Landes, den NATO-Partnern im Falle eines Angriffs militärisch zur Seite zu stehen. Artikel 5 des NATO-Vertrages über den Bündnisfall sei für die USA "eine heilige Verpflichtung", sagt er bei einem Treffen mit dem polnischen Staatschef Andrzej Duda in Warschau. "Sie können sich darauf verlassen ... für Ihre Freiheit und die unsrige."
+++ 14:37 Kreml will im Ukraine-Krieg keine Reservisten einsetzen +++
Das russische Verteidigungsministerium bekräftigt, im Ukraine-Krieg keine Reservisten einsetzen zu wollen. "Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation zieht keine Reservisten ein und plant auch nicht, Reservisten in die Militärstationen einzuberufen", erklärt ein Ministeriumssprecher. Anrufe, die russische Männer in den vergangenen Tagen angeblich von der russischen Armee erhalten hätten, seien "gefälscht". In den vergangenen Tagen hätten russische Männer Telefonanrufe erhalten, in denen ihnen eine "aufgezeichnete Stimme" mitgeteilt habe, dass sie vom Militär einberufen würden. Diese Anrufe seien allesamt gefälscht und "von ukrainischem Territorium aus getätigt worden", erklärt der Ministeriumssprecher. Es handele sich um eine "Provokation" durch die Ukraine.
+++ 14:24 Moskauer Börse lässt Handel mit allen russischen Aktien wieder zu +++
Gut einen Monat nach Beginn des Angriffskriegs von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine erlaubt die Moskauer Börse kommende Woche erstmals wieder den Handel mit Aktien aller russischen Unternehmen. Für diesen Montag sei ein verkürzter Handelstag von 9.50 bis 13.50 Uhr angesetzt, teilt die russische Zentralbank mit. Leerverkäufe seien weiter verboten. Die Kurse waren mit Kriegsbeginn am 24. Februar flächendeckend abgestürzt. Erst am vergangenen Donnerstag nahm die Börse den Handel mit 33 ausgewählten Papieren wieder auf.
+++ 14:11 Lambrecht: Auch Kraftstoff an Ukraine geliefert +++
Deutschland hat der Ukraine nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nicht nur Waffen, sondern auch große Mengen Treibstoff geliefert. Diesen habe man in Polen gekauft, sagt die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Insgesamt gilt: Wir liefern, und wir liefern konsequent." Die Ungeduld der Ukraine könne sie aber nachvollziehen.
+++ 13:46 Russische Armee nimmt Kleinstadt Slawutytsch ein +++
Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben die Kontrolle über die Kleinstadt Slawutytsch übernommen. Dort lebt demnach das Personal, das in der Atomruine Tschernobyl arbeitet. Russische Soldaten seien in die Stadt eingedrungen, hätten das städtische Krankenhaus besetzt und den Bürgermeister gefangen genommen, heißt es. Aus Protest seien die Einwohner auf die Straßen gegangen. Die 25.000-Einwohner-Stadt war 1986 nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl gegründet worden. Die Atomruine hatten russische Streitkräfte bereits am 24. Februar, dem ersten Tag ihres Angriffs, besetzt.
+++ 13:31 Bericht: Deutsche Panzerabwehrwaffen übergeben +++
Ein Teil der Panzerabwehrwaffen, die die Ukraine selbst bei deutschen Rüstungsunternehmen bestellt hat, ist einem Bericht zufolge bereits im Kriegsgebiet angekommen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Demnach handelt es sich um 2650 von insgesamt 5100 Waffen vom Typ RGW 90. Die übrigen Exemplare wolle Hersteller Dynamit Nobel Defence (DND) aus dem nordrhein-westfälischen Burbach in wöchentlichen Tranchen bis Ende Mai ausliefern, heißt es. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk bedankte sich in der Zeitung für die schnelle Genehmigung der Ausfuhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hätten "schnell und unbürokratisch gehandelt. Hut ab!"
+++ 13:04 Ukraine bietet Speicher für europäische Gasreserve an +++
Die Ukraine bietet ihre Erdgasspeicher zur Einlagerung einer strategischen europäischen Energiereserve an. Sein Land habe die größten unterirdischen Speicheranlagen in Europa, schreibt der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko auf Facebook. "Trotz der umfassenden militärischen Aggression Russlands ist die Ukraine weiterhin ein starker und zuverlässiger Partner Europas in Sachen Energiesicherheit." Er begrüße, dass die Europäische Union sich von russischen Gaslieferungen lösen und gemeinsam bei anderen Anbietern kaufen wolle, erklärt Haluschtschenko weiter. Die Ukraine könne mit ihren Speichern zu diesem Solidaritäts- und Ausgleichsmechanismus beitragen.
+++ 12:39 Russlands Verteidigungsminister spricht erstmals seit zwei Wochen öffentlich +++
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu ist erstmals seit mehr als zwei Wochen wieder öffentlich mit Äußerungen in Erscheinung getreten. Sein Ministerium veröffentlichte ein Video, in dem Schoigu eine Sitzung zum Verteidigungsetat leitet und über Waffenlieferungen spricht. Die Aufnahme ist allerdings nicht datiert. Es kann nicht nachvollzogen werden, von wann sie stammt. Der 66-jährige Verteidigungsminister tritt normalerweise regelmäßig im russischen Staatsfernsehen auf. Seit dem 11. März hatte er keine öffentlichen Termine mehr wahrgenommen. Daher wurde unter anderem spekuliert, er könnte unter gesundheitlichen Problemen leiden.
+++ 12:13 Regierung weiß von 259.980 Ukraine-Flüchtlingen +++
Seit Beginn des russischen Angriffs vor rund einem Monat hat die Bundespolizei bisher 259.980 Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland erfasst. Das teilt das Bundesinnenministerium auf Twitter mit. Die tatsächliche Zahl der Geflüchteten ist unbekannt, weil es keine flächendeckenden Grenzkontrollen gibt - sie dürfte deutlich höher liegen. Nicht erfasst wird außerdem, wie viele der Menschen von Deutschland aus weiterreisen in anderen Staaten.
+++ 11:52 Biden trifft ukrainische Minister in Polen +++
US-Präsident Joe Biden trifft im Rahmen seines Polen-Besuchs auch den Außen- und den Verteidigungsminister der Ukraine. Dmytro Kuleba und Oleksij Resnikow sind eigentlich mit ihren US-Kollegen Antony Blinken und Lloyd Austin verabredet. Biden werde zu diesem Treffen dazustoßen, meldet das Weiße Haus. Es ist das erste persönliche Treffen des US-Präsidenten mit hochrangigen Vertretern der Regierung in Kiew seit Beginn des Kriegs vor mehr als einem Monat.
+++ 11:34 London: Russland bombardiert wahllos Städte +++
Russland lässt nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums mit seinen Angriffen auf große ukrainische Städte wie Charkiw, Tschernihiw und Mariupol nicht nach. Dabei verlassen sich die russischen Streitkräfte vor allem "auf den wahllosen Einsatz von Luft- und Artellierbombardierungen, um zu versuchen, die Verteidigungskräfte zu demoralisieren", wie das Ministerium unter Berufung auf Geheimdienstinformationen auf Twitter mitteilt. Es sei wahrscheinlich, dass Moskau auf diese Weise "seine eigenen bereits beträchtlichen Verluste auf Kosten weiterer ziviler Opfer begrenzen" wolle.
+++ 11:22 Chodorkowski: "Papier viermal so viel wert wie Rubel" +++
Der Putin-Gegner und frühere Oligarch Michail Chodorkowski analysiert die wirtschaftliche Situation in Russland mit einem Vergleich: "Im Laden kostet eine Packung mit 500 Blatt DIN-A4-Papier 2000 Rubel", schreibt der 58-Jährige auf Twitter. "Ein Blatt Papier ist also nicht nur viermal so viel wert wie ein Rubel, sondern auch mehr als eine Aktie der Sberbank an der Londoner Börse. Das heißt, zu behaupten, dass Putin Rubel und russische Aktien in Papier verwandelt hat, ist eine Beleidung für das Papier."
+++ 11:06 Ukraine hofft auf zehn Fluchtkorridore +++
Die Ukraine hofft darauf, dass im Tagesverlauf zehn Fluchtkorridore für Zivilisten in umkämpften Städten eingerichtet werden können. Auf diese Zahl an humanitären Korridoren habe man sich verständigt, teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk im ukrainischen Fernsehen mit. Zivilisten in der besonders unter russischem Beschuss liegenden Hafenstadt Mariupol müssten mit Privatautos flüchten. Denn die russischen Streitkräfte ließen keine Busse zur Evakuierung in die eingekesselte Stadt im Südosten des Landes. Russland und die Ukraine haben sich in den vergangenen Kriegswochen immer wieder gegenseitig die Schuld am Scheitern von Fluchtkorridoren gegeben. Die Angaben beider Seiten können nicht unabhängig überprüft werden.
+++ 10:43 Russland: Raketen zerstören ukrainisches Rüstungs-Arsenal +++
Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Raketenangriff in der Ukraine erneut ein Arsenal mit Waffen und Militärtechnik zerstört. Vier Raketen vom Typ "Kaliber" seien von einem Kriegsschiff im Schwarzen Meer abgefeuert und in dem Depot in der Nähe der Großstadt Schytomyr eingeschlagen. Die wichtige Industriestadt Schytomyr liegt rund ein 120 Kilometer westlich von Kiew. Insgesamt seien innerhalb von 24 Stunden 117 militärische Objekte zerstört worden, darunter sechs Kommandostellen und drei Kampfflugzeuge, teilt Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, mit. Diese Angaben können nicht überprüft werden.
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+++ 10:24 Selenskyj: Russische Truppen sprengen Agrarausrüstung +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj warnte bei der Konferenz in Doha außerdem vor weiteren Problemen mit der globalen Lebensmittelversorgung. Russische Truppen besetzten ukrainische Felder und "sprengen unsere Agrarausrüstung in die Luft", sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft. Kein Land könne vor Preisschocks bei Lebensmitteln sicher sein. Die Ukraine gehört zu den größten Getreideproduzenten weltweit.
+++ 10:07 Selenskyj fordert von Öl- und Gasnationen erhöhte Produktion +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert große Energienationen auf, als Reaktion auf die russische Invasion in seinem Land ihre Fördermengen zu erhöhen. Dann könne Russland seine Öl- und Gasvorkommen nicht "als Waffe einsetzen, um die Welt zu erpressen", sagte Selenskyj in einer Videoansprache auf der Politikkonferenz Doha Forum. Länder wie Konferenzgastgeber Katar könnten einen Beitrag leisten, um die Energieversorgung in Europa zu stabilisieren. "Die Zukunft Europas hängt von ihren Anstrengungen ab."
+++ 09:45 Keine Ersatzteile: Russische Airline legt 16 Maschinen still +++
Die russische Billigairline Pobeda muss aufgrund der westlichen Sanktionen einen Teil ihrer Flotte stilllegen. Pobeda verkleinere seine Flotte von 41 auf 25 Maschinen, berichtet Journalist Kevin Rothrock vom russischen Exilmedium Medusa unter Berufung auf ein Schreiben der Airline. "Sie hoffen, dass ihre Ersatzteile bis zum Jahresende reichen." Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wurde auch die russische Luftfahrt mit schweren Sanktionen belegt. Unter anderem mussten westliche Luftfahrunternehmen wie die Flugzeugbauer Boeing und Airbus die Wartung russischer Maschinen und die Lieferung von Ersatzteilen einstellen.
+++ 09:06 Gazprom liefert Gas "wie bestellt" +++
Der russische Gasriese Gazprom liefert nach eigenen Angaben weiterhin "wie bestellt" Gas durch die Ukraine nach Europa. Die bestellte Liefermenge europäischer Kunden belaufe sich am Samstag auf 109,5 Millionen Kubikmeter nach 105,1 Millionen Kubikmeter am Freitag, teilt der staatlich kontrollierte Konzern mit.
+++ 08:33 Ukraine: 136 Kinder getötet +++
In der Ukraine sind seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als einem Monat nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft bislang 136 Kinder getötet worden. 199 Kinder seien verletzt worden, teilt die Behörde auf Telegram mit. Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen.
+++ 08:05 Putin unterschreibt weiteres Gesetz gegen "Falschnachrichten" +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein weiteres Gesetz gegen die Verbreitung angeblicher Falschnachrichten in Kraft Gesetz. Ab sofort drohen Geld- oder Haftstrafen demnach nicht nur wegen "Fake News" über die russischen Streitkräfte, sondern auch über die Arbeit russischer Staatsorgane im Ausland, wie Medien in Moskau berichten. Das betrifft etwa die Arbeit von Behörden, Botschaften oder Handelsvertretungen, über deren Arbeit im Ausland aus Sicht des Kreml falsche Informationen verbreitet werden könnten. Der Kreml hat das von Putin unterzeichnete Gesetz am späten Abend unterzeichnet. Bei Verstößen drohen demnach bis zu drei Jahre Haft.
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+++ 07:36 USA: Russland schickt Truppen aus Georgien in Ukraine +++
Russland zieht anscheinend neue Truppen zusammen, um die "Befreiung" des Donbass im Osten der Ukraine vorzubereiten. In einem Hintergrundgespräch mit Journalisten erklärte ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums, dass das russische Militär Truppen aus dem nahe gelegenen Georgien abziehe, um den Einsatz in der Ukraine zu unterstützen. "Wir sehen Bewegung", sagt der Pentagon-Vertreter. Man könne aber nicht einschätzen, um wie viele Truppen es sich handele und wo genau in der Ukraine sie eingesetzt werden sollten. Ähnlich wie die Ukraine möchte auch Georgien der EU und der NATO beitreten. Auch diese Annäherung ist Russland ein Dorn im Auge. 2008 gipfelten die Spannungen in einem kurzen Krieg. Seitdem sind russische Truppen in den georgischen Regionen Abchasien und Südossetien stationiert.
+++ 07:10 Röttgen: "Deutsche Energie-Position wird keinen Bestand haben" +++
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen erwartet mit Blick auf internationale Forderungen nach einem Embargo russischer Energielieferungen einen baldigen Kurswechsel der Bundesregierung. "Die deutsche Position, weiter Gas und Öl aus Russland zu kaufen, wird keinen Bestand haben", sagt Röttgen in der "Augsburger Allgemeinen". "Es wird mehr und mehr Tote und Flüchtende geben. Wie soll Deutschland dann noch erklären, dass nicht alles getan wird, um das zu beenden?" Irgendwann werde die Bundesregierung umfallen, betont der CDU-Politiker. "Und dann wird man zurecht die Frage stellen, warum sie das nicht schon Wochen vorher getan hat, um den Krieg schneller zu beenden." Die Bundesregierung will erst in zwei Jahren auf russische Gaslieferungen verzichten, weil sie wirtschaftliche Verwerfungen bei einem Sofortverzicht fürchtet.
+++ 06:38 Ukraine: Drei Flugzeuge und fünf Marschflugkörper zerstört +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben bei einem Angriff auf das ukrainische Luftwaffenhauptquartier in Winnyzja größere Verluste erlitten. Man habe drei Flugzeuge und fünf Marschflugkörper der Besatzer zerstört, teilt das Kommando der ukrainischen Luftwaffe auf Facebook mit. Es gebe zudem Informationen, dass Russland bei dem Angriff drei Drohnen und einen Hubschrauber verloren habe. Dennoch trugen einige Gebäude "erhebliche Schäden" davon.
+++ 06:13 WHO: Mehr als 70 Angriffe auf Krankenhäuser +++
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nehmen die Angriffe auf medizinische Einrichtungen und medizinisches Personal in der Ukraine stetig zu. Den Angaben zufolge gab es bereits mehr als 70 Angriffe auf Kliniken, Krankenwägen und medizinisches Personal. Die jüngste Attacke soll demnach ein gerade erst renoviertes Krankenhaus in Isjum im Bereich der Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine getroffen haben. Nach Angaben der ukrainischen Regierung ist es von russischen Raketen zerstört worden.
+++ 05:40 Ukraine-Krieg bremst Frankreichs Kohleausstieg aus +++
Eigentlich war der Kohleausstieg in Frankreich längst besiegelt, Ende März sollte das bis auf ein Reservekraftwerk letzte Kohlekraftwerk in Saint-Avold bei Saarbrücken vom Netz gehen. Rechtzeitig vor der Präsidentschaftswahl im April wäre damit der Abschied von der im Atomland Frankreich ohnehin kaum mehr relevanten und klimaschädlichen Kohleverstromung vollzogen. Doch seit einigen Wochen läuft das Kraftwerk per Sondergenehmigung auf Hochtouren, 90.000 Tonnen noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs importierte Kohle aus Russland werden Tag und Nacht verfeuert. Ob das Kraftwerk wirklich am kommenden Donnerstag schließt, steht plötzlich infrage. Es gehe um eine Neubewertung der Situation, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums.
+++ 05:16 Lambrecht verteidigt Geheimhaltung von Waffenlieferungen +++
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht weist den Vorwurf schleppender deutscher Waffenlieferungen an die Ukraine zurück. "Wir überprüfen kontinuierlich, was geht. Aber ich bin auch dafür verantwortlich, dass die Bundeswehr dadurch nicht geschwächt wird und ihre Einsatzbereitschaft gewährleistet bleibt", sagt Lambrecht dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Deshalb würden alle Möglichkeiten genutzt, abgegebene Waffen zügig zu ersetzen. Die Verteidigungsministerin wirbt zudem um Verständnis dafür, dass Deutschland nicht genau veröffentlicht, wann was geliefert wird. "Die Entscheidungen darüber werden im Bundessicherheitsrat getroffen und diese Entscheidungen sind geheim", erklärte Lambrecht. "Deshalb werde ich nichts dazu sagen, was wann wohin geliefert wird." Jede Lieferung könne von russischer Seite ausgespäht und zur Zielscheibe werden.
+++ 04:46 Großbritannien verhängt weitere Sanktionen gegen Russen +++
Die britische Regierung belegt weitere 65 Einzelpersonen und Unternehmen in Russland im Zusammenhang mit der russischen Invasion in die Ukraine mit Sanktionen. Darunter sei auch das russische Rüstungsunternehmen Kronstadt als Produzent der bewaffneten Orion-Drohne und anderer unbemannter Luftfahrzeuge, heißt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums.
+++ 04:15 Selenskyj: Kreml gibt "Unsummen für Lügen " aus +++
Die russische Führung hat nach Meinung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zig Milliarden Dollar für Propaganda ausgegeben. "Sie wissen alle sehr genau, welch ein gewaltiges staatliches Propagandasystem Russland aufgebaut hat", sagt Selenskyj in einer Videobotschaft. "Vermutlich hat noch niemand auf der Welt solche Unsummen für Lügen ausgegeben." Allerdings habe Moskau dabei nicht berücksichtigt, dass damit ein Ergebnis nicht garantiert sei. "Wo der Weg der Lüge mit Geld gepflastert werden muss, dort ist das Ergebnis nicht gesichert", sagte Selenskyj. "Der Weg der Wahrheit ist schwierig, aber die Wahrheit ebnet sich ihren Weg selbst." Russland hat etwa wochenlang bis zu Beginn der Offensive in die Ukraine jegliche Angriffsabsichten kategorisch dementiert. Vor der eigenen Öffentlichkeit wird der Krieg lediglich als "Spezialoperation" deklariert.
+++ 03:42 Ukrainischer Regierungschef bittet Bürgermeister weltweit um Hilfe +++
Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal bittet alle Bürgermeister weltweit um humanitäre Hilfe für die Bevölkerung seines Landes Gleichzeitig appelliert an alle internationalen Partner, den späteren Wiederaufbau seines Landes zu unterstützen. "Ich wende mich (mit dieser Bitte) nicht nur an die befreundeten Regierungen, sondern auch an die Bürgermeister europäischer und anderer Städte in der Welt", sagt er. "Zur Zeit zerstört Russland unsere Städte und Dörfer, wie es die Nazis vor 80 Jahren taten." "Wir appellieren an Sie: Erneuern Sie die Tradition der Partnerstädte", sagte Schmyhal.
+++ 03:07 Ukraine profitiert von Spionen in russischer Armee +++
Die russische Armee ist nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsgeheimdienstes GUR durchsetzt von Informanten und hat sich verschiedene "Fehleinschätzungen" geleistet. Eine "sehr große Anzahl von Menschen" sei mobilisiert worden, um hinter den russischen Linien einen Guerillakrieg zu führen, sagt GUR-Chef Kyrylo Budanow der US-Publikation "The Nation". Die ukrainischen Streitkräfte hätten außerdem von "Fehleinschätzungen" der Russen profitiert. Die Situation sei dennoch weiterhin "sehr schwierig". "Wir haben große russische Streitkräfte auf unserem Territorium, und sie haben die ukrainischen Städte eingekesselt", sagte Budanow. "Was die Aussichten auf Frieden angeht, so bleiben sie trotz der Verhandlungen vage und unvorhersehbar."
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+++ 02:41 Großbritannien spendet zwei Millionen für umzingelte Ukrainer +++
Großbritannien finanziert Lebensmittel für zwei Millionen Pfund für die Bewohner eingeschlossener ukrainischer Städte. "Der Bedarf vor Ort in der Ukraine ist groß. Viele Menschen verharren in den eingekesselten Gebieten in Kellern ohne Zugang zu Lebensmitteln oder Wasser", sagt Alice Hooper, die Beraterin für humanitäre Hilfe des britischen Außenministeriums, in einer Erklärung. 25 Lkw-Ladungen mit getrockneten Lebensmitteln, Konserven und Wasser sollen von Lagerhäusern in Polen und der Slowakei zu den am stärksten gefährdeten ukrainischen Städten transportiert werden.
+++ 02:28 Behörde wirft Putin Diebstahl Hunderter Flugzeuge vor +++
Seit Inkrafttreten der westlichen Sanktionen hat Russland nach Angaben europäischer Luftfahrtbehörden mehrere hundert Linienflugzeuge "gestohlen". Den Leasingfirmen entstünden dadurch Schäden in Milliardenhöhe, hieß es bei einer Videokonferenz von Eurocontrol, der europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt. Laut den nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verhängten EU-Sanktionen haben Russlands Luftfahrtunternehmen bis Montag Zeit für die Rückgabe geleaster Maschinen.
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+++ 02:08 USA wollen neue Sanktionen gegen Russland verhängen +++
Die US-Regierung bereitet einem Medienbericht zufolge Sanktionen gegen russische Unternehmen vor, die Waren und Dienstleistungen für Moskaus Militär und Geheimdienste liefern. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf US-Beamte. Die meisten dieser Unternehmen, darunter Serniya Engineering und der Ausrüstungshersteller Sertal, seien zuvor auf eine US-Liste gesetzt worden, die den Export sensibler Technologien an diese Unternehmen verbiete. Die Sanktionen des US-Finanzministeriums könnten in der nächsten Woche angekündigt werden, so das Blatt. Das Finanzministerium lehnte eine Stellungnahme ab.
+++ 01:42 Energiewirtschaft: Russische Steinkohle in einigen Monaten ersetzbar +++
Die deutsche Energiewirtschaft zeigt sich auf der Suche nach Alternativen zu Importen russischer Steinkohle optimistisch. "Eine vollständige Umstellung der Lieferketten für die Steinkohle-Versorgung der Kraftwerke in Deutschland ist nicht einfach, aber innerhalb der nächsten Monate möglich", sagt Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Betreiber von Steinkohlekraftwerken seien hierzu im Gespräch mit anderen Lieferländern.
+++ 01:08 Erste ukrainische Flüchtlinge aus Moldau kommen in Frankfurt an +++
Die ersten ukrainischen Flüchtlinge aus Moldau kommen nach Deutschland. Ein Flugzeug mit 134 Flüchtlingen landet am Abend in Frankfurt. Außenministerin Annalena Baerbock hat der moldauischen Regierung zugesagt, in einem ersten Schritt 2500 ukrainische Flüchtlinge aus Moldau auszufliegen. Das kleine Nachbarland der Ukraine ist besonders von der Flüchtlingskrise betroffen.
+++ 00:39 Polen fordert Deutschlands Verzicht auf russisches Gas +++
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki erklärt, Länder wie Deutschland müssten stärker dazu gedrängt werden, auf Öl und Gas aus Russland zu verzichten. Er kündigt an, Polen werde in der kommenden Woche einen Plan vorstellen, wie sich das Land von den Importen aus Russland lösen werde.
+++ 00:02 Macron stellt sich gegen Rubel-Zahlung für russisches Gas +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärt, es gebe keinen Grund, der russischen Forderung nachzukommen, für Energielieferungen in Rubel zu zahlen. Aus den Vertragstexten gehe hervor, dass es untersagt sei, Zahlungen in Rubel zu verlangen. Russland wolle mit Rubel-Zahlungen Sanktionen des Westens umgehen.
+++ 22:34 Ukraine traut Russen weiterhin Großangriff auf Kiew zu +++
Das ukrainische Militär hält einen großangelegten Angriff russischer Truppen auf Kiew immer noch für möglich. Dazu ziehe der Gegner weiterhin starke Kräfte zusammen, sagt Ukraines Heeres-Stabschef Olexander Grusewitsch. Zudem würden nach Erkenntnissen der Aufklärung in der Kaukasus-Republik Dagestan spezielle Einheiten für diesen Einsatz vorbereitet. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Zuletzt war es ukrainischen Truppen gelungen, in der Umgebung von Kiew mehrere Stellungen und Ortschaften zurückzuerobern.
+++ 22:57 Aus umkämpften Städten können 7331 Menschen fliehen +++
Insgesamt 7331 Menschen können am heutigen Freitag nach ukrainischen Angaben über Fluchtkorridore umkämpfte Städte verlassen. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk erklärt, 2800 Menschen seien mit selbst organisierten Fahrten aus Mariupol entkommen, das unter besonders heftigen Beschuss liegt.
+++ 22:24 Behörden: Vier Tote nach Klinik-Beschuss in Charkiw +++
Beim Beschuss einer Klinik in der ostukrainischen Stadt Charkiw werden nach Angaben der Polizei vier Menschen getötet. Am Morgen wird die Klinik von Raketen getroffen. Sie habe als Zentrum für humanitäre Hilfe gedient, eine militärische Einrichtung gebe es nicht in der Nähe, teilt die Polizei in den sozialen Medien mit. Sieben Menschen werden verletzt, vier von ihnen sterben. Russland erklärt wiederholt, es würden nur Einrichtungen des ukrainischen Militärs angegriffen und keine zivilen Ziele.
+++ 22:10 Macron plant "humanitären Einsatz" für Mariupol +++
Frankreich plant mit der Türkei und Griechenland eine gemeinsame Initiative, um kurzfristig Menschen aus der schwer umkämpften ostukrainischen Hafenstadt Mariupol zu evakuieren. Die drei Länder wollen einen "humanitären Einsatz starten, um all jene zu evakuieren, die Mariupol verlassen wollen", kündigt Präsident Emmanuel Macron am Abend nach dem EU-Gipfel in Brüssel an. Es gebe bereits konkrete Gespräche mit dem Bürgermeister von Mariupol sowie eine Abstimmung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Eine Absprache sei auch mit Russland erforderlich, dessen Truppen die Stadt seit Wochen belagern.
+++ 22:01 Putin unterzeichnet "Falschnachrichten"-Gesetz über Auslandsaktionen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin unterzeichnet ein Gesetz, das Haftstrafen von bis zu 15 Jahren für die Veröffentlichung von "Falschinformationen" über Auslandsaktionen des russischen Staates vorsieht. Das in dieser Woche vom Parlament beschlossene Gesetz legt Gefängnisstrafen und Geldbußen für Menschen fest, die "wissentlich falsche Informationen" über Maßnahmen russischer Regierungsbehörden "außerhalb des russischen Territoriums" verbreiten. In Fällen, in denen die "falsche Information" zu "ernsthaften Konsequenzen" führt, droht eine Höchststrafe von 15 Jahren Haft. Die neuen Regelungen erweitern ein Anfang März verabschiedetes Gesetz, das bis zu 15 Jahre Haft für die Verbreitung von "Falschnachrichten" über die russische Armee ermöglicht. Dieses wurde vor dem Hintergrund des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine verabschiedet.
+++ 21:44 Habeck fürchtet Hamsterkäufe bei abruptem Gas- und Öl-Lieferstopp +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck befürchtet Hamsterkäufe hierzulande für den Fall, dass im Zuge des Ukraine-Kriegs russische Öl- und Gaslieferungen abrupt beendet werden. "Was würde passieren, wenn wir sagen: Es gibt kein Öl mehr, wir müssen alle Öl und Benzin sparen?", fragt der Grünen-Politiker in einem ARD-Interview. Wahrscheinlich würde nicht weniger Auto gefahren, sondern es gäbe einen Ansturm auf die Tankstellen - "und alle hamstern Öl wie zu Beginn der Pandemie das Klopapier". Ein sofortiger Ausstieg aus den Energielieferungen Russlands wäre daher "dramatisch". Sollte Russland von sich aus einseitig etwa seine Gaslieferungen stoppen, gebe es Notfallpläne, sagt Habeck.
+++ 21:21 Pentagon-Vertreter: Russland hat sich bei Vormarsch auf Kiew "überschätzt" +++
Ein hochrangiger Vetreter des US-Verteidigungsministeriums sieht Anzeichen dafür, dass die russischen Truppen nun vor allem den Osten der Ukraine in den Fokus nehmen würden. "Sie sind auf den Donbass konzentriert", sagt er in einem Briefing vor Journalisten. Ein russischer Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew sei derzeit nicht zu beobachten. "Sie graben sich ein, sie bauen Verteidigungspositionen auf." Der Pentagon-Vertreter führt weiter aus: "Offensichtlich haben sie ihre Fähigkeit, Kiew einzunehmen, überschätzt. Und offen gesagt haben sie ihre Fähigkeit überschätzt, irgendein Bevölkerungszentrum einzunehmen: Und sie haben den ukrainischen Widerstand eindeutig unterschätzt."
+++ 21:07 Scholz nennt Einsatz von Chemiewaffen ein "Sakrileg" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen möglichen russischen Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine als "Sakrileg" bezeichnet. Er weist die russischen Vorwürfe zurück, dass es in der Ukraine chemische oder biologische Waffen gebe. Diese Warnungen Moskaus dürften kein Vorwand sein, dass Russland selbst solche Waffen einsetzen könnte. "Das ist eine Grenzüberschreitung - nach all den Grenzüberschreitungen wäre das die weiteste und furchtbarste", fügt er hinzu.
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Quelle: ntv.de