Missverständliches Logo Zurich Versicherung verzichtet auf "Z"
27.03.2022, 12:20 Uhr
Die Versicherung möchte nicht missverstanden werden.
(Foto: IMAGO/Horst Galuschka)
Die Zurich Versicherung präsentiert sich schon lange mit einem weißen "Z" auf blauem Grund. Doch der Buchstabe wird von den russischen Truppen im Krieg gegen die Ukraine verwendet. Deshalb übt die Versicherung nun Zurückhaltung.
Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich hat sich vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine entschieden, sein Firmenlogo "Z" deutlich weniger einzusetzen. "Wir entfernen vorübergehend die Verwendung des Buchstabens "Z" aus sozialen Kanälen, wo er isoliert erscheint und missverstanden werden könnte", bestätigte das Unternehmen. Statt eines einzelnen "Z" besteht das Zurich-Logo in sozialen Kanälen wie Twitter, Facebook und Instagram nun aus dem kompletten Namen des Versicherungskonzerns, ebenfalls in Weiß auf blauem Grund. Auf der Konzern-Website ist das verkürzte Logo weiterhin zu sehen.
Der Buchstabe, der auf vielen russischen Panzern im Ukraine-Krieg prangt, ist in Russland zum Symbol für den Krieg geworden. Laut dem russischen Verteidigungsministerium steht das Schriftzeichen für den Slogan "Für den Sieg" (auf russisch: Za Pobedu). Das "Z" klebt in Russland auf vielen Autos, Menschen sprayen das Zeichen auf Gebäude und nähen Sticker für ihre Kleidung. In sozialen Netzwerken fügen auch Prominente ein groß geschriebenes "Z" in ihren Namen ein.
In Deutschland gehen die ersten Bundesländer bereits in bestimmten Zusammenhängen gegen das "Z"-Kennzeichen vor. Bayern und Niedersachsen ordneten an, dass die öffentliche Verwendung des Symbols etwa bei Demonstrationen strafbar ist. Möglich sind bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. In anderen deutschen Bundesländern fordern Politiker bereits ähnliche Regeln. In der Schweiz gibt es bisher keine derartigen strafrechtlichen Folgen.
"Wir beobachten die Situation genau und werden bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen", heißt es von dem Versicherungsunternehmen. "Die Marke Zurich gibt es seit 150 Jahren. Sie ist eine vertrauenswürdige Marke, und wir haben unsere Fähigkeit bewiesen, uns im Laufe der Zeit zu verändern und auf Herausforderungen zu reagieren." Das Unternehmen hatte Anfang März bereits bekannt gegeben, dass es keine neuen inländischen Kunden mehr in Russland aufnimmt und das bestehende lokale Geschäft nicht erneuern wird.
Quelle: ntv.de, sba/dpa