Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:58 Kanada verspricht mehr Öl für EU-Länder +++

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs will Kanada seine Öl-Exporte um etwa fünf Prozent erhöhen, damit seine europäischen Verbündeten schneller weg von russischen Energielieferungen kommen. Ottawa reagiere auf die "Hilfegesuche von Verbündeten, die aufgrund des Konflikts in der Ukraine mit Engpässen zu kämpfen haben", sagte der zuständige Minister Jonathan Wilkinson am Donnerstag. "Kanada ist in einer einzigartigen Position, um zu helfen." In diesem Jahr "hat die kanadische Industrie die Fähigkeit, ihre Öl- und Gasexporte schrittweise um etwa 300.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, um russisches Öl und Gas zu ersetzen", erklärte Wilkinson weiter. Kanada ist der viertgrößte Ölproduzent der Welt.
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+++ 20:30 Tschetschenen-Führer prahlt mit Einnahme Mariuopols +++
Tschetschenische Kämpfer haben nach Angaben von Machthaber Ramsan Kadyrow die Kontrolle über das Rathaus der seit Wochen eingekesselten südukrainischen Hafenstadt Mariupol übernommen und ihre Flagge über dem Gebäude gehisst. Auf Telegram veröffentlicht Kadyrow ein Video, das ein Telefonat des russischen Abgeordneten Adam Delimchanow mit den "tapferen" tschetschenischen Kämpfern zeigen soll. Er kündigt zudem "Säuberungen" in Mariupol an. "Die Jungs geben per Funk durch, dass sie das Gebäude der Behörden von Mariupol befreit und unsere Flagge darauf gehisst haben", erklärt Kadyrow zu dem Video. Weiter schreibt er, "noch lebende" ukrainische "Banditen" hätten ihre "Positionen verlassen" und seien "geflohen". Für die Angaben gab es keine unabhängige Bestätigung. Kadyrow war mit Aussagen zum Ukraine-Krieg zuvor mehrfach der Lüge überführt worden.
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+++ 20:10 Moskau verurteilt neue NATO-Kampftruppen +++
Russland kritisiert den Aufbau von vier weiteren multinationalen Gefechtsverbänden der NATO scharf. "Jedes Argument ist recht, um den gefährlichen und destabilisierenden Kräfteaufbau an der "Ostflanke" zu rechtfertigen", sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, laut Mitteilung. Indem die Allianz der Ukraine weitere Rüstungsgüter zusage, "bestätigt das Bündnis sein Interesse an einer Fortsetzung der Feindseligkeiten." Zudem decke die Nato die geheimen Forschungen der Amerikaner an biologischen und chemischen Waffen und beschuldige Russland zu Unrecht seinerseits, Provokationen mit ABC-Waffen zu planen. "Der Russland erklärte Wirtschaftskrieg droht, die bilateralen Beziehungen vollständig zusammenbrechen zu lassen", sagte Sacharowa bereits am Nachmittag.
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+++ 19:35 Kreml will bedürftigen Ukrainern 10.000 Rubel auszahlen +++
Die russischen Behörden haben nach eigenen Angaben in den von ihnen kontrollierten Gebieten in der Ukraine mit der Auszahlung von Hilfsgeldern an die Bevölkerung begonnen. Das teilt das Zivilschutzministerium in Moskau mit. Demnach werden Einmalzahlungen von 10.000 Rubel (rund 100 Euro) an besonders sozial bedürftige Bevölkerungsgruppen wie Rentner und Beschäftigte der öffentlichen Dienste geleistet, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. Wo genau die Auszahlungen erfolgen, teilen die Behörden nicht mit. Die Menschen würden über die Medien informiert, wo sie das Geld in Empfang nehmen könnten. Sie sollten auch ihren Nachbarn und Verwandten Bescheid geben.

+++ 19:21 Kiew verhängt Strafen für Kollaboration mit Russland +++
Die Ukraine stellt "Kollaboration" mit Russland unter Strafe. Das ukrainische Parlament stimmte mit überwältigender Mehrheit für einen entsprechenden Gesetzesentwurf. Er fügt dem geltenden Strafgesetzbuch einen neuen Artikel mit dem Titel "Unterstützung und Komplizenschaft mit dem Aggressorstaat" hinzu, in dem jede "Zusammenarbeit" mit dem "Feind", seiner Verwaltung und seinen Streitkräften oder paramilitärischen Verbänden mit "zehn bis zwölf Jahren" Haft bestraft wird. Neben der Haftstrafe wird den Verurteilten für bis zu 15 Jahre untersagt, ein Amt in der Verwaltung zu bekleiden. Der Text wurde mit 350 Ja-Stimmen, keiner Nein-Stimme und 39 Enthaltungen angenommen. Die Abgeordneten trafen sich erstmals seit Kriegsbeginn wieder im Plenarsaal der Rada im Zentrum von Kiew.

+++ 18:57 USA für Ausschluss Russlands aus G20 +++
Einen Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sieht US-Präsident Joe Biden die NATO so geschlossen wie nie zuvor. Der russische Präsident Wladimir Putin habe darauf gebaut, dass die NATO gespalten würde, sagt Biden in Brüssel. "Die NATO war noch nie so geeint wie heute. Putin hat mit dem Einmarsch in die Ukraine genau das Gegenteil von dem erreicht, was er erreichen wollte." Die gleiche Geschlossenheit sei mit der Europäischen Union und der Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) erreicht worden. Er sei auch hoffnungsvoll, dass sich China nicht weiter an Russland binden werde, sagt Biden. Die USA wären zu einem Ausschluss Russlands aus der G20-Staatengemeinschaft bereit, sagt der US-Präsident. Indonesien als Organisator des nächsten G20-Gipfels im November hatte zuvor mitgeteilt, zu dem Treffen auf Bali seien alle Staats- und Regierungschefs der Staatengruppe eingeladen worden - auch Kreml-Chef Putin.

+++ 18:45 "Besatzer sind hungrig und barfüßig": Kiew sieht Front eingefroren +++
Vier Wochen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist die Front nach ukrainischen Angaben "praktisch eingefroren". Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sagt in Kiew, dem Generalstab zufolge haben die russischen Truppen an den meisten Frontabschnitten keine Ressourcen für weitere Vorstöße mehr. Der Kriegsgegner stehe "praktisch auf der Stelle", betonte Arestowytsch. "Der Besatzer ist hungrig und barfüßig", behauptet der Präsidentenberater. Dennoch gebe es weiterhin russische Angriffe auf Isjum im Gebiet Charkiw, Marjinka und Mariupol im Donezker Gebiet und am rechten Ufer des Dnipro bei Cherson. An den übrigen Frontabschnitten seien die Russen zur Verteidigung übergegangen. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 18:35 Antisemitische Hetze gegen Moskauer Chefredakteur +++
Während die russische Armee nach offizieller Kreml-Lesart die Ukraine "entnazifiziert", wird der ehemalige Chefredakteur von Echo Moskwy, Alexej Wenediktow, antisemitisch beschimpft. "Unbekannte warfen einen Schweinkopf mit Perücke vor seine Haustür", berichtet der Journalist Anton Barbashin auf Twitter. "An seiner Tür klebte das Wappen der Ukraine mit dem Schriftzug "Judensau"". Der liberale Radiosender war Anfang März wegen vermeintlicher Falschnachrichten über den Ukraine-Krieg mit einem Sendeverbot belegt worden.

+++ 18:22 Ukrainisches Militär dementiert Fall der Stadt Isjum +++
Die Ukraine weist russische Angaben zur Eroberung der ostukrainischen Stadt Isjum zurück. "Das ist eine weitere Provokation der russischen Presse. Sie haben keine andere Wahl als über angebliche "Siege" zu lügen", schreibt der Gouverneur des Gebiets Charkiw, Oleh Synjehubow, auf Telegram. Es werde weiter heftig gekämpft, aber die ukrainischen Streitkräfte hielten ihre Stellungen, betonte Synjehubow. Am Morgen hatte das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt, russische Truppen hätten die "vollständige Kontrolle" über Isjum erlangt. Die strategisch wichtige Stadt wurde seit Tagen belagert. Sie liegt etwa auf halber Strecke zwischen der Separatistenhochburg Donezk und der von Russland attackierten Großstadt Charkiw und zählte vor dem Krieg rund 48.000 Einwohner.
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+++ 18:05 McDonalds in St. Petersburg noch geöffnet +++
Eine Filiale der US-Fast-Food-Kette McDonalds in St. Petersburg ist wohl immer noch geöffnet, obwohl das Unternehmen seine Aktivitäten in Russland eingestellt hat. Das berichtet BBC-Reporter Will Vernon auf Twitter. "Die Mitarbeiter sagten mir, dass sie, da sie ein Franchise sind, immer noch offen sind und weiterhin arbeiten werden."

Das legendäre erste Fast-Food-Restaurant in Moskau ist dagegen inzwischen dicht.

+++ 17:40 Scholz lehnt Zahlung in Rubel ab +++
Kanzler Olaf Scholz hat eine Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin zurückgewiesen, dass Lieferungen von russischem Gas und Öl künftig in Rubel bezahlt werden sollen. Man habe die Verträge geprüft - diese würden alle eine Bezahlung in Europa oder Dollar vorsehen, sagt Scholz nach dem G7-Gipfel in Brüssel. Die EU habe sich ihrerseits bewusst entschieden, derzeit kein Embargo gegen russische Energielieferungen zu verhängen.

+++ 17:25 Scholz: G7 für lückenlose Sanktionen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz berichtet nach einem Gipfel der G7 von Entschlossenheit und Geschlossenheit der sieben führenden westlichen Industriestaaten. Russland müsse seine Truppen aus der Ukraine abziehen, sagt Scholz in Brüssel. Die G7 würden ihr wirtschaftliches Gewicht dazu einsetzen, um den Krieg schnellstmöglich zu beenden. "Wir haben uns heute alle zu einer lückenlosen Umsetzung der Sanktionen verpflichtet", sagt Scholz. Die G7 seien sich zudem einig, weitere Sanktionen zu verhängen, "sollte dies erforderlich werden".

+++ 17:10 Kiew und Moskau tauschen Gefangene aus +++
Die Ukraine und Russland haben nach Angaben aus Kiew erneut Gefangene ausgetauscht. "Heute vor einigen Minuten haben wir unsere Seeleute ausgetauscht", sagt Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk im ukrainischen Einheitsfernsehen. Es handele sich um 19 zivile Seeleute, die vor der Schlangeninsel im Schwarzen Meer von Russland gefangen genommen wurden, sowie 10 ukrainische Soldaten. Im Gegenzug seien zehn russische Soldaten und elf zivile Gefangene übergeben worden, sagt Wereschtschuk. Eine Bestätigung der russischen Seite steht zunächst aus. Bei den freigelassenen ukrainischen Soldaten handele es sich nicht um jene, die zu Kriegsbeginn nach einem russischen Angriff auf die Schlangeninsel zunächst tot geglaubt wurden. Diese Männer sind seitdem in russischer Gefangenschaft. Ihr Funkspruch "Kriegsschiff, f*** dich" ist seitdem legendär.

+++ 16:57 Estland fordert NATO-Panzer für die Ukraine +++
Estland hat die größeren NATO-Staaten aufgefordert, auch Panzer und Kampfflugzeuge in die Ukraine zu liefern. "Diejenigen Staaten, die Panzer und Flugzeuge haben, können auch Panzer und Flugzeuge abgeben", sagt die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas am Rande des NATO-Gipfels in Brüssel. "Wenn Länder mit 80 Millionen Einwohnern kleinere Mengen geben als wir mit 1,3 Millionen, dann können die großen Länder mehr tun, um der Ukraine zu helfen." Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft beim NATO-Gipfel mindestens 200 Panzer von den Mitgliedstaaten der Allianz gefordert. "Sie haben mehr als 20.000 Panzer. Die Ukraine hat um ein Prozent gebeten", sagte er. Bisher gebe es aber keine klare Antwort auf diese Anfrage. Das betreffe auch den Wunsch nach einem Prozent der NATO-Kampfflugzeuge.

+++ 16:40 Kreml sieht Johnson als aktivsten "Anti-Russen" +++
Der britische Premier Boris Johnson wird Moskau als "aktivster antirussischer Führer" bezeichnet. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hebt Johnson hervor, als sich die NATO-Führer in Brüssel versammeln. "Wir sehen ihn als den aktivsten Teilnehmer im Rennen um Anti-Russland", sagt Peskow laut britischen Medien. "Das wird in eine außenpolitische Sackgasse führen." Laut der "Times" entgegnet ein Regierungssprecher, Johnson sei gegen Putin, nicht gegen das russische Volk. "Der Premierminister gehört zu den aktivsten Anti-Putin-Führern", heißt es. Beim Begrüßungszeremoniell für den NATO-Gipfel machte Johnson allerdings keine ganz glückliche Figur inmitten der anderen Staats- und Regierungschefs.

+++ 16:30 Polen verweigert Gas-Zahlung in Rubel +++
Der polnische Energiekonzern PGNiG lehnt es ab, seine Zahlungen in Rubel zu tätigen. "Der Vertrag, dessen Einzelheiten ich nicht offenlegen kann, legt die Zahlungsweise fest", erklärt PGNiG-Chef Pawel Majewski. Es sei "nicht beabsichtigt, dass eine Partei sie nach Belieben ändern kann", fügt er hinzu. "Wir werden diesen Vertrag gemäß unseren Verpflichtungen erfüllen." Der aktuelle Vertrag, auch bekannt als "Jamal-Vertrag", läuft Ende des Jahres aus. Polen beabsichtigt, sich bald vollständig von seiner Abhängigkeit von russischem Gas zu befreien, vor allem mithilfe der Gaspipeline Baltic Pipe, über die Polen sich mit norwegischem Gas versorgen will, und über das Gasterminal für verflüssigtes Erdgas (LNG) im Hafen von Swinemünde (Swinoujscie).

+++ 16:05 Frankreich testet atomare Mittelstreckenrakete +++
Frankreich hat erfolgreich eine modernisierte Variante seiner atomar bestückbaren Mittelstreckenrakete (ASMPA) getestet. Verteidigungsministerin Florence Parly zeigt sich höchst zufrieden mit der Erprobung der strategischen Luft-Boden-Mittelstreckenrakete, die ohne Sprengstoff von einem Rafale-Kampfjet aus abgefeuert wurde, wie das Ministerium mitteilt. Das Flugzeug war dazu vom Militärflugzeug Cazaux an der französischen Atlantikküste gestartet. Das Rüstungsprogramm entspreche dem Willen von Präsident Emmanuel Macron, "die operative Glaubwürdigkeit der Streitkräfte auf dem vom internationalen Umfeld geforderten Niveau aufrechtzuerhalten", heißt es.

+++ 15:55 NATO aktiviert ABC-Abwehr +++
Der Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa hat Bündnisfähigkeiten zur Abwehr von chemischen, biologischen und atomaren Bedrohungen aktiviert. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg am Rande des NATO-Sondergipfels in Brüssel sagt, verstärken Mitgliedstaaten derzeit zudem auch die multinationalen Gefechtsverbände an der Ostflanke mit zusätzlichen ABC-Elementen. Einzelheiten zu der Entscheidung von General Tod D. Wolters nennt Stoltenberg allerdings nicht. In der NATO wird seit einiger Zeit befürchtet, dass Russland angesichts schleppender Fortschritte im Krieg gegen die Ukraine versucht sein könnte, Massenvernichtungswaffen einzusetzen.
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+++ 15:35 Kiew: Russische Truppen 70 Kilometer zurückgedrängt +++
Die russischen Truppen vor Kiew sind dem ukrainischen Verteidigungsministerium zufolge an einigen Stellen zurückgedrängt worden. Teilweise sei der Feind um mehr als 70 Kilometer zurückgedrängt worden, sagt der Sprecher des Ministeriums, Olexander Motusjanyk. Russland habe seine Pläne, die Hauptstadt einzukesseln und einzunehmen, aber nicht aufgegeben. Russland habe weitere militärische Ausrüstung nach Belarus entsandt, um den Vormarsch auf Kiew zu verstärken. Beweise dafür legte der Sprecher nicht vor.

+++ 15:25 NATO liefert Kiew Ausrüstung gegen Chemie- und Biowaffen +++
Die NATO will die Ukraine im Krieg gegen Russland mit Ausrüstung zum Schutz vor biologischen und chemischen Angriffen unterstützen. Die 30 Bündnisstaaten hätten bei ihrem Sondergipfel in Brüssel entschieden, weitere Hilfe zu leisten, damit die Ukraine ihr Grundrecht auf Selbstverteidigung ausüben könne, sagt Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Dies beinhalte Hilfe bei der Cybersicherheit sowie Ausrüstung zum Schutz vor biologischen, chemischen, radiologischen und nuklearen Bedrohungen. Darunter könne das Erkennen, der Schutz, medizinische Hilfsmittel sowie Training zur Dekontaminierung sein. Schon jetzt rüsteten die Bündnisstaaten die Ukraine mit umfangreichen militärischen Gütern aus, sagt Stoltenberg. Darunter seien Panzerabwehr- und Luftabwehrsysteme sowie Drohnen, die sich als äußerst effektiv erwiesen. In der Abschlusserklärung des Gipfels heißt es: "Jegliche Verwendung chemischer oder biologischer Waffen durch Russland wäre inakzeptabel und würde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen."

+++ 15:10 Rathaus von Cherson hisst Ukraine-Flagge +++
Laut dem Bürgermeister der russisch besetzten Stadt Cherson, Igor Kolykhayev, hängt am Rathaus inzwischen wieder eine neue ukrainische Flagge. Die kleine Hafenstadt am Schwarzen Meer war mitsamt Stadtrat war am 2. März von der russischen Armee besetzt worden - es ist die bislang einzige ukrainische Stadt, die die Kreml-Truppen erobert haben.

+++ 14:55 Papst nennt Zwei-Prozent-Ziel der NATO "Irrsinn" +++
Papst Franziskus kritisiert das Vorhaben einiger Länder, ihre Militärausgaben zu erhöhen. Er habe sich geschämt, als er gelesen habe, dass eine Gruppe von Staaten zugesagt habe, zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für den Kauf von Waffen auszugeben als Antwort auf das, was gerade passiert, sagt das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einem Empfang von Mitgliedern des italienischen Frauen-Zentrums im Vatikan. "Irrsinn", befindet er. Weitere Waffen, Sanktionen und politisch-militärische Bündnisse sind dem 85-Jährigen zufolge nicht die richtige Antwort. Laut Franziskus ist eine andere Art des Regierens nötig, bei dem man nicht wie jetzt "die Zähne zeigt".
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+++ 14:35 Weißes Haus setzt 400 Russen auf Sanktionsliste +++
Die USA verhängen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Sanktionen gegen mehr als 400 weitere Russen und russische Unternehmen. Wie das Weiße Haus anlässlich der Teilnahme von US-Präsident Joe Biden an Gipfeltreffen von NATO, G7 und EU in Brüssel mitteilt, sollen unter anderem 48 Rüstungsunternehmen, 328 Mitglieder der Duma und zahlreiche Bankenmanager mit Sanktionen belegt werden.

+++ 14:20 NATO verlängert Stoltenbergs Amtszeit +++
Wegen des Ukraine-Kriegs bleibt NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ein Jahr länger im Amt als geplant: Stoltenberg schreibt auf Twitter, er fühle sich "geehrt" angesichts der Entscheidung der NATO-Staats- und Regierungschefs, "mein Amt als Generalsekretär bis zum 30. September 2023 zu verlängern". Eigentlich sollte der Norweger am Jahresende Zentralbankchef seines Heimatlandes werden.
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+++ 13:59 Stadtrat: Tausende aus Mariupol nach Russland verschleppt +++
Die russischen Besatzer sollen nach ukrainischen Angaben Tausende Einwohner von Mariupol gewaltsam nach Russland umsiedeln. Dies teilt der Stadtrat auf Telegram mit. Man beginne damit, die Bewohner des linken Uferbezirks massenhaft nach Russland abzuschieben. Es gebe auch Informationen, dass die russischen Besatzer die Pässe und andere ukrainische Identitätsdokumente der Menschen beschlagnahmten.

+++ 13:42 Justizminister: Würden russische Kriegsverbrecher in Deutschland vor Gericht stellen +++
Justizminister Marco Buschmann im Bundestag spricht sich gegen eine Diskriminierung russischer oder russischsprachiger Menschen in Deutschland. "Es ist kein Verbrechen, russisch zu sein." Deutschland bleibe ein tolerantes Land. Zugleich erklärt der FDP-Politiker: "Wir werden auch russische Kriegsverbrecher in Deutschland vor Gericht stellen, wenn wir ihrer habhaft werden."

+++ 13:31 Rotkreuz-Chef wegen Kriegsgefangenen in Moskau +++
Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, will bei seinem Besuch in Moskau mit Vertretern des Verteidigungsministeriums über Kriegsgefangene sprechen. Zudem wolle er die Genfer Konventionen ansprechen, sagt Maurer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. Die Genfer Konventionen sind internationale Abkommen über grundlegende humanitäre Regeln bei kriegerischen Auseinandersetzungen. Kürzlich war Maurer in Kiew, um sich dort für einen besseren Schutz von Zivilisten und einen leichteren Zugang für die Lieferung von Hilfsgütern einzusetzen.

+++ 13:13 Bericht: Russischer Soldat überrollt eigenen Kommandeur mit Panzer +++
Der russische Kommandeur Oberst Juri Medwedew wurde offenbar von einem Panzer seiner eigenen Einheit überrollt. Laut "Daily Mail" wurde er mit schweren Beinverletzungen auf einer Trage in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben eines ukrainischen Journalisten, so der Zeitungsbericht weiter, sei Medwedew von einem seiner eigenen Soldaten überfahren worden. Dieser sei über die schweren Verluste seiner Einheit verärgert gewesen. Laut dem ukrainischen Journalisten sei die Hälfte der Soldaten des Bataillons entweder getötet oder verletzt.

+++ 12:56 USA wollen bis zu 100.000 Ukrainer aufnehmen +++
Die USA planen die Aufnahme von bis zu 100.000 ukrainischen Kriegsflüchtlingen. Dies solle heute bekanntgegeben werden, während US-Präsident Joe Biden mit den europäischen Staats- und Regierungschefs zusammentrifft, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Bisher hatten die USA nur wenige ukrainische Flüchtlingen aufgenommen.

+++ 12:45 Masala: Logik des Kalten Krieges ist zurück +++
Der russische Angriff bringt nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala die Logik des Kalten Krieges zurück nach Europa. "Jetzt geht es darum, die Abschreckung zu stärken", sagt Masala im Stern-Podcast "Ukraine – die Lage". Die zusätzlichen Gefechtsgruppen an der Ostflanke der Allianz hätten die Funktion "eines Stolperdrahtes". Ein Angriff etwa auf die baltischen Staaten würde sofort auch Truppen anderer NATO-Mitglieder in die Kämpfe ziehen. "Die Logik von Abschreckung und Einhegung russischer Aggression ist wieder zurück - und damit ein ganz zentrales Element des Kalten Krieges", sagt der Politikprofessor von der Bundeswehruniversität München.

+++ 12:33 Kreml: Verteidigungsminister nicht verschwunden, sondern hat "viel zu tun" +++
Der Kreml weist Spekulationen zurück, wonach Verteidigungsminister Sergej Schoigu mitten im Ukraine-Krieg abwesend sein soll. "Der Verteidigungsminister hat im Moment viel zu tun", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Es sei nicht die Zeit für Medienauftritte. "Das ist durchaus verständlich." Russische Medien haben sich verwundert gezeigt, dass Schoigu seit dem 11. März keine öffentlichen Termine wahrgenommen hat.
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+++ 12:19 Augenzeugin: Hunderte Leichen auf Mariupols Straßen +++
Flüchtlinge aus der schwer umkämpften ostukrainischen Hafenstadt Mariupol berichten von dramatischen Zuständen. "Hunderte Leichen lagen auf der Straße", schreibt eine Frau namens Olena aus der Stadt am Asowschen Meer der Deutschen Presse-Agentur. Wegen der vielen Todesopfer sei in einem Stadtteil eine Grube ausgehoben worden. In dem Massengrab seien sowohl Zivilisten als auch Militärs beigesetzt worden, berichtet Olena. "Die Stadt Mariupol gibt es nicht mehr." Auch ihr Haus existiere nicht mehr.

(Foto: AP/Evgeniy Maloletka)

+++ 12:09 Schweiz sperrt Milliarden-Vermögen von Russen +++
Die Schweiz hat in Zusammenhang mit den Sanktionen gegen Russland bisher Vermögen von insgesamt 5,75 Milliarden Franken gesperrt. Dieser Wert dürfte in Zukunft noch zunehmen, sagt Erwin Bollinger vom Staatssekretariat für Wirtschaft.

+++ 11:47 Selenskyj bittet NATO um ein Prozent der Panzer +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von der NATO weitere Unterstützung. Bei einer Videoschalte beim Gipfel in Brüssel bittet er das Militärbündnis um "ein Prozent der NATO-Panzer". Die Ukraine brauche "Waffen gegen Kriegsschiffe, gegen Luftangriffe". Ohne diese Waffen könne die Ukraine nicht bestehen. "Das Bündnis kann uns helfen, es ist noch nicht zu spät", so Selenskyj weiter. "Und sagen Sie uns bitte nie wieder, dass unsere Streitkräfte nicht den NATO-Standards entsprächen." Es gebe ungleiche Partner in diesem Krieg: "Russland scheut vor nichts, aber auch gar nichts zurück." Heute hätten russische Truppen Phosphorbomben abgeworfen.

+++ 11:29 Sanktionen gegen Lawrows Stieftochter +++
Großbritannien bringt weitere Sanktionen gegen einflussreiche Russen und russische Banken auf den Weg. Dazu gehört Berichten zufolge auch die in London lebende Stieftochter des russischen Außenministers Sergej Lawrow, Polina Kowaljowa, wie die britische Außenministerin Liz Truss mitteilt. Die von mehreren Oligarchen gegründete Alfa-Bank sowie die private Söldner-Gruppe Wagner und weitere Geldhäuser stehen nun ebenfalls auf der britischen Sanktionsliste. Der Chef der großen russischen Sberbank, Herman Gref, ist ebenfalls darunter. "Die Vermögen aller heute Sanktionierten in Großbritannien werden eingefroren, was bedeutet, dass kein britischer Bürger oder Unternehmen Handel mit ihnen treiben kann", sagt Truss.

+++ 11:21 Selenskyj: "Übt Druck auf den Aggressor aus, erhöht die Sanktionen" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert weitere Sanktionen gegen Russland. "Russland muss die Konsequenzen seiner kriminellen Aktivitäten erfahren", sagt Selenskyj der italienischen Zeitung "La Repubblica". "Übt Druck auf den Aggressor aus, erhöht die Sanktionen gegen die Russen, die diesen Krieg anfingen und führen, entsagt russischen Waren, zieht eure Firmen vom russischen Markt ab", fordert er weiter auf die Frage, was er sich von Italien erwarte.

+++ 11:16 EU prüft Szenarien für Winter ohne russisches Gas +++
Die EU-Kommission bereitet sich auf einen möglichen Lieferstopp von russischem Gas im kommenden Winter vor. "Wir überprüfen Szenarien für eine teilweise und volle Unterbrechung von Gasflüssen aus Russland nächsten Winter", sagt der Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis im EU-Parlament. Das solle EU-Ländern helfen, ihre Gas-Notfallpläne zu überarbeiten und ihre Anstrengungen besser zu koordinieren.

+++ 11:05 Verfassungsschutz warnt vor Cyberangriffen +++
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) verschärft noch einmal seine Warnung vor Cyberangriffen von Hackern, die mutmaßlich im Auftrag des russischen Militärgeheimdienstes handeln. Die Kölner Behörde beobachtet eine fortgesetzte "Verbreitung von Propaganda, Desinformation" sowie weitere Einflussnahmeversuche zu Russlands Gunsten.

+++ 10:51 Kuleba: EU soll nicht auf russische Rubel-Forderung eingehen +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warnt die EU-Staaten davor, auf russische Forderung hin Gasimporte künftig in Rubel zu bezahlen. Es wäre demütigend, falls ein EU-Land darauf eingehen sollte, schreibt Kuleba auf Twitter. "Das ist, als ob man mit einer Hand der Ukraine hilft und mit der anderen Russland hilft, Ukrainer zu töten." Die Europäer sollten "eine weise und verantwortungsvolle Entscheidung" treffen. Kremlchef Wladimir Putin hatte am Mittwoch angekündigt, dass Staaten, die Russland als "unfreundlich" einstuft, Gasimporte künftig nicht in Euro oder US-Dollar, sondern in Rubel bezahlen sollen.

+++ 10:34 Johnson: Putin hat "rote Linie zur Barbarei überschritten" +++
Der britische Premierminister Boris Johnson wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin "Barbarei" vor. "Wladimir Putin hat schon die rote Linie hin zur Barbarei überschritten", sagt Johnson in Brüssel. Johnson spricht sich zugleich für weitere Sanktionen gegen Russland aus.

+++ 10:27 Stoltenberg: Kosten für Russland "so hoch wie möglich" machen +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg betont die Einigkeit des Militärbündnisses. "Wir stehen geeint", sagt er zu Beginn eines NATO-Treffens in Brüssel. Gemeinsam verurteile man den vom Kreml initiierten Angriffskrieg auf die Ukraine und wolle die "Kosten für Russland so hoch wie möglich" machen. Die NATO stehe weiter an der Seite des ukrainischen Volkes. Zugleich verspricht Stoltenberg, die NATO-Ostflanke weiter zu stärken.

+++ 10:22 Biden plant Treffen mit von der Leyen +++
US-Präsident Joe Biden will sich am Freitag in Brüssel mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen austauschen. Ein bilaterales Treffen sei geplant, teilt das Weiße Haus mit. Mögliches Thema könnte die Frage sein, wie die USA Europa besser beim Thema Energie unterstützen können. Die US-Regierung hatte vor Bidens Europareise angekündigt, den europäischen Verbündeten bei der Abkehr von russischer Energie helfen zu wollen.

+++ 10:19 Habeck: Energie-Embargo könnte Krieg möglicherweise "in drei Tagen beenden" +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht die Abkehr von Energielieferungen aus Russland auf dem Weg. Deutschland sei dabei, diese "schrittweise zu reduzieren", sagt der Grünen-Politiker im Bundestag. Einen sofortigen Ausstieg lehnt er aber erneut ab: "Wir sind noch nicht in der Lage, sofort ein Embargo zu verhängen." Habeck räumt ein, dass ein solches Embargo möglicherweise den Krieg in der Ukraine "in drei Tagen" beenden könne. Allerdings könne man davon "nicht sicher ausgehen", vielmehr sprächen "die Indizien eher dagegen".

+++ 10:09 EU-Außenbeauftragter: In nächsten 15 Tagen entscheidet sich alles +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell wirft der russischen Regierung vor, vorerst nicht an ernsthaften Verhandlungen über eine Waffenruhe interessiert zu sein, weil das Militär seine Ziele in der Ukraine noch nicht erreicht habe. "Im Moment will Russland sich nicht hinsetzen und irgendetwas verhandeln", sagt Borrell dem spanischen Sender TVE. Vielmehr wolle Russland mit Geländegewinnen den ukrainischen Zugang zum Meer kappen. "Es will erst ernsthaft verhandeln, wenn es sich eine Position der Stärke gesichert hat." Die EU werde der Ukraine weiterhin Militärhilfe leisten. "Das ist wichtig, weil sich in den nächsten 15 Tagen alles entscheidet."

+++ 10:04 Stoltenberg soll länger NATO-Generalsekretär bleiben +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg verlängert nach Informationen norwegischer Medien seine Amtszeit um ein Jahr. Das berichten der Sender TV2 und die Zeitung "Dagens Naeringsliv". Stoltenbergs reguläre Amtszeit endet Ende September, er sollte danach Zentralbankchefs seines Landes werden. Hintergrund der Verlängerung, die formal die NATO-Staaten beschließen müssen, ist der russische Angriff auf die Ukraine.

+++ 09:47 London: Russland hat "beträchtliche Verluste" +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben russische Truppen massive Verluste erlitten und sehen sich zunehmend nach Verstärkung um. "Die russischen Streitkräfte haben während ihrer Invasion in die Ukraine mit ziemlicher Sicherheit Tausende Opfer erlitten", twittert das Verteidigungsministerium. Daher versuche Moskau nun mutmaßlich, Reservisten, Wehrpflichtige und Söldner privater und ausländischer Militärunternehmen einzusetzen, um die "beträchtlichen Verluste" auszugleichen. Welchen Einfluss diese Gruppen auf die Kampfstärke der russischen Streitkräfte in der Ukraine haben werden, sei noch unklar.

+++ 09:38 Estland: NATO muss Anstrengungen verdoppeln +++
Estlands Regierungschefin Kaja Kallas fordert mehr Unterstützung der NATO für die Ukraine im Krieg gegen Russland. "Ich denke, wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln", sagt Kallas am Rande des NATO-Sondergipfels in Brüssel. Der russische Präsident Wladimir Putin dürfe den Krieg nicht gewinnen. "Das ist für uns alle sehr wichtig, auch für die Sicherheit der NATO." Dabei solle man mehr darüber sprechen, was man tue - und nicht darüber, was man nicht tue.

+++ 09:29 Moskau: Belagerte Stadt Isjum eingenommen +++
Russische Truppen erlangen nach eigener Darstellung die "vollständige Kontrolle" über die ukrainische Stadt Isjum. Dies sagt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Von ukrainischer Seite liegt keine Bestätigung vor. Die Stadt im Osten der Ukraine war seit Tagen belagert. Sie zählte vor dem Krieg rund 48.000 Einwohner. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden in der Nacht zudem mehr als 60 ukrainische Militäreinrichtungen bei Angriffen getroffen.

+++ 09:21 Stoltenberg droht bei Einsatz von Chemiewaffen mit NATO-Reaktion +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt Russland zum Auftakt des Sondergipfels in Brüssel eindringlich vor dem Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine. Die chemischen Kampfstoffe könnten sich dann auch auf NATO-Territorium ausbreiten. Es gebe immer das Risiko der Kontamination, der Ausbreitung über größere Gebiete. Wie die NATO auf einen solchen Fall reagieren würde, sagt Stoltenberg nicht. Zugleich macht er deutlich, dass Russland eine entschiedene Reaktion fürchten müsste. "Die NATO ist immer bereit (...), auf jegliche Art von Angriff zu reagieren."

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+++ 09:09 Russische Goldreserven: Johnson erwähnt Zugangsbeschränkungen +++
Der britische Premierminister Boris Johnson bringt Zugangsbeschränkungen zu den russischen Goldreserven als weiteres Druckmittel ins Gespräch. Es müsse geprüft werden, ob man zusätzlich zu Maßnahmen bei den Barmitteln auch den Zugriff auf die Goldreserven beschränken könne, sagt Johnson dem Radiosender LBC. "Je mehr Druck wir jetzt ausüben, vor allem über Dinge wie Gold, desto mehr können wir meiner Meinung nach den Krieg verkürzen." Vor dem NATO-Treffen in Brüssel sagt Johnson weiter, Russlands Präsident Wladimir Putin habe bereits eine rote Linie überschritten. Ihm sollte vor dem Internationalen Strafgerichtshof der Prozess gemacht werden.

+++ 08:54 Kiew meldet Zerstörung von russischem Landungsschiff +++
Am Hafen der südukrainischen Stadt Berdjansk kommt es zu heftigen Explosionen. Die ukrainische Zeitung "Ukrajinska Prawda" veröffentlicht Bilder, auf denen meterhohe Flammen und eine riesige Rauchsäule zu sehen sind. Laut ukrainischer Marine soll ein russisches Landungsschiff zerstört worden sein, wie die Agentur Unian meldet. Es soll zur Schwarzmeerflotte gehört haben.

+++ 08:39 NATO: "Wir sind das stärkste Bündnis der Welt" +++
Russland stellt nach Ansicht von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg derzeit keine akute Gefahr für Alliierte dar. "Wir sind das stärkste Bündnis der Welt", sagt der Norweger am Rande eines NATO-Sondergipfels zum Ukraine-Krieg. "Solange wir zusammenstehen, sind wir sicher." Zugleich macht Stoltenberg erneut deutlich, dass die NATO trotz ihrer militärischen Überlegenheit ein militärisches Eingreifen in den Ukraine-Krieg ausschließt. "Das tun wir, weil wir die Verantwortung dafür tragen, dass dieser Konflikt nicht über die Ukraine hinaus eskaliert."

+++ 08:19 Bericht: Bis zu 40.000 russische Soldaten ausgeschaltet +++
Schätzungen der NATO zufolge hat Russland in den einmonatigen Kämpfen bis zu einem Fünftel seiner in die Ukraine entsandten Kampftruppen verloren. Dies berichtet das "Wall Street Journal". Zwischen 7.000 und 15.000 russische Soldaten seien in der Ukraine getötet, und bis zu 40.000 russische Soldaten insgesamt getötet, verwundet, gefangen genommen oder vermisst, sagt demnach ein hochrangiger Militärvertreter der Nordatlantikvertragsorganisation. Russland habe möglicherweise auch 10 Prozent seiner Ausrüstung verloren, was seine militärischen Fähigkeiten beeinträchtige.

+++ 08:10 Ernte von Sonnenblumen schrumpft drastisch +++
Die Sonnenblumenkern-Ernte in der Ukraine könnte Experten zufolge dieses Jahr mit 9,6 Millionen Tonnen 42 Prozent geringer ausfallen als 2021, weil deutlich weniger Anbaufläche genutzt werden kann. "Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass ein großer Teil der Kämpfe im Land in den Regionen des Sonnenblumenanbaus konzentriert ist", teilt die Agrarberatungsfirma APK-Inform mit. Die Ukraine ist der weltgrößte Exporteur von Sonnenblumenöl.

+++ 08:02 Ukraine: Mehr als 290 Tote in Charkiw seit Kriegsbeginn +++
Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor einem Monat sind bei Kämpfen um die Stadt Charkiw nach Angaben der lokalen Polizei 294 Zivilisten getötet worden. Darunter seien 15 Kinder, teilen die Beamten der zweitgrößten Stadt des Landes mit. Die Menschen verließen kaum ihre Bunker, wo sie Schutz vor den Angriffen suchten. Wohngebäude, Schulen, Krankenhäuser, Versorgungsunternehmen und Betriebe stünden in Flammen. Vor dem Krieg lebten 1,5 Millionen Menschen in Charkiw. Die von russischen Truppen belagerte Stadt werde immer wieder Ziel von Luftangriffen, teilt die ukrainische Armee mit.

+++ 07:58 Koalitionsausschuss einigt sich auf Entlastungspaket +++
Die Spitzen der Ampel-Koalitionspartner SPD, Grüne und FDP einigen sich auf "umfangreiche und entschlossene Maßnahmen zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger und zur Stärkung der energiepolitischen Unabhängigkeit". Die Ergebnisse sollen am Vormittag veröffentlicht werden.

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+++ 07:38 Kiew: Russland greift mehr aus der Luft an +++
Russland verstärkt nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Luftangriffe. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze registriert, teilt der ukrainische Generalstab mit. Am Vortag seien es 60 weniger gewesen. Die Hauptziele seien weiterhin Einrichtungen der militärischen und zivilen Infrastruktur in den Gebieten Kiew, Tschernihiw und Charkiw. In den von russischen Truppen besetzten Gebieten "terrorisiere" Russland die lokalen Bewohner, die gegen die Besetzung demonstrierten, heißt es weiter. Man setze Einheiten der russischen Nationalgarde ein, um derartige Proteste zu unterbinden. Moskau gibt stets an, nur militärische Ziele anzugreifen.

+++ 07:25 Russland sperrt noch länger Flughäfen im Grenzgebiet +++
Russland beschränkt weiterhin seinen zivilen Flugverkehr an der Grenze zum Kriegsgebiet Ukraine. Die seit dem 24. Februar geltende Sperrung von elf Flughäfen der Region wurde bis zum 1. April verlängert. Das teilt die Aufsichtsbehörde Rosawiazija der Agentur Interfax zufolge mit. An der Schwarzmeerküste sei weiter nur der Flughafen Sotschi in Betrieb. Gesperrt sind unter anderem Simferopol auf der Krim und der internationale Flughafen von Rostow am Don. Onlinetracker von Flugbewegungen zeigen seit Kriegsausbruch, dass der Luftraum im russischen Südwesten umflogen wird. Russland hatte vor genau einem Monat am 24. Februar die benachbarte Ukraine überfallen.

+++ 07:10 "Tiger Team" in USA prüft Reaktionen - falls Putin ABC-Waffen einsetzt +++
Ein Team nationaler Sicherheitsbeamter prüft für das Weiße Haus Worst-Case-Szenarien und mögliche Reaktionen des Westen. Dies berichtet die "New York Times" unter Berufung auf mehrere Beamte. Das "Tiger Team", wie die Gruppe genannt wird, solle aufzeigen, wie die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten reagieren könnten, falls der russische Präsident Wladimir Putin seine Bestände an chemischen, biologischen oder nuklearen Waffen freisetze. Die Sicherheitsexperten sollen auch Reaktionen für den Fall prüfen, dass Putin in NATO-Gebiet vordringt, um Konvois mit Waffen- und Hilfslieferungen anzugreifen, oder den Krieg auf weitere Nachbarländer ausdehnt.

+++ 06:51 US-Sicherheitsberater: "Krieg wird weder leicht noch schnell enden" +++
Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, will die Einigkeit der Verbündeten gegen Russland erhalten. Die USA hofften, "dass die Entschlossenheit und Einigkeit" der westlichen Verbündeten im vergangenen Monat so lange wie nötig anhalten werde. "Dieser Krieg wird weder leicht noch schnell enden", so Sullivan. Ihm zufolge soll sich das für heute angekündigte neue Sanktionspaket gegen Russland sowohl auf politische Persönlichkeiten, Oligarchen als auch auf Unternehmen beziehen. Bei den Beratungen in Brüssel wollen die Verbündeten laut Sullivan aber auch besprechen, wie "gegen russische Versuche, die Sanktionen zu umgehen, wirksam vorgegangen werden kann".

+++ 06:37 London: Russen haben Probleme mit Kampfmoral +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste erhöht die Ukraine den Druck auf die russischen Streitkräfte nordöstlich von Kiew. Diese stünden dort bereits vor erheblichen Problemen in der Versorgung und in ihrer Kampfmoral, heißt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Ukrainische Streitkräfte führten zudem erfolgreiche Gegenangriffe gegen russische Stellungen in Orten am Rande der Hauptstadt durch und hätten möglicherweise Makariw und Moschun zurückerobert. Es bestehe "eine realistische Möglichkeit, dass die ukrainischen Streitkräfte nun in der Lage sind, russische Einheiten in Butscha und Irpin einzukreisen".

+++ 06:27 UNICEF: Viele ukrainische Kinder traumatisiert +++
Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF befürchtet langfristige seelische Folgen für ukrainische Kinder durch den russischen Angriffskrieg. Täglich würden Mädchen und Jungen verwundet oder getötet, "jede Sekunde flieht ein Kind", sagt der deutsche UNICEF-Geschäftsführer Christian Schneider der "Augsburger Allgemeinen". Mehr als 1,5 Millionen Kinder seien bereits in Nachbarländer geflohen, während unzählige in den umkämpften Städten um ihr Leben fürchteten. "Die Kinder sind erschöpft, viele stehen unter Schock und sind traumatisiert." Der Krieg sei eine Katastrophe für die Kinder. "Es wird schon jetzt Jahre dauern, um die tiefen Wunden in den Seelen der Kinder aufzuarbeiten."

+++ 06:15 Grüne im EU-Parlament für hohe Strafzölle auf russische Gasimporte +++
Europapolitiker der Grünen fordern die Einführung von drastischen Strafzöllen in Milliardenhöhe auf russische Gasimporte in die Europäische Union. "Russische Energiekonzerne verdienen sich dumm und dämlich an den Gaslieferungen nach Europa. So lange ein Gasembargo unrealistisch ist, darf die EU nicht zusehen, sondern muss handeln", sagt der Sprecher der deutschen Grünen im EU-Parlament, Rasmus Andresen, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Ein Strafzoll auf russisches Gas würde Russlands Staatseinnahmen mindern und der EU die Möglichkeit geben, mit einem Kriegsfolgen-Fonds Entlastungen zu den hohen Energiekosten und der Asylpolitik zu finanzieren.

+++ 06:01 Wegen Kriegsfolgen: Handwerkspräsident fordert staatliche Hilfen +++
Das deutsche Handwerk bekommt laut Verbandspräsident Hans Peter Wollseifer zunehmend Probleme durch die Folgen des Krieges. "Bei einer mit der Kriegsdauer immer größer werdenden Anzahl von Handwerksbetrieben geraten Produktionsabläufe ins Stocken", sagt Wollseifer der "Passauer Neuen Presse". "Viele Betriebe werden das allein nicht auffangen können", warnt der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). Selbst wenn sie Preise erhöhen, reiche das nicht. Der Handwerkspräsident fordert staatliche Hilfen, "gezielt, schnell und unbürokratisch".

+++ 05:40 UN-Welternährungsprogramm fordert wegen Kriegsfolgen mehr Hilfen +++
Der Direktor der deutschen Sektion des UN-Welternährungsprogramms (WFP), Martin Frick, fordert angesichts der Folgen des Ukraine-Kriegs für die weltweite Nahrungsversorgung deutlich mehr Hilfe für ärmere Länder. Die betroffenen Länder bräuchten massive finanzielle Unterstützung, damit aus dem Preisschock keine Destabilisierung werde, sagt Frick den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Humanitäre Hilfe und Entwicklungspolitik sind Sicherheitspolitik." Das WFP bezieht bislang die Hälfte seiner Lebensmittel aus Russland und der Ukraine. Wieviel zusätzlichen Finanzbedarf seine eigene Organisation wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Lebensmittelpreise habe, sei schwer abzusehen, sagt Frick.

+++ 05:05 Australiens Premier lehnt Teilnahme Putins an G20-Gipfel ab +++
Australien ist strikt gegen eine Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin am G20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali Ende Oktober. "Die Idee, mit Wladimir Putin - den die Vereinigten Staaten bereits wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine anprangern - an einem Tisch zu sitzen, geht für mich einen Schritt zu weit", sagt Premierminister Scott Morrison. Seine Bedenken habe er auch schon der indonesischen Regierung mitgeteilt. Der südostasiatische Inselstaat hat derzeit den G20-Vorsitz.

+++ 04:34 Kiew: Beschuss in zahlreichen Regionen +++
Russische Truppen greifen nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter zahlreiche Städte und Gebiete in dem Land an - sind allerdings bei der Hauptstadt Kiew am Vorrücken gehindert worden. Beim Kiewer Vorort Browary seien russische Truppen gestoppt worden, heißt es in dem auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Es sei ihnen nicht gelungen, die ukrainischen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen, um den nordwestlichen Stadtrand der Hauptstadt Kiew zu erreichen.

+++ 04:01 Atombehörde: Vier Brände um Tschernobyl wurden gelöscht +++
In dem Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl sind mehrere Brände erfolgreich bekämpft worden. Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde habe die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) darüber informiert, dass die Feuerwehr der Stadt Tschernobyl vier Brände gelöscht habe, teilt Generaldirektor Rafael Grossi mit. Es gebe aber weitere Brände. Am Dienstag hatte das ukrainische Parlament mitgeteilt, dass sieben Brände auf dem Gebiet ausgebrochen seien und eine Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern in Flammen stehe.

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+++ 03:33 NASA hält an Zusammenarbeit mit Russland fest +++
Trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine bekräftigt der Chef der US-Raumfahrtbehörde NASA, Bill Nelson, die weitere Zusammenarbeit mit Moskau in Hinblick auf die Internationale Raumstation ISS. "Die professionelle Zusammenarbeit zwischen den Astronauten und den Kosmonauten an Bord der ISS sowie zwischen den Kontrollzentren in Houston und in Moskau geht unverändert weiter", sagt Nelson. Das habe auch die erfolgreiche Ankunft von drei Kosmonauten an der ISS in der vergangenen Woche gezeigt. Die für Ende des Monats anvisierte Rückkehr von US-Astronaut Mark Vande Hei werde ebenfalls "ohne Probleme" und wie geplant stattfinden. Vande Hei soll gemeinsam mit den Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow in einer russischen Sojus-Raumkapsel zur Erde zurückkehren.

+++ 03:04 Wissing fordert Verteilung von Geflüchteten auf andere EU-Staaten +++
Die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine darf kein deutsch-polnisches Problem bleiben. Dies fordert Bundesverkehrsminister Volker Wissing. "Aufnahmebereitschaft gibt es auch in Ländern, die nicht nah an der Ukraine liegen. Es müssen Transporte nach Frankreich, Spanien, Griechenland, Dänemark organisiert werden - mit Bahn oder Flugzeug", sagt der FDP-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In Deutschland müssten weitere Verteilzentren neben Berlin, Hannover und Cottbus errichtet werden. Sonst würden viele Flüchtende weiter nach Berlin kommen, weil sie dort Freunde und Verwandte hätten und am ehesten eine Perspektive für sich sähen.

+++ 02:38 Gesichtserkennung identifiziert Leichen russischer Soldaten +++
Die Ukraine setzt Gesichtserkennungssoftware von Clearview AI ein, um die Leichen gefallener russischer Soldaten zu identifizieren und ihre Familien ausfindig zu machen, sagt der ukrainische Vizepremierminister Mykhailo Fedorow. "Aus Höflichkeit gegenüber den Müttern dieser Soldaten verbreiten wir diese Informationen über die sozialen Medien, damit die Familien zumindest wissen, dass sie ihre Söhne verloren haben, und damit sie die Möglichkeit haben, die Leichen abzuholen", sagt Fedorow in einem Reuters-Interview. Gegner der Gesichtserkennung, darunter auch Bürgerrechtsgruppen, lehnen die Einführung der Clearview-Software in der Ukraine ab. Sie verweisen auf mögliche falsche Identifizierungen.

+++ 02:07 Fitch zieht bis Mitte April alle Russland-Ratings zurück +++
Die Ratingagentur Fitch kündigt an, bis zum 15. April alle ausstehenden russischen Bewertungen zurückzuziehen. Damit werde der Mitte März von der EU ausgerufene Bann umgesetzt. Fitch hat bereits die Einstellung ihrer Geschäfte in Russland angekündigt.

+++ 01:38 Selenskyj fordert zu weltweiter Demonstration auf +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft anlässlich des Kriegsbeginns vor einem Monat Menschen auf der ganzen Welt dazu auf, heute öffentlich zu protestieren. "Kommen Sie aus Ihren Büros, Ihren Wohnungen, Ihren Schulen und Universitäten", sagt Selenskyj in einer Videoansprache. "Kommen Sie im Namen des Friedens, kommen Sie mit ukrainischen Symbolen, um die Ukraine, die Freiheit und das Leben zu unterstützen." Der am 24. Februar begonnene Krieg sei nicht nur ein Krieg gegen die Ukraine, sondern Russland versuche, die Freiheit aller Menschen in Europa und der Welt zunichte zu machen, sagt Selenskyj.

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+++ 01:02 WHO meldet 64 russische Angriffe auf Gesundheitswesen +++
Das Gesundheitswesen in der Ukraine ist laut der Weltgesundheitsorganisation WHO seit dem russischen Einmarsch 64 bestätigten Angriffen ausgesetzt gewesen. Das bedeute zwei bis drei Angriffe pro Tag, teilt die WHO Europa mit. Insgesamt seien bei diesen Attacken 15 Menschen getötet und 37 verletzt worden. "Angriffe auf das Gesundheitswesen sind eine Verletzung des humanitären Völkerrechts, aber eine verstörend geläufige Kriegstaktik - sie zerstören entscheidende Infrastruktur, aber schlimmer noch, sie zerstören Hoffnung", erklärt Jarno Habicht, der WHO-Vertreter in der Ukraine.

+++ 00:37 Russland weist mehrere US-Diplomaten aus +++
Russland erklärt mehrere US-Diplomaten in Moskau zu unerwünschten Personen. Einem Vertreter der US-Botschaft in Moskau sei eine Liste mit Namen von Diplomaten übergeben worden, die das Land verlassen müssten - als Reaktion auf die Ausweisung von zwölf russischen Vertretern bei den Vereinten Nationen in New York Ende Februar. Zur Zahl der ausgewiesenen Diplomaten macht das Außenministerium in Moskau keine Angaben. Der US-Seite sei auch mitgeteilt worden, dass jedwede feindliche Handlung der Vereinigten Staaten gegen Russland eine passende Antwort erhalte, teilt das Ministerium weiter mit.

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+++ 00:12 Großbritannien will Ukraine 6000 weitere Raketen liefern +++
Großbritannien will der Ukraine als Unterstützung gegen den russischen Angriffskrieg weitere Waffen liefern. Man werde 6000 weitere Raketen schicken, darunter Panzerabwehrwaffen und andere Geschosse, kündigt der britische Premierminister Boris Johnson vor dem Beginn des NATO-Gipfels am Donnerstag an. Zudem werde man weitere 25 Millionen Pfund bereitstellen, um das ukrainische Militär zu stärken. "Einen Monat nach Beginn dieser Krise steht die internationale Gemeinschaft vor einer Entscheidung", sagt Johnson einer Mitteilung zufolge. "Wir können die Flamme der Freiheit in der Ukraine am Leben erhalten oder riskieren, dass sie in ganz Europa und der Welt erstickt wird."

+++ 23:39 Kreml sperrt Google News wegen "irreführender Informationen" +++
Die russische Medienaufsichtsbehörde blockiert Google News. Über die Plattform seien in Russland Materialien veröffentlicht worden, die "irreführende Informationen von öffentlichem Interesse über den Verlauf der speziellen Militäroperation in der Ukraine" enthalten hätten, teilt Roskomnadsor der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. In Russland wird der Krieg gegen die Ukraine als "Militäroperation" bezeichnet. Es droht im schlimmsten Fall eine Haftstrafe für das Verbreiten angeblicher Falschnachrichten über die russische Armee. Zuletzt waren die Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram in Russland als "extremistisch" verboten worden.

+++ 23:11 Frankreich setzt weitere Oligarchen-Jachten fest +++
Die französischen Behörden beschlagnahmen im Zuge der Sanktionen gegen Russland zwei Luxusjachten des russischen Oligarchen Alexej Kusmitschow an der Côte d'Azur. Betroffen sind die 24 Meter lange "Kleine Bärin" und das 16,5 Meter lange Schwesterschiff "Kleine Bärin II". Die "Kleine Bärin" hat nach Angaben von mit dem Fall vertrauten Quellen einen Wert von rund vier Millionen Euro, die "Kleine Bärin II" einen von rund 1,2 Millionen Euro.

+++ 22:42 UN-Sicherheitsrat lehnt russische Resolution zu Ukraine-Hilfe ab +++
Russland scheitert mit einer eigenen humanitären Resolution zum Ukraine-Konflikt im Sicherheitsrat wie zuvor erwartet. Moskau bekommt für seine Beschlussvorlage nicht die benötigten neun Ja-Stimmen des 15-köpfigen UN-Gremiums. Nur China stimmt mit Russland im mächtigsten Rat der Vereinten Nationen für den Text, die übrigen 13 Länder enthalten sich. Da Russland der Aggressor in dem Konflikt ist, haben vor allem westliche Staaten das Einbringen einer humanitären Resolution durch das Land als "zynisch" oder als "Beleidigung" bezeichnet.

+++ 22:20 Pentagon sieht Luftraum weiterhin umkämpft +++
Die russischen Streitkräfte haben nach einer Einschätzung aus dem US-Verteidigungsministerium auch rund einen Monat nach Kriegsbeginn nicht die Lufthoheit in der Ukraine erobert. Der Luftraum sei weiterhin umkämpft, sagt ein hochrangiger Pentagon-Vertreter. Die USA und ihre Verbündeten arbeiteten daran, den Ukrainern mehr Luftabwehrsysteme mit großer Reichweite zu beschaffen. Die derzeit vorhandenen Systeme setzten die Ukrainer "sehr effektiv" ein. Das sei ein Grund dafür, "warum wir ein ziemlich risikoscheues Verhalten einiger russischer Piloten beobachten".

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+++ 22:05 Nach Selenskyj-Rede: Renault verlässt Russland +++
Der französische Autobauer Renault setzt seine Industrieaktivitäten in Russland wegen des Krieges in der Ukraine aus. Als Folge werde die Prognose für die operative Marge der Gruppe im laufenden Jahr auf rund drei Prozent gesenkt, teilt der Konzern mit. Bisher hatte das Ziel bei mindestens vier Prozent gelegen. Die Maßnahmen betreffen die Produktion in Moskau. Mit Blick auf den Anteil am Hersteller Avtovaz würden die möglichen Optionen bewertet, heißt es weiter. Erst am Nachmittag forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Rede vor dem französischen Parlament den Autobauer und andere französische Unternehmen zu diesem Schritt auf.

+++ 21:45 Rakete tötet russische Journalistin in Kiew +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet in Kiew ist eine russische Journalistin getötet worden. Oxana Baulina habe gerade die durch einen vorherigen Angriff verursachte Zerstörung gefilmt, als sie durch eine Rakete gestorben sei, teilt das unabhängige Online-Medium "The Insider" mit, für das sie arbeitete. Bei dem Angriff starb demnach ein weiterer Zivilist, zwei Begleiter der Journalistin wurden verletzt. Bevor sie für "The Insider" arbeitete, hatte Baulina in Russland für die Anti-Korruptions-Stiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny gearbeitet. Als diese von den Behörden als "terroristische Organisation" eingestuft wurde, beschloss die Journalistin, Russland zu verlassen.

+++ 21:23 Poroschenko: "Europa ist bereits im Krieg" +++
Der ehemalige Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, betont die Bedeutung von Sanktionen gegen Russland und Präsident Wladimir Putin. "Wir müssen ihn zum Frieden zwingen, das heißt durch Sanktionen. Und an jedem einzelnen Tag, an dem Putin weitermacht beim Töten von Ukrainern, müssen die Sanktionen härter werden", sagt Poroschenko im ZDF. Poroschenko erklärt zugleich: "Ich habe enttäuschende Nachrichten für einige der deutschen Politiker. Europa ist bereits im Krieg. Russische Cruise Missiles attackieren das NATO-Übungszentrum. Das ist nur 20 Kilometer von der Grenze entfernt. Und Putin greift Kernkraftwerke in der Ukraine an und nukleare Verstrahlung kennt keine Grenzen. Die kann überall auftauchen."

+++ 20:55 Russlands Verteidigungsminister Schoigu seit 11. März verschollen +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu ist seit fast zwei Wochen nicht mehr öffentlich gesehen worden. Laut einem Bericht der britischen "Times" kursieren seitdem Gerüchte, er leide an gesundheitlichen Problemen inmitten der ins Stocken geratenen Invasion in der Ukraine. Shoigu, der häufig als Nachfolger von Präsident Wladimir Putin gehandelt wird, wurde zuletzt am 11. März gesehen, als er Gespräche mit seinem türkischen Amtskollegen führte, schreibt das Blatt. Es sei äußerst ungewöhnlich, dass der Verteidigungsminister so lange aus der Öffentlichkeit verschwunden ist. Shoigu und Gerassimow sind neben Putin die beiden Personen, die einen der drei Atomkoffer besitzen, mit dem die Atomstreitkräfte in Gang gesetzt werden können.

Seit dem 11. März aus der Öffentlichkeit verschwunden: Verteidigungsminister Sergej Schoigu (r) und Generalstabschef Waleri Gerassimow bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin.

Seit dem 11. März aus der Öffentlichkeit verschwunden: Verteidigungsminister Sergej Schoigu (r) und Generalstabschef Waleri Gerassimow bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin.

(Foto: dpa)

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Quelle: ntv.de

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