Suchen Sie die besten Kindersitze? Das Vergleichs- und Testportal von n-tv.de hat für Sie recherchiert!
Kindersitz Vergleich 2021
Für Eltern sind Kinder die wertvollste Fracht auf der Autoreise, daher dreht sich alles um die Sicherheit der Kleinen. Im Praxis-Test kann jedoch nicht jedes Modell überzeugen. Der, nicht immer vorhandene, Seitenaufprallschutz beispielsweise schützt und stützt den Kopf zusätzlich.
Investieren Sie daher in den besten Kindersitz und suchen Sie sich jetzt das geeignete Produkt aus unserer Test- beziehungsweise Vergleichstabelle auf n-tv.de aus, um Ihr Kind im Auto ausreichend zu sichern.
Kaufberatung: Mit unserem Kindersitz Vergleich 2021 finden Sie das richtige Produkt
Erste Fakten
In Deutschland gilt eine Kindersitz-Pflicht. Sie hält die Verletzungsgefahr für Ihr Kind so gering wie möglich.
Sie sollten beim Kauf immer auf die richtige Normgröße achten, damit der Sitz nicht zu groß ist – sonst kann er seinen Zweck nicht richtig erfüllen.
Ein Kindersitz fürs Fahrrad ist nicht mit einem fürs Auto vergleichbar. Ein Auto-Kindersitz sollte über einen Seitenaufprallschutz und im Idealfall auch über einen Fangschutz verfügen. Selbst bei geringer Geschwindigkeit wirken auf die Kinder hohe Kräfte, die schlimme Verletzungen hervorrufen können.
Kinder gehören im Auto in einen Kindersitz – und das nicht nur, damit sie während der Fahrt nicht ganz so extrem herumhampeln können. Ein Kindersitz erhöht die Sicherheit und verringert das Verletzungsrisiko bei einem Verkehrsunfall. Damit er aber seinen Zweck erfüllen kann, muss er zum einen im Auto richtig befestigt sein und zum anderen muss er Ihrem Kind wie angegossen passen.
Welche Normgruppe die passende Größe für Ihr Kind enthält, erfahren Sie hier auf n-tv.de in unserem Kindersitz-Vergleich 2021. Außerdem erfahren Sie, welche verschiedenen Befestigungssysteme es gibt und was sich aus rechtlicher Sicht in Zukunft ändern wird.
1. Welche Kindersitz-Größe brauche ich für mein Kind?
Ist der Sitz zu groß, besteht die Gefahr, dass das Kleinkind bei einem Frontalaufprall aus dem Sitz geschleudert wird. Verantwortungsvolle Eltern achten daher bestmöglich auf die passende Sitzgröße. Und schon befinden Sie sich im Dschungel vieler verschiedener Gruppen, Normbezeichnungen, Größen- und Gewichtsangaben. Wenn Sie bereits einen Maxi Cosi bzw. eine Babyschale als Autositz besitzen, dann sind Sie bereits mit Normgruppen in Kontakt gewesen. Eine Babyschale ist nichts anderes als ein Kindersitz der Gruppe 0 oder 0+. Ein Kindersitz ab 9 kg fällt in die Gruppe 1. Kindersitze ab 15 kg in die Kindersitz-Gruppe 2.
I
I/II
II
II/III
III
I/II/III
I-Size
Körper-
gewicht
ca. 9 bis 18 kg
ca. 9 bis 25 kg
ca. 15 bis 25 kg
ca. 15 bis 36 kg
ca. 25 bis 36 kg
ca. 9 bis 36 kg
max. 18 kg (ähnelt Gruppe I)
emp-
fohle-
nes Alter
1 bis 4½ Jahre
1 bis 7 Jahre
3½ bis 7 Jahre
3½ bis 12 Jahre
7 bis 12 Jahre
1 bis 12 Jahre
max. 18 kg (ähnelt Gruppe I)
Körper-
größe
ca. 72 bis 100 cm
ca. 72 bis 125 cm
ca. 100 bis 125 cm
ca. 95 bis 150 cm
ca. 125 bis 150 cm
ca. 75 bis 150 cm
max. 105 cm (nicht alle sind für Babys ab der Geburt geeignet)
Sitzaus-
rich-
tung
nach vorne oder hinten
nach vorne oder hinten
nach vorne
nach vorne
nach vorne
nach vorne
bis zum 15. Lebensmonat nach hinten, danach nach vorne
Prüf-
norm
ECE R44/03 oder 04
ECE R44/03 oder 04
ECE R44/03 oder 04
ECE R44/03 oder 04
ECE R44/03 oder 04
ECE R44/03 oder 04
ECE R129 (früher ISOFIX ECE R44/04)
Langfristig gesehen wird sich die Prüfnorm ECE-R 129 durchsetzen. Sie können aber davon ausgehen, dass beide Normen noch über viele Jahre hinweg parallel zueinander verwendet werden.
Entscheidend ist bei den Normgruppen I bis III das Gewicht des Kindes. Da Ihr Kind vom Körpergewicht bereits in die nächst höhere Normgruppe fallen kann, aber noch nicht die erforderliche Mindestgröße erreicht hat, ist es empfehlenswert, “mitwachsende” Kindersitze zu kaufen. Das sind Modelle der Kategorie I/II, II/III oder I/II/III.
Die I-Size-Sitze orientieren sich hingegen an der Körpergröße. Diese Kategorie ist die jüngste und wurde nach einer EU-Verordnung für mehr Kindersicherheit aus dem Jahr 2013 eingeführt.
2. Sicher ist sicher: Was für ein Befestigungssystem passt zu welchem Auto?
2.1. Die verschiedenen Befestigungssysteme im Überblick
Typ
Beschreibung
Isofix-System
System macht eine Falschanbringung fast unmöglich
Modelle mit Ton- und Leuchtsignalen signalisieren das korrekte Anbringen von Basis und Sitz
erhöhte Sicherheit durch einen extra Standfuß und Top-Tether (Haltegurt am Rücken des Kindersitzes)
gut geeignet für die Normstufen 0 bis I/II x alte Automodelle verfügen nicht über ein Isofix-System zur Befestigung
Auto-Sicherheitsgurt
seitlich am Sitz sollte eine gut verständliche Erklärung zur korrekten Anbringung des Auto-Gurtes sein
sehr flexibel, da Sie den Sitz auch mitnehmen können, wenn Sie bei Freunden mitfahren, die ein altes Auto besitzen
sehr sicher, wenn der Gurt richtig angebracht ist x wird sehr oft falsch befestigt – vor allem von Babysittern, Großeltern etc.
Im Kindersitz selber wird das Kleinkind entweder mit einem 3-Punkt-Gurt oder einem 5-Punkt-Gurt angeschnallt. Das 5-Punkt-Gurtsystem ist gerade für Sitze der Normgruppe I sehr zu empfehlen: Der Gurt verteilt die Aufprallenergie über 5 Punkte und verringert so die Verletzungsgefahr. Mit steigender Normgruppe kann es auch sein, dass Sie Ihr Kind samt Kindersitz mit dem Sicherheitsgurt Ihres Autos anschnallen müssen und kein extra 3-Punkt- oder 5-Punkt-Gurt mehr am Kindersitz integriert ist.
2.2. Die Vorteile- und Nachteile der Befestigungssysteme im Überblick
Im Folgenden erfahren Sie hier auf n-tv.de, warum Sie eher auf die Isofix-Befestigung anstelle eines herkömmlichen Sicherheitsgurtes setzen sollten.
Vorteile
schnelles Einrasten des Click-Systems
auch Dritte können beim Anbringen fast nichts falsch machen
sind meistens auch mit Seitenaufprallschutz ausgestattet – noch mehr Sicherheit für Ihr Kind
Nachteile
kann nicht in jedem Auto angebracht werden
ungefähr ab Normgruppe II nicht mehr verfügbar
Top-Tether: Den zusätzlichen Haltegurt, den Top-Tether, können Sie im hinteren Fahrzeugteil an einer vorhandenen Metall-Öse befestigen. Bei vielen Autos findet sich beispielsweise am Kofferraumboden eine solche.
3. Kaufberatung: Welche Faktoren müssen bei einem Kindersitz beachtet werden?
3.1. Was ist besser: Isofix oder Sicherheitsgurt?
Auf der Suche nach dem richtigen Kindersitz ist die Auswahl groß. Achten Sie besonders auf die richtige Größe.
2013 wurde eine neue EU-Richtlinie verabschiedet, nach der die Prüfnorm für Kindersitze langsam aber sicher umgestellt werden soll. Dann soll nur noch die Prüfnorm, die heute schon für I-Size Produkte mit Isofix-System gilt, gelten. Im Zuge dessen wird auch irgendwann das Isofix-System Pflicht sein.
Wenn Sie einen Kindersitz der unteren Normgruppen, also 0 bis I/II, kaufen wollen, lohnt sich der Griff zum Isofix-System – und das nicht nur wegen der Richtlinien-Änderung. Viele Buggys sind mit Babyschalen kompatibel. Das bedeutet, dass Sie die Babyschale einfach in die Kindersitz-Basis einrasten können. Wenn Sie dann Ihr Ziel erreicht haben, lässt sich die Babyschale in Sekundenschnelle auf dem Buggy montieren, ohne erst den Auto-Sicherheitsgurt umständlich wieder vom Kindersitz lösen zu müssen.
Auch im Hinblick auf den Wiederverkaufswert ist es heute sinnvoller, einen Kindersitz mit Isofix-System zu kaufen. Wenn diese in Deutschland Vorschrift werden sollten, dann können Sie auch nur solche weiterverkaufen. Kleiner Tipp im Hinblick auf den Wiederverkaufswert: Kindersitze von Römer sind sehr beliebt.
Tipp: Wollen Sie jetzt vielleicht noch einen gebrauchten Kindersitz der Normgruppe II/III kaufen und Ihr Auto besitzt kein Isofix-System, ist ein Kindersitz mit Sicherheitsgurt-Befestigung eine gute Alternative. Aber Sie sollten in jedem Fall vor dem Kauf einen Blick auf die Anleitung für die Gurtbefestigung werden. Kaufen Sie nur einen Sitz, der über eine sehr verständliche Beschreibung verfügt. Ansonsten gefährden Sie Ihr Kind!
3.2. Die Ausstattung: Gurt, Polsterung, Seitenaufprallschutz, Fangkörper…
Die Gurte im Kindersitz sollten immer gepolstert sein.
Für Kinder von der Geburt bis ca. 9 kg empfehlen wir Ihnen, einen Kindersitz mit 5-Punkt-Gurt zu kaufen. Im Falle eines Auffahrunfalls wird hier die Kraft, die auf Ihr Kind wirkt, besser über den Körper verteilt als bei einem 3-Punkt-Gurt. Die Muskulatur, die den Kinderkörper eigenständig etwas halten würde, um die Fliehkräfte auszugleichen, ist bei Babys noch nicht entwickelt. Daher würden sie mit vollem Gewicht in den Gurt gedrückt werden. Ein 5-Punkt-Gurtsystem verringert hier die Verletzungsgefahr.
I-Size-Modelle verfügen über einen weiterentwickelten Seitenaufprallschutz. Dadurch sind Kinder bei seitlichen Auffahrunfällen noch mehr geschützt als bislang. Der Schutz umhüllt die Kleinkinder ähnlich wie ein Kokon. Generell sollten Sie beim Kauf eines Kindersitzes darauf achten, dass rechts und links eine Polsterung vorhanden ist. Der beste Kindersitz besitzt zusätzlich auch noch einen sogenannten Fangschutz. Dieser fängt das Kind bei einem frontalen Auffahrunfall auf und reduziert die Distanz, die das Kleinkind mit dem Oberkörper nach vorne hin zurücklegen würde.
4. Fragen und Antworten zum Thema Auto-Kindersitz
4.1. Welches sind die bekanntesten Hersteller?
So sollten Sie Ihr Kind nie im Auto mitfahren lassen.
Die bekanntesten Hersteller sind wohl Maxi-Cosi, Cybex und Römer. Preislich unterscheiden sich die Produkte kaum voneinander, da Sie bei jedem Hersteller sowohl teure als auch günstigere Kindersitz-Modelle finden werden. Abhängig ist dies vor allem von der Befestigungs-Art: Ein Isofix-System ist teurer als die Auto-Gurt-Variante. Wir empfehlen Ihnen aber, keine Produkte aus dem untersten Preissegment zu kaufen, da hier die Qualität bzw. Bedienbarkeit schlecht sein kann. Von Produkten bei Discountern wie Aldi oder Lidl sollte in den meisten Fällen Abstand genommen werden.
Wir listen Ihnen die bekanntesten Marken und weitere Hersteller auf:
Britax Römer
Caretero
Chicco
Conrad
Cybex
Kiddy
Kiwy
Maxi-Cosi
Osnann
Recaro
4.2. Wie groß muss ein Kind sein, damit es ohne Kindersitz mitfahren darf?
Gibt es bei der Stiftung Warentest oder dem ADAC einen Kindersitz-Test?
Es gibt einen gemeinsamen Kindersitz-Test der Stiftung Warentest und dem ADAC von Herbst 2016. Im Test beim ADAC waren 16 Kindersitze. Testsieger mit einem “gut” wurden die Cybex Aton Q Babyschale I-Size für Babys ab der Geburt bis ca. zum ersten Lebensjahr sowie der Kiddy Phoenixfix 3 für Kinder der Normgruppe I.
In Deutschland sind Kinderautositze bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres und einer Körpergröße von 150 cm Pflicht. In der Straßenverkehrsordnung ist dies in § 21 Abs. 1a festgeschrieben. Wenn Sie gegen diese Verordnung verstoßen, riskieren Sie nicht nur eine Strafe, sondern auch die Gesundheit Ihres Kindes.
Achten Sie immer darauf, dass der Kindersitz der richtigen Normgruppe für Ihr Kind entspricht. Hintergrund der Verordnung ist, dass selbst Kinder, die kurz vor ihrem 12. Geburtstag stehen, aber noch recht klein für ihr Alter sind, durch den normalen 3-Punkt-Gurt des Autos massive Verletzungen im Beckenbereich erleiden können.
Die Auto-Sicherheitsgurte sind für Erwachsene konstruiert und sitzen bei Kindern anders am Körper – bei einem Unfall können sie Quetschungen und innere Verletzungen hervorrufen, wenn keine Sitzerhöhung verwendet wird.
4.3. Welcher Kindersitz passt in Ihr Auto?
Ein Kindersitz, der mit dem Auto-Sicherheitsgurt befestigt wird, ist für jedes Auto geeignet. Noch nicht alle Auto-Modelle sind mit dem Isofix-System ausgestattet. In den neueren Autos werden Sie es vorfinden, aber wenn Sie ein älteres besitzen, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit. Vertrauenswürdige Hersteller haben auf ihren Internetseiten Listen mit Autos, die mit ihren Kindersitzen kompatibel sind. Sie sollten diese vor dem Kauf unbedingt beachten.
Bildnachweise: shutterstock.com/David Tadevosian, shutterstock.com/Roberto Binetti, stock.adobe.com/Patryk Kosmider, stock.adobe.com/Irina Schmidt, stock.adobe.com/ProPhotoEU (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)