Halb blind nach Hornstoß Matador kämpft wieder
05.03.2012, 07:46 Uhr
Juan José Padilla kämpfte mit Augenklappe.
(Foto: AP)
Wie durch ein Wunder überlebt Juan José Padilla, als er von einem Stier im Gesicht aufgespießt wird. Und nur wenige Monate später zieht es den Matador, obgleich im Gesicht noch halb gelähmt, schon wieder in die Arena zurück.
Der halb erblindete spanische Stierkämpfer Juan José Padilla ist keine fünf Monate nach seiner in den Ring zurückgekehrt. Der 38-Jährige trat am Sonntag mit einer Klappe über dem linken Auge in der Stadt Olienza nahe der Grenze zu Portugal in der Arena gegen zwei Stiere an, die er beide tötete. Fans applaudierten dem Matador, dessen Gesicht noch teilweise gelähmt war, als er die Arena in einem gold-grünen Anzug betrat.
Padilla war am 7. Oktober 2011 bei einem Stierkampf in Zaragoza ausgerutscht. Der Stier hatte ihm daraufhin ein Horn durch die linke Wange ins Auge gestoßen. In einer Notoperation wurde sein Gesicht von Chirurgen mit Titanplatten wieder repariert. Als er das Krankenhaus verließ, versprach Padilla, er werde wieder die Kleidung des Stierkämpfers anlegen.
Auch wenn Spanien seine Rückkehr in den Ring mit Faszination verfolgte, ist das Land gespalten, was den blutigen Sport selbst betrifft. In der nordöstlichen Region Katalonien hat das Regionalparlament den Stierkampf von diesem Jahr an verboten, nachdem eine Petition einer Tierschutzgruppe von 180.000 Menschen unterzeichnet worden war. Ungewiss ist aber, ob sich eine andere Region dem Beispiel Kataloniens anschließen wird.
Quelle: AFP