Bilderserien
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"Ponte war die Hölle", sagt ein Bewohner über das höchste Apartmenthaus Afrikas, den Ponte Tower in Johannesburg. 173 Meter ragt der Wohnturm in den Himmel. Wer im 3000 Quadratmeter großen Innenhof steht, dem schnürt sich beim Blick nach oben unweigerlich die Kehle zu. Klaustrophobisch, bedrohlich, düster wirkt Ponte City - und das, obwohl das Gebäude einst als Luxus-Domizil ...Bild 1 von 25 | Foto: AP
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... für die weiße Oberschicht Südafrikas entworfen wurde. Noch zu Zeiten der Apartheid, 1975, wurde der 54 Stockwerke umfassende Turm nach einem Entwurf von Architekt Mannie Feldman gebaut - und war zunächst auch eine noble Adresse. Immerhin steht er ...Bild 2 von 25 | Foto: Mikhael Subotzky, Patrick Waterhouse: "Ponte City", Verlag Steidl, www.steidl.de
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... im Johannesburger Stadtteil Hillbrow, der einst das Geschäftszentrum und zugleich der pulsierende, kosmopolitische Kern der Metropole war. Die Wohnungen im Ponte waren begehrt - auch, weil sie seinen Bewohnern ...Bild 3 von 25 | Foto: imago stock&people
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... einen einmaligen Blick über die Stadt boten. Doch mit dem Ende der Apartheid veränderte sich das florierende Hillbrow - und mit ihm der Ponte Tower. Die Armuts- und Kriminalitätsrate stieg. In die Apartments zogen Banden ein.Bild 4 von 25 | Foto: Mikhael Subotzky, Patrick Waterhouse: "Ponte City", Verlag Steidl, www.steidl.de
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Ponte City wurde zum Sinnbild des Verfalls, galt in den 1990er-Jahren und auch noch nach der Jahrtausendwende als das gefährlichste Hochhaus der Welt. Wer in Ponte wohnte, öffnete nur die Tür, wenn er jemanden erwartete. Das einstige Markenzeichen des Turmes, der "Kern", ...Bild 5 von 25 | Foto: Mikhael Subotzky, Patrick Waterhouse: "Ponte City", Verlag Steidl, www.steidl.de
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... wurde zur unheilvollen Metapher für Michel Foucaults Panopticon. Ein Gefängnis, in dessen Mitte ein alles überwachendes Auge in die Fenster der Bewohner eindringt. Und tatsächlich gab es Mitte der 1990er-Jahre Überlegungen, ...Bild 6 von 25 | Foto: AP
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... den Ponte Tower in ein großes Gefängnis umzubauen. Doch abschreckend genug war es ohnehin schon. "Meine Mutter hat mir gesagt: 'Wenn du nicht zur Schule gehst, dann wirst du dort landen'", ...Bild 7 von 25 | Foto: picture alliance / dpa
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... erzählt Francois Leya. Er wuchs in der Nachbarschaft des Ponte auf - und führt heute Touristen durch das Viertel. Als Kind, sagt er, traute er sich nicht mit dem Rucksack in die Schule. Der wäre ihm gestohlen worden. Doch wenigstens ...Bild 8 von 25 | Foto: picture alliance / dpa
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... musste er nicht im Ponte selbst aufwachsen - so wie viele andere Kinder unter den rund 2500 Bewohnern des Komplexes. Deren Regel Nummer eins im Wohnturm lautete: "Nicht ermordet werden und ...Bild 9 von 25 | Foto: AP
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... lässt der ehemalige "Geo"-Autor Ohler bewusst im Jahr 1992 starten - damals, als Südafrika um eine neue Identität nach der Apartheid kämpfte. "Der Kampf zwischen den Rassen war zwar offiziell beendet, ...Bild 10 von 25 | Foto: picture alliance / dpa
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... doch herrschte in Wirklichkeit noch immer Ausnahmezustand", sagt Ohler. Im Ponte vergegenständlichte sich das Chaos in einem riesigen Müll- und Schuttberg, der sich zwischenzeitlich bis zur 5. Etage aufgetürmt haben soll. Was für ein Leben die Bewohner des Hauses in dieser Umgebung führten, ...Bild 11 von 25 | Foto: Mikhael Subotzky, Patrick Waterhouse: "Ponte City", Verlag Steidl, www.steidl.de
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... haben sich Mikhael Subotzky und Patrick Waterhouse sechs Jahre lang aus nächster Nähe anschauen dürfen. Mit ihrem Bildband "Ponte City" gewannen sie 2015 den Fotografiepreis der Deutschen Börse, dotiert mit 30.000 Euro. Subotzky, der selbst in Kapstadt geboren wurde, ...Bild 12 von 25 | Foto: Mikhael Subotzky, Patrick Waterhouse: "Ponte City", Verlag Steidl, www.steidl.de
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... den Schuttberg im "Kern" abtragen. Es entstanden kleine Läden und Freizeitbereiche im Erdgeschoss. Und selbst die Stadt, die das Viertel lange vernachlässigt hatte, ...Bild 13 von 25 | Foto: AP
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... wollte wieder in Hillbrow investieren. Rund 900 Millionen Südafrikanische Rand sollten in Park und Infrastruktur fließen. Doch 2008, im Zuge der weltweiten Finanzkrise, war plötzlich keine Bank mehr bereit, ...Bild 14 von 25 | Foto: Mikhael Subotzky, Patrick Waterhouse: "Ponte City", Verlag Steidl, www.steidl.de
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... in ein derart riskantes Projekt zu investieren. Das Ponte ging wieder zurück an die alten Eigentümer - und die machten endlich vieles richtig. 2001 engagierte die Kempston Group das Ehepaar Elma und Danie Celliers. Die beiden Gebäudemanager führten im Ponte ...Bild 15 von 25 | Foto: imago/ZUMA Press
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... ein strenges Regiment. Nicht nur, dass sie innerhalb von zehn Jahren nahezu jede Etage des Hochhauses, die Elektrik und die Aufzüge renovieren ließen, ...Bild 16 von 25 | Foto: AP
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... sie etablierten auch ein neues Sicherheitssystem. Heute gelangt nur noch ins Gebäude, wer sich per Fingerabdruck identifizieren kann. Eine massive Sicherheitstür versperrt Unbefugten den Zutritt. Und Sicherheitsleute sitzen rund um die Uhr am Eingang des Ponte.Bild 17 von 25 | Foto: picture alliance / dpa
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... sagt Michael Luptak, ein ehemaliger Bewohner, der im Ponte das Gemeindezentrum "Dlala Nje" ins Leben gerufen hat. Hillbrow sei zwar immer noch gefährlich, sagt er, aber ...Bild 18 von 25 | Foto: picture alliance / dpa
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... es habe sich auch viel getan in den vergangenen Jahren. Ponte City will sein Image aufpolieren - etwa, indem ...Bild 19 von 25 | Foto: picture-alliance/ dpa
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... Einheimischen und Touristen die Möglichkeit geboten wird, sich in den "Kern" abseilen zu lassen. Einige Wagemutige ...Bild 20 von 25 | Foto: AP
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... stürzen sich sogar vom Dach des Gebäudes, um dann ...Bild 21 von 25 | Foto: picture alliance / dpa
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... an einem Gleitschirm über die Stadt zu schweben. Und selbst Hollywood hat den Ponte Tower für sich entdeckt. Neben dem Thriller "Destrict 9" und dem Sci-Fi-Streifen "Chappie" ...Bild 22 von 25 | Foto: AP
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... wurden auch einige Szenen aus dem Endzeit-Zombie-Epos "Resident Evil: The Final Chapter" (aktuell im Kino) im Ponte gedreht. In einer Einstellung versuchen die im "Kern" eingeschlossenen Zombies etwa, ...Bild 23 von 25 | Foto: imago/ZUMA Press
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... ihrem Gefängnis zu entkommen, um der Heldin des Films, Milla Jovovich, habhaft zu werden. Der Ponte Tower als Kulisse für die Apokalypse?Bild 24 von 25 | Foto: imago/ZUMA Press
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Nein, diese Vorstellung vom Wahrzeichen Johannesburgs soll endlich der Vergangenheit angehören. Ponte City, sagt Francois Leya, ist heute ...Bild 25 von 25 | Foto: imago stock&people

Gefährlichstes Hochhaus der WeltPonte City - einmal Hölle und zurück

26.02.2017, 08:46 Uhr

In den 1970er-Jahren gilt der Ponte Tower in Johannesburg als noble Adresse für Weiße. Doch nach dem Ende der Apartheid beginnt der Verfall: Ponte City wird Südafrikas Turm zu Babel. Ein gescheiterter Traum. Nun kehrt das Leben langsam zurück. Und mit ihm Hollywood.