Panorama

Nichte missbraucht und mit K.-o.-Tropfen getötet 53-Jähriger bekommt lebenslänglich

Ein Mann missbraucht zwei Jahre lang seine beiden Nichten, er macht sie mit K.o-Tropfen gefügig. Eines der Mädchen stirbt an einer Überdosis. Ein Gericht verurteilt den Täter nun zu lebenslanger Haft. Als Beweismittel dienen Videos der Taten.

Der Mann filmte seine Gräueltaten offenbar, das Videomaterial wurde vor Gericht gegen ihn verwendet.

Der Mann filmte seine Gräueltaten offenbar, das Videomaterial wurde vor Gericht gegen ihn verwendet.

(Foto: dpa)

Für den regelmäßigen Missbrauch seiner kleinen Nichten und den qualvollen Tod eines der Mädchen an K.-o.-Tropfen muss ein 53-jähriger Mann lebenslang hinter Gitter. Das Bonner Landgericht verurteilte den Täter aus Lohmar zu einer lebenslänglichen Haftstrafe wegen versuchten Mordes durch Unterlassen, Vergewaltigung mit Todesfolge, gefährlicher Körperverletzung und schweren sexuellen Missbrauchs sowie Verabreichen von Betäubungsmitteln.

Der größtenteils geständige Täter hatte seine beiden Nichten über etwa zwei Jahre hinweg regelmäßig missbraucht und mit selbst gemischten K.-o.-Tropfen betäubt. Die jüngere der beiden Schwestern, eine Sechsjährige, starb schließlich im April 2013 qualvoll an einer Überdosis. Sie war in Atemnot geraten und erstickt.

Seine Taten, auch den tödlichen Missbrauch, filmte der Mann mit einer Videokamera. Die Aufnahmen dienten vor Gericht als Beweismittel. Aus dem Internet zog der Mann seit vielen Jahren massenhaft Kinderpornos.

Keine anschließende Sicherungsverwahrung

Seine alleinerziehende Schwägerin aus Bonn hatte ihre beiden Töchter bei dem Verurteilten immer wieder in Obhut gegeben und von den Übergriffen in dessen Wohnung im benachbarten Lohmar nach eigener Darstellung nichts geahnt.

Das Gericht folgte weitgehend dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft, sah aber von einer Sicherungsverwahrung im Anschluss an die Haft ab. Auch eine psychiatrische Gutachterin hatte sich im Prozess für eine Sicherungsverwahrung ausgesprochen. Sie schrieb dem Täter einen "Hang zu Pädophilie" zu. Er sei "eine Gefahr für Kinder".

Quelle: ntv.de, fma/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen