Neuer Horror-Fund in HamburgFußgänger findet Frauenkopf in Kanal

Seit zwei Wochen versetzen grausige Funde die Hamburger in Schrecken: Im gesamten Stadtgebiet werden Leichenteile gefunden. Offenbar handelt es sich bei der Toten um eine Prostituierte. Nun entdeckt ein Fußgänger in einem Kanal einen Frauenkopf.
In einem Kanal in Hamburg hat ein Fußgänger den Kopf einer Frau entdeckt. Polizeitaucher bargen ihn am frühen Nachmittag, wie ein Sprecher berichtete. Es sei sicher, dass es ein menschlicher und weiblicher Kopf sei. Seit Anfang August waren in Hamburg mehrere Leichenteile entdeckt worden. Ermittler halten es für sehr wahrscheinlich, dass es sich um Körperteile einer Prostituierten handelt, die seit dem 1. August vermisst wird. Abschließend müsse das aber die Untersuchung in der Rechtsmedizin ergeben.
Ob der Kopf zu ihr gehört, bleibe noch zu ermitteln, so die Polizei. Vor knapp zwei Wochen hatten Spaziergänger einen ersten Leichenteil im Stadtteil Rissen am Leuchtfeuerstieg gefunden. Die Polizei entdeckte kurz darauf einen weiteren. Es war der Auftakt einer schrecklichen Fundserie, die die Menschen nicht nur in Hamburg bewegte. Das Opfer ist wahrscheinlich eine 48-jährige Frau aus Afrika.
Die Suche der Taucher dauert an: "Es fehlen noch Körperteile", sagte Polizeisprecherin Heide Uhde. Mit dem Kopf wurden inzwischen insgesamt elf Leichenteile über Kilometer verteilt geborgen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter die Frau aus Äquatorialguinea zerstückelte und die Teile über das Stadtgebiet verteilte. In den meisten Fällen machte die Polizei "aus taktischen Gründen" keine Angaben, was für Teile gefunden wurden. "Das ist absolutes Täterwissen, wo er welche Teile abgelegt hat", berichtet Uhde.
Polizei setzt Profiler ein
Auch ob die Körperstücke eingepackt waren, will die Polizei bisher nicht sagen. Sie gab nur wenige Details preis, sucht weiter nach Zeugen. Ein weißes Fahrzeug spiele eine Rolle, heißt es. Die Frau habe Kinder und eine Zeit lang in Spanien gelebt. Dort leben noch Angehörige, die inzwischen in der Hansestadt vernommen wurden. Die Frau soll zuletzt im Stadtteil St. Georg in der Nähe des Hauptbahnhofs als Prostituierte gearbeitet haben. Zwei Tage vor dem ersten Fund wurde sie zum letzten Mal gesehen.
Julia Buntenbach-Henke von der Fachberatungsstelle Prostitution des Diakonie-Hilfswerks sagte, es habe Kontakt zwischen der Beratungsstelle und der Polizei gegeben. "Wir haben die Frauen in Gesprächen gewarnt." Die Polizei prüft, ob es Parallelen zu anderen Verbrechen gibt. "Sogenannte Profiler schauen jetzt deutschlandweit und auch über die Grenzen hinweg, ob es ähnliche oder vergleichbare Fälle gibt", erklärte Polizeisprecherin Uhde. Sie versuchen zu ergründen, was für ein Typ der Täter sei. "Wir arbeiten mit Hochdruck."