Spritze lag neben dem Bett Gefangene stirbt an Überdosis
11.10.2009, 19:34 UhrIm Frauengefängnis Berlin-Lichtenberg überlebt eine 35-jährige Gefangene eine Überdosis Heroin nicht. Sie ist die erste Drogentote in einer Berliner Haftanstalt seit mehreren Jahren.
Nach Angaben von Justizsprecher Bernhard Schodrowski fand eine Bedienstete die Tote am 13. August in ihrer Zelle, neben ihr eine Spritze. Die Frau war wegen eines Drogen-Delikts seit März im Gefängnis, im Februar wäre ihre Haft zu Ende gewesen.
Schodrowski bestätigte Schätzungen, dass 20 bis 30 Prozent der männlichen und 40 bis 50 Prozent der weiblichen Gefangenen in Berlin Drogen nehmen. "Wir nehmen die Drogenproblematik sehr ernst", sagte er, die Betroffenen würden intensiv betreut.
Der Justizsprecher fügte hinzu, die Senatsverwaltung lehne höhere Strafen gegen Drogenschmuggel ab, weil sie die Abschreckung nicht erhöhten. Eigene Drogenspürhunde für die Haftanstalten würden ebenfalls abgelehnt, weil sie zu teuer seien und weil die Justiz jederzeit auf Hunde der Polizei zurückgreifen könne.
Die Frauenhaftanstalt Berlin-Lichtenberg war erst im August in die Schlagzeilen geraten, weil einer 28-Jährigen die Flucht gelang, als das Mittagessen angeliefert wurde. Sie wurde kurze Zeit später gefasst.
Quelle: ntv.de, dpa