Schutzengel der Raser kaltgestellt"Richter Gaspedal" ist befangen
Zahlreiche Herforder Autofahrer werden wieder vorsichtiger mit dem Gaspedal umgehen müssen. Richter Helmut Knöner, berühmt geworden durch seine Massenfreisprüche für Temposünder, sei voreingenommen, meint die Staatsanwaltschaft Bielefeld. Deswegen darf er vorerst nicht mehr über Geschwindigkeitsdelikte entscheiden.
Massenfreisprüche für Raser wird es am Amtsgericht Herford vorerst nicht mehr geben. Weil die Staatsanwaltschaft Bielefeld den Richter Helmut Knöner für voreingenommen hält, will sie künftig bei allen Verkehrsverfahren des Juristen einen Befangenheitsantrag stellen.
"Wir haben die Besorgnis, dass er nicht mehr objektiv an die Sache herangeht und den Einzelfall prüft", erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft und bestätigte damit einen Bericht des Bielefelder "Westfalen-Blatts". Das Amtsgericht in Herford habe einem ersten Befangenheitsantrag bereits stattgegeben.
Kein Kommentar von Knöner
Der Verkehrsjurist Knöner hatte Anfang November bundesweit Schlagzeilen gemacht. Er hatte mehr als 40 geblitzte Temposünder freigesprochen, weil er viele Radarfallen für Geldschneiderei hält. Damit hatte er sich nicht nur Freunde gemacht. In Interviews hatte er angekündigt, weitere Autofahrer freisprechen zu wollen.
"Damit zeigt er, dass er voreingenommen ist", betonte Baumgart. Weder Knöner noch das Amtsgericht in Herford wollten die aktuelle Entwicklung kommentieren, weil es sich um ein laufendes Verfahren handele. "Ich darf und möchte dazu nichts sagen", sagte Knöner auf Anfrage.