Panorama

Grenze zu Deutschland Schweiz entfernt TNT aus Rheinbrücke

Die Pfeiler der historischen Rheinbrücke waren mit Sprengstoff befüllt.

Die Pfeiler der historischen Rheinbrücke waren mit Sprengstoff befüllt.

(Foto: dpa)

Das Ende des Kalten Krieges kommt nun auch in der Schweiz an. Aus den Pfeilern der Grenzbrücke nach Bad Säckingen entfernen Soldaten Hunderte Kilo Sprengstoff. Damit sollten ursprünglich Panzer des Warschauer Pakts aufgehalten werden.

Jahrzehntelang hat die Schweizer Armee tonnenweise Sprengstoff in den Grenzbrücken nach Deutschland eingebaut - Mitte Oktober wurden die letzten Sprengkammern geräumt. Das melden die Freiburger Wochenzeitung "Der Sonntag" und der SWR am Wochenende. An der historischen Holzbrücke zwischen Bad Säckingen und der Schweizer Nachbargemeinde Stein seien "die Desarmierungsarbeiten" am 16. Oktober 2014 abgeschlossen worden, sagte ein Armeesprecher der Zeitung.

In zwei Brückenpfeilern waren fünf Meter hohe Hohlräume befüllt - vermutlich mit mehreren Hundert Kilogramm TNT. Im Verteidigungsfall hätten Schweizer Soldaten die Zündvorrichtungen angebracht und die Brücke zerstört. Das Staatsministerium in Stuttgart war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Bis 2007 waren alle für Fahrzeuge passierbaren Deutsch-Schweizer Rheinbrücken als sogenannte permanente Sprengobjekte vorbereitet, schreibt "Der Sonntag". Das Konzept stammt aus dem Jahr 1975, der Zeit des Kalten Krieges, und richtete sich in erster Linie gegen die Panzer des Warschauer Pakts.

Doch auch in die erst 2006 eröffnete Autobahnbrücke bei Rheinfelden hat die Schweizer Armee noch Sprengstoff eingebaut, sagte Armeesprecher Christoph Brunner. Die eigentlichen Zündelemente, ohne die der Sprengstoff nicht zur Explosion gebracht werden könne, waren nach früheren Schweizer Angaben außerhalb der eigentlichen Sprengobjekte in Sicherheitsräumen gelagert.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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