Regierung will Mehrwegquote erhöhen Einwegflaschen mit Warnhinweis
06.02.2013, 16:19 Uhr
(Foto: dapd)
Das Dosenpfand hat einiges gebracht: In Straßengräben sind Dosen und Flaschen nur noch selten zu finden. Doch der Anteil an verkauften Einwegflaschen steigt stark an. Darum werden sie nun besonders gekennzeichnet.
Die Verbraucher in Deutschland sollen wieder stärker zum Kauf von umweltfreundlichen Mehrwegflaschen angeregt werden. Das Bundeskabinett beschloss, dass Bürger auf Hinweistafeln in Supermärkten und Discountern besser informiert werden sollen, ob sie Wegwerf- oder Mehrwegflaschen kaufen. Die Verordnung soll ab 2014 gelten.
Die Regierung rechnet mit Mehrkosten von einmalig 5,6 Millionen Euro für den Handel und jährlichen Zusatzkosten von 700.000 Euro. Die Quote von Mehrwegflaschen war in den vergangenen Jahren von 70 auf unter 50 Prozent gesunken. Ein Grund dafür ist die starke Zunahme des Getränkeverkaufs in Einwegplastikflaschen in Discountern.
Diese werden zwar wegen des 25-Cent-Pfands meist zurückgebracht und recycelt. Doch Mehrwegflaschen werden bis zu 50 Mal befüllt, was weniger Energie verbraucht und weniger Abfälle verursacht. Die Läden verdienen gut am Einwegmüll. Nicht nur, dass die mit 25 Cent Pfand belegten Flaschen oft im Müll landen. Die Wertstoffe, die zurückkommen, sind bares Geld. Für Plastikflaschen gibt es zwischen 400 und 500 Euro pro Tonne. Die Discounter sparen sich durch Einwegflaschen zudem eine teure Rücknahme- und Wiederbefüllungslogistik.
Laut Umweltministerium sollen die Verbraucher "in die Lage versetzt werden, sich bewusst für eine Getränkeverpackung zu entscheiden, die ihren ökologischen Ansprüchen genügt". Die neue Regelung verbessere die Transparenz beim Kauf von Getränken. Aus EU-rechtlichen Gründen sei aber nur eine Kennzeichnung unmittelbar an den Flaschenregalen möglich, nicht eine "Einweg"- oder "Mehrweg"-Kennzeichnung auf den Flaschen selber. Bundestag und Bundesrat müssen noch zustimmen. Dann gilt eine neunmonatige Übergangsfrist, so dass die Regelung erst ab 2014 greifen kann. Die Umwelthilfe forderte eine Kennzeichnung direkt auf den Flaschen.
Quelle: ntv.de, dpa