Die besten Einstände der LigaPaderborn rockt den Debütantenball

Das 0:4 gegen Bayern München ist weniger ein Dämpfer als ein Realitätscheck für den frechen Aufsteiger aus Paderborn. Nur neun Teams sind jemals besser in ihre Debütsaison in der Eliteklasse gestartet. Aber Vorsicht: Zwei davon sind trotzdem abgestiegen.
Der SC Paderborn gab in dieser Saison als 53. Verein sein Debüt in der Fußball-Bundesliga - und das entgegen aller Unkenrufe auch sehr erfolgreich. Mit dem standesgemäßen 0:4 beim Rekordmeister Bayern München haben Fans und Experten gerechnet, mit der kurzzeitigen Tabellenführung nach dem 4. Spieltag eher nicht. Wie hoch der tolle Start der Paderborner einzuschätzen ist, beweist ein Blick in die Zahlen.
Unsere Statistikfreunde von kickwelt.de haben herausgefunden: Nur neun Vereine haben nach fünf Spielen in ihrer Debütsaison mehr Punkte geholt als die Mannschaft von André Breitenreiter. In dieser Reihe stehen allein vier Mannschaften aus der ersten Bundesliga-Saison 1963/64, in der 16 Teams als "Neulinge" zählten.
Hansa als warnendes Beispiel
Zuletzt gelang so eine starke Bundesliga-Premiere der TSG Hoffenheim, die 2008/09 mit 10 Punkten starteten und dann sogar Herbstmeister wurden. Und hätte sich Torjäger Vedad Ibisevic in der Winterpause nicht verletzt, dann wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen als Rang sieben.
Doch natürlich sind die bescheidenen Paderborner nicht mit dem neureichen Klub aus Sinsheim zu vergleichen. Eher bietet sich der FC Augsburg an, der seit dem erstmaligen Bundesliga-Aufstieg vor drei Jahren eine überraschend gute Rolle in der Bundesliga spielt - was zum Beispiel Greuther Fürth vor zwei Jahren nicht gelang. Es lohnt auch ein Blick auf die SpVgg Unterhaching - die hielt in ihrer ersten Saison die Klasse, was auch für Paderborn ein Riesenerfolg wäre.
Eine Garantie dafür ist der gute Start allerdings nicht. Dafür bietet Hansa Rostock ein sehr gutes Beispiel. Der letzte DDR-Meister startete nach der Wiedervereinigung gemeinsam mit Dynamo Dresden in sein Bundesliga-Debüt. Die Ostseestädter starteten nach fünf Spielen sogar mit 12 Punkten und lagen damit auf Platz 1, doch der Elf von Trainer Uwe Reinders ging schnell die Luft aus, was zum Saisonende den sofortigen Abstieg zur Folge hatte (Platz 18 von 20 Teams). Das wollen die Paderborner vermeiden - und einfacher wird die Aufgabe nicht, gerade jetzt, wo niemand sie mehr unterschätzt.
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