Signale aus Michigan Euro unterm Jahreshoch
11.09.2009, 08:46 UhrÜberraschend gute Konjunkturdaten aus den USA bringen den Devisenmarkt in Bewegung. Die wachsende Zuversicht der Anleger treibt den Euro am Freitag auf ein neues Jahreshoch.
Nachdem der Euro über weite Strecken nahezu unverändert über 1,46 US-Dollar notiert worden war, sank der Kurs der Gemeinschaftswährung nach den Zahlen auf bis zu 1,4552 Dollar. Am späten Nachmittag zeigte sich der Euro aber wieder erholt und kostete knapp 1,46 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,4594 (Donnerstag: 1,4545) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6852 (0,6875) Euro.
"Die Stimmungsaufhellung der amerikanischen Verbraucher hat den Euro etwas unter Druck gesetzt", sagte Devisenexperte Karlheinz Stern von der BayernLB. So war das Konsumklima der Uni Michigan deutlich stärker als erwartet gestiegen. Zudem signalisierten Zahlen des Großhandels, dass die Lagerbestände der US-Unternehmen rückläufig seien. Im aktuellen Umfeld gilt dies als positives Zeichen, da dies auf eine anziehende Produktion schließen lässt.
"Obwohl die US-Daten den Euro belastet haben, ist der Zusammenhang zwischen den Aktien- und Devisenmärkten immer noch sehr stark", betonte Stern. Grundsätzlich gelte nach wie vor der Zusammenhang, dass positive Konjunkturdaten, gleichwohl woher, die Risikoneigung der Anleger erhöhten und damit den Dollar als wichtige Reservewährung belasteten. "Wie man heute gesehen hat, beginnt sich dieser Zusammenhang etwas aufzuweichen", räumte Stern ein.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87390 (0,87575) britische Pfund, 132,62 (133,92) japanische Yen und 1,5137 (1,5151) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1008,25 (990,75) Dollar gefixt. Der Kilobarren kostete 22.175 (22.075) Euro.
Quelle: ntv.de, dpa