Marktberichte

Billig-Öl setzt Rubel zu Euro weitet Vortagesverluste aus

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(Foto: picture alliance / dpa)

Nur kurze währt der Wertgewinn des Euro gegenüber dem Dollar. Fatalismus angesichts der unvermeidlichen Zinserhöhung in den USA sowie Konjunktursorgen schicken den Euro wieder nach unten. Weiter runter geht es auch mit dem Rubel.

Wachsende Konjunktursorgen haben den Kurs des Euro am Freitag weiter nach unten gedrückt. Die Gemeinschaftswährung wurde am späten Nachmittag noch mit 1,2615 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte er noch über der Marke von 1,27 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2638 (Donnerstag: 1,2763) Dollar fest.

Die Schwächephase des Dollar wurde damit rasch beendet. Der Euro war am Donnerstag noch bis auf 1,2791 Dollar gestiegen, nachdem ein Protokoll der US-Notenbank vom Mittwochabend als ein Hinweis auf eine spätere Zinswende interpretiert worden war. Am Donnerstagabend machten einige Vertreter der Fed jedoch deutlich, dass sie im hohen Dollar-Wechselkurs keine große Gefahr sehen und auch die wirtschaftlichen Aussichten für die US-Konjunktur positiv bewerten.

Die Sichtweise hat sich durchgesetzt, dass die US-Notenbank nicht von den im kommenden Jahr erwarteten Zinserhöhungen abrücken wird, kommentierte Lutz Karpowitz Devisenexperte von der Commerzbank. Zudem begründete er die Verluste mit den wachsenden Konjunktursorgen. Die Daten zur Industrieproduktion aus wichtigen Ländern der Eurozone konnten diese Sorgen nicht dämpfen. Die italienische Produktion legte zwar zu, blieb aber hinter den Erwartungen zurück. In Frankreich stagnierte die Produktion. Die deutsche Industrie hatte laut Zahlen vom Mittwoch den stärksten Produktionsrückgang seit Mitte 2009 hinnehmen müssen.

Rubel weiter im freien Fall

Die Talfahrt des Rubel führt die russische Währung fast täglich auf neue Rekordtiefs. Am Freitag kostete ein Dollar in der Spitze 40,37 Rubel nach einem Stand von 40,15 im späten US-Handel am Donnerstag. Zum Währungskorb aus Dollar und Euro gab der Rubel auf das Rekordtief von 45,10 nach, ungebremst von neuerlichen Dollarverkäufen der russischen Notenbank am Mittwoch im Volumen von 1,5 Milliarden Dollar.

Hauptverantwortlich für den anhaltenden Druck auf den Rubel sind die weiter verfallenden Ölpreise. Die Analysten von ING rechnen deswegen auch damit, dass der Rubel im vierten Quartal weiter fällt auf 45,70 gegenüber dem Währungskorb, womit dann aber ein Wendepunkt erreicht sein dürfte. Das gegenwärtige Rubel-Ziel für 2014 von 36,40 basiere auf einem Ölpreis von 105 Dollar und sei offenkundig zu optimistisch und müsse korrigiert werden. Dennoch dürfte sich die russische Devise bald stabilisieren und im ersten Halbjahr 2015 auch zulegen, sofern es keinen weiteren Ölpreisverfall gebe und auch weitere Sanktionen ausblieben.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/dpa

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