Marktberichte

Hilferuf bei MobilCom Neuer Markt verliert

Am Neuen Markt sorgten wenig erfreuliche Unternehmensdaten für Minuszeichen. Insbesondere bei Lambda Physik und Aixtron gab es lange Gesichter. Auch die Entscheidung der Europäischen Zentralbank die Zinsen unverändert zu lassen, brachte Enttäuschung. Zudem hing der "Fall MobilCom" weiter wie ein Damoklesschwert über dem Markt. Nun soll "Superminister" Wolfgang Clement helfen.

Der Nemax50 sank um knapp 4 Prozent auf 429 Zähler, der NemaxAllShare verbuchte ein Minus von 3 Prozent auf 475 Punkte.

Der Laserhersteller Lambda Physik hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/2002 per Ende September sein Umsatzziel verfehlt und einen Nettoverlust von 1,3 Mio. Euro nach 1,6 Mio. Euro im Vorjahr verbucht. Der Umsatz sei mit 98,5 Mio. Euro um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das Unternehmensziel lag bei 100 Mio. Euro. Die Aktie verlor 1 Prozent auf 7,62 Euro.

Bereits am Mittwoch nach Börsenschluss senkte der Hersteller von Chipmaschinen Aixtron angesichts deutlicher Zurückhaltung seiner Kunden zum dritten Mal in diesem Jahr seine Ergebniserwartung für 2002. Im dritten Quartal verbuchte das Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 4,6 Mio. Euro nach 15,8 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Die Papiere gaben um 16,3 Prozent auf 5,50 Euro nach.

MobilCom steht nach Zuschlägen in den vorangegangenen Sitzungen auf den Verkaufslisten. Das Ringen um die Rettung des Unternehmens geht in eine neue Runde. Bereits für Donnerstag wurde eigentlich eine Entscheidung über die Zukunft von MobilCom erwartet.

Am Abend wurde nun bekannt, dass MobilCom-Hauptaktionär Gerhard Schmid Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement um Hilfe in den Verhandlungen über die Verwaltung seiner Firmenanteile gebeten hat. Schmid bat Clement in einem offenen Brief, die Initiative zu ergreifen. Schmid habe sich bereit erklärt, einem Treuhänder einen großen Teil seines Privatvermögens zu übertragen. Trotz tagelanger Verhandlungen mit dem Wirtschaftsministerium konnte man sich bisher allerdings nicht auf die Person des Treunhänders einigen. Die Übertragung des Aktienpakets von Schmid gilt als Voraussetzung dafür, dass ein Rettungspaket umgesetzt und MobilCom dadurch von der Insolvenz bewahrt wird. Die MobilCom-Aktie verlor 9,5 Prozent auf 4,75 Euro.

Quelle: ntv.de

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